Hallo zusammen,
nachdem wir im Vorfeld unseres diesjährigen Urlaubs so viele nette Tipps hier im Forum bekommen haben und in dem Zusammenhang auch die Frage eines wie auch immer gearteten Reiseberichts im Nachgang aufgeworfen wurde – hier isser (Sardinien Sommer Teil 1-5)...

Nach einigem Hin- und Her bei der Fährbuchung (moby „sei dank“) sollte es schließlich ab Piombino mit der Moby Tommy nach Olbia gehen. Und zwar Camping an Bord. Hatten wir vorher noch nie gemacht und waren dementsprechend gespannt, was einen so erwartet. Wie immer sind wir auch was die Anreise anbelangt mit ausreichend Zeit im Gepäck unterwegs, schließlich hat unser Bulli 35 Jahre aufm Buckel und unsereiner ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Außerdem is Urlaub und das wird ohne H wie Hektik geschrieben. Die Alpen haben wir diesmal via San Bernadino bezwungen – ist einfach die schönere Strecke, finde ich.



Berge – als Norddeutscher kann man sich daran nicht sattsehen…

Bevor wir den Hafen in Piombino angesteuert haben (Fähre ging 12 Uhr mittags am nächsten Tag) haben wir die Nacht auf dem (einfachen aber netten) Camping Sant'Albinia verbracht. Der Platz liegt ca. 10 km vor den Toren der Stadt, nicht direkt am Meer, war aber für unsere Bedürfnisse (duschen, lecker essen, ruhig schlafen) perfekt. Ist ein „typisch“ italienischer Platz, eng an eng, alles im Schatten, abends wuselig und einfaches Restaurant mit Plastikmobiliar. Es gibt auch eine Area für Camper (15 Euro, einfacher Parkplatz neben dem Camping mit Schranke), wir haben uns aber den „Luxus“ eines „richtigen“ Platzes gegönnt, für toskanische Verhältnisse preislich durchaus ok (3 Erwachsene, 1 Kind, 1 Bulli = 40 Euro).

Am nächsten Tag sind wir dann gut ausgeschlafen und völlig entspannt nach einem italienischen Frühstück gegen 10:30 im Hafen eingetrudelt und – einfach auf die Fähre gefahren. Zu unserer Überraschung: Keine Autoschlange, keine wild gestikulierenden, ihre Pfeife zerbeissenden Moby-Einweiser (vai! vai!vai!), keine überforderten Gespann-Fahrer (wie, ich soll rückwärts auf die Fähre fahren???) – alles easy. 10:40 hatten wir unser COB-Plätzchen bezogen (Strom kam von der Decke) und um 10:45 hatte ich meinen ersten Cappucio an Deck in der Hand. Das nenn ich mal entspanntes Boarding, großartig. Die COB-Geschichte war insgesamt nicht nur preislich der Hit (da hatten wir echt Glück und turisarda hats perfekt gemanagt), sondern auch super bequem, weil wir ständig an den Bulli konnten.

Kleiner Exkurs zur Fährbuchung:
Ich war in den letzten Jahren zusehends von moby abgenervt – vor allem wegen der Preistreiberei, die der Insel sehr geschadet hat (und meinem Portmonai auch). Deshalb hatte ich lange auf die flotta sarda gesetzt. Irgendwann ist einem aber die Hose näher als das Hemd und ich wollte nicht mehr länger warten und hab moby gebucht. Dieser Dilletantismus der sardischen Regierung sucht echt seinesgleichen. das ist aber ein anderes Thema... Und die Initiative der Hoteliers „goinsardinia“ kam für uns zu spät. An den Erfahrungen derjenigen, die damit gereist sind, bin ich nichts desto trotz sehr interessiert. Wer weiß, was nächstes Jahr ist…



Leinen los – Ablegen in Piombino.

Es folgte eine ruhige, ebenfalls entspannte Überfahrt und nach gefühlten 10 Cappucios, 8 Eis (für die Kids) und dem ein oder anderen zwanglosen Geplauder mit anderen Urlaubern (Seid ihr die mit dem Bulli? Seid ihr die ganze Strecke hierher gefahren? Ich hatte früher auch so einen…) sind wir gut gelaunt so gegen 18:00 Uhr von der Fähre gerollt und die Ostküste runter zum ersten Camping - Sa Prama bei Sos Alinos.

Sa Prama fahren wir eigentlich immer als erstes an und so war es auch diesmal wieder ein bisschen wie nach Hause kommen... Die Betreiber sind einfach toll und wenn es Plätze gibt, die man uneingeschränkt empfehlen kann, dann gehört dieser definitiv dazu. Zu unserem Erstaunen war der Platz bestenfalls zu Zweidritteln belegt und wir konnten ein tolles, etwas höher gelegenes Plätzchen mit ausreichend Hängematten-Bäumen und Meerblick ergattern. Abends dann ins nach wie vor sehr schöne Campingplatz-Resto, Pizza-Essen, perfekt.



So muss Strand sein… Cp Sa Prama.

Einen Wermutstropfen gab es: Sie haben die Bar umgebaut – wie ich finde eine Verschlimmbesserung (u.a. auf einem Teil so feste Pavillione aufgestellt, vorher saß man unter Pinien…) Die Infrastruktur auf dem Platz ist aber nach wie vor wirklich gut und wer frischen Fisch liebt – ca. einen Kilometer entfernt gibt’s eine kleine Pesceria, wo man selbigen sehr gut kaufen und dann an einer der Grillstationen braten kann – einfach lecker. Nach 6 Tagen Strandleben „dolce far niente“ war ich schon völlig tiefenentspannt und wir sind – wie geplant – aufgebrochen, um an der Costa Rei den nächsten Platz anzusteuern: CP Capo Ferrato, Platz direkt am Strand, was geht’s uns gut…

Weil wir keine Eile hatten (und der Bulli mittlerweile über Zusatzölkühler, etwas modifizierte Maschine und neue Bremsen verfügt) haben wir die Strecke über den Supramonte eingeschlagen. Das letzte Mal waren wir die Tour vor 6 Jahren gefahren und wurden Zeuge eines (glücklicherweise dann doch glimpflich verlaufenen) Motorradunfalls. Diesmal ist uns nur eine Ziegenherde am Straßenrand entgegengekommen. Nach einem kurzen Stopp in Dorgali – Kaffee und Eis - sind wir mal wieder total begeistert (was für ein Panorama! was für Ausblicke!) schließlich in Baunei angekommen und haben ein verspätetes Mittagessen genossen. Kann ich empfehlen: Bar/Restaurant kurz vor dem Ortseingang, linker Hand, toller Blick.



Nette Bar, toller Blick: Baunei.

...weiter gehts im Teil 2...
 
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