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Autor/in
Murgia, Michaela
Jahr
2017
Verlag
Wagenbach
Genre
  1. Roman
Roman Accabadora, (Michaela Murgia)

Literatur

Administrator
"Wie Mutter und Tochter leben Bonaria Urrai und die sechsjährige Maria in einem sardischen Dorf zusammen. Die alte Schneiderin hat das Mädchen zu sich genommen und zieht es groß, dafür wird Maria sich später um sie kümmern. Als vierte Tochter einer bitterarmen Witwe war Maria daran gewöhnt, »die Letzte« und eine zu viel zu sein. Nun hat sie ein eigenes Zimmer in dem großen reinlichen Haus Bonarias, wo alle Türen offen stehen und sie jeden Raum betreten darf. Doch ein Geheimnis umweht die stets schwarz gekleidete, wortkarge Frau, die mitunter nachts, wenn Maria schlafen soll, Besuch erhält und dann das Haus verlässt. Es scheint, als würde Bonaria in zwei Welten leben. Das Mädchen spürt, dass sie nicht danach fragen darf. Erst sehr spät entdeckt sie die ganze Wahrheit. Michela Murgia erzählt in einer schnörkellosen, poetischen Sprache aus einer scheinbar fernen, doch kaum vergangenen Welt. Von zwei Generationen, zwei Frauenleben, von einem alten, lange verschwiegenen Beruf." Verlagsinformation.


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Ich war von "Accabadora" so begeistert, ein wunderschönes Buch [...]
Schönen Abend,
Barbara

Sa Accabadora, soll es bis in die 50ziger Jahre in Magomadas gegeben haben.
Für Neulinge;"SA ACCABADORA" von Michela Murgia Ein Buch über die sard.Sterbehilfe, die es bis in die 50ziger hinein gab.

Gelesen habe ich nun schon Accabadora und war zuerst der Meinung, die Geschichte spiele vor 100 Jahren.
Dann war allerdings die Rede vom Fernseher und Jeans und ich konnte es kaum glauben.

Autor: Georgie, Datum: 11.01.11 15:33
Die Rolle der Accabadora ist ein sehr heikles Thema der sardischen Geschichte. Das Buch findet auch auf Sardinien viel Beachtung. Bei meinem letzten Besuch bei einer befreundeten sardischen Familie wurde über dieses Thema heiß diskutiert - das Buch von Michela Murgia lag auf dem Tisch, die Frauen hatten es alle gelesen.
Auch hier im Forum ist das Thema schon diskutiert worden

Es gibt durchaus auch unter Geschichts- und Sardinienkennern auseinandergehende Einschätzungen der Accabadora.

LG Georgie

Autor: sutor, Datum: 11.01.11 13:52
Die Schriftstellerin Michela Murgia, geb. 1972 in Cabras, hat für ihren Roman "Accabadora" 2010 den renommierten Literaturpreis Premio Campiello bekommen. Der Roman ist auf deutsch im Wagenbach-Verlag erschienen.

sutor

Autor: sutor
Datum: 11.01.11 13:52

Die Schriftstellerin Michela Murgia, geb. 1972 in Cabras, hat für ihren Roman "Accabadora" 2010 den renommierten Literaturpreis Premio Campiello bekommen. Der Roman ist auf deutsch im Wagenbach-Verlag erschienen ( für alle, die ihn leider nicht auf italienisch lesen können).

sutor

Autor: Carolin, Datum: 11.01.11 11:54
[...] Und wenn wir schon auf dem Lande sind, mache ich gleich mit S'emmina Accabadora weiter. Ueberzetzt heisst es " diejenige die zu Ende bringt ".
Die Frau finden wir in Erzaehlungen bis zu der 40'er Jahren, in sehr abgelegen Bergdoerfern, der Gallura, Barbagia und Planargia.
Eine Familie die einen Kranken oder alten Menschen in der Familie hatte, der nicht arbeiten konnte, fern von Krankenhaeusern und Kuren, fuer diese ohnehin kein Geld oder Mittel vorhanden war, suchte die Hilfe dieser Frau.
S'Emmina Accabadora, schwarz gekleidet mit verdecktem Gesicht oder mit Maske, suchte dann den Kranken auf um Ihn von seiner Last zu befreien.
Sie verhalf Ihm zum Tod, eine Art Eutanasie.
Es gibt mehrere Varianten von dieser Frau und Ihre Mittel die zum Zweck fuehrten. Mit einem Kissen, das sie dem Menschen ueber das Gesicht druecke bis er erstickte, oder sie erwuergte Ihn mit den Beinen. In den meissten Erzaehlungen benuetzte diese einen grossen Holzknueppel zum erschlagen. Man sagt das dieser Knueppel in vielen Orten sogar in der Kirche aufbewahrt wurde. S'emmina Accabadora wurde auch direkt nach der Entbindung des Neugeborene gerufen, wenn dieses Behindet zur Welt kam.
Die Frau wurde fuer diesen Dienst nicht bezahlt und es wurde Ihr auch nicht mit andern Mitteln vergolten, da dieses eine Strafe fuer die Famile zur Auswirkung gehabt haette, z. B. keine gute Ernte, oder der Tod eines arbeitenden Familienmittgliedes.

Das war die kurze Form, ich habe vor einigen Jahren durch Zufall eine Doku auf Videolina oder Tele Sardegna darueber gesehen und war im ersten Moment geschockt, da es ja bis vor einigen Jahren noch angeblich ausgebuebt wurde.

Carolin

 
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