Ausflüge Die Windmühle von Garibaldi auf Caprera wird wiedereröffnet

Beppe

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Die Windmühle von Garibaldi auf Caprera wird wiedereröffnet

Aufgrund von Restaurierungsarbeiten wurde die Mühle wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Giuseppe Garibaldis Windmühle auf Caprera im La-Maddalena-Archipel wird wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.

Die zwischen 1861 und 1868 erbaute Mühle ersetzte die seinerzeitige von Garibaldi selbst um 1856 erbaute Mühle, die allerdings recht schnell aufgegeben wurde, weil sie den starken Mistralwinden nicht standhielt. Und es war gerade die ausgesprochen windige Lage der Insel gegenüber den vorherrschenden Winden, die den Bau eines neuen Bauwerks in geschützterer Lage notwending machte: Die Mühle spielte jedenfalls eine grundlegende Rolle auf Garibaldis Caprera-Farmbetrieb für die Produktion so lebenswichtiger Produkte wie Mehl, Wein, Öl u.a..

Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde das Gebäude wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und steht nun ebenfalls im Besichtigungsplan des Museums. Sie wird so zu einem exklusiven Kulturraum, der u.a. auch für Veranstaltungen und Wechselausstellungen genutzt werden soll.

Besucher können nun endlich ein authentisches Gebäude des 'Weißen Hauses' von Garibaldi bewundern, ein ehrgeiziges und modernes Werk, das dem Revolutionär zweier Welten besonders am Herzen lag und welches er zusammen mit dem erfahrenen Ingenieur Edoardo Barberini schuf. Allerdings erst nach sorgfältiger Untersuchung der Winde, sowie einer ausgeklügelten Ausarbeitung des Mühlwerks, was letztendlich zu einer raffinierten Mechanik und einem ansprechenden Design führte, mit dem Ergebnis: dass die Mühle auch heute noch intakt ist und funktioniert.

Die Mühle liegt inmitten derjenigen Gebäude, die Garibaldi in den letzten 26 Jahren seines Lebens bewohnte und die zu einem Museum und historischen Park geworden sind. Darunter befindet sich auch das Haus aus Granit und weißem Putz, das aus acht Räumen besteht und welches sich um einen zentralen Bereich öffnen.

Wenn ich mich recht erinnere, hat es auf Sardinien nur eine ganz verschwindend geringe Anzahl von Windmühlen gegeben (unter 10 Windmühlen?) aber dafür weit mehr als >500 Wassermühlen.
 
Zuletzt geändert:
a proposito:

Ich konnte mich an einen Thread hier aus dem Jahr 2011 erinnern:

... über die Wassermühlen Sardiniens existiert bereits entsprechende Literatur und Kartographie.

Auf der Webseite:
http://www.mulinidisardegna.it/
hierzu beispielsweise weitergehende Informationen.

Es wurden im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert über >500 Wassermühlen auf Sardinien aktiv betrieben.

Der Thread hier geht allerdings über Windmühlen.
Die einzige noch "funktionsfähige" (?) Windmühle auf Sardinien ist die von Garibaldi auf Caprera.
Achtung die angegebenen Fotos sind aus dem Jahr 2011 bzw. den Jahren davor!
Dürfte alles heutzutage wesentlich besser aussehen!

Beispielfotos hierzu auf:
http://www.sardegnadigitallibrary.it/index.php?xsl=626&id=35569
und
http://www.sardegnadigitallibrary.it/index.php?xsl=626&s=17&v=9&c=4461&id=33935
und
http://www.sardegnadigitallibrary.it/index.php?xsl=626&s=17&v=9&c=4461&id=33716

Das besondere an dieser Windmühle ist allerdings, dass diese aus insgesamt zwei Windrädern besteht, die auf einer Horizontalachse jeweils durch eine Mauer in zwei Kammern eingeteilt war. Auf den Windrädern waren als Windfang Segeltuch montiert.

Die Ausrichtung der Windmühle ist exakt in 275° WNW, d.h. bei der vorherrschenden Westwindlage dürfte Garibaldi somit an ca. 60% der Jahrestage genügend Wind gehabt haben, um seine Mühle zu betreiben.
Zudem war Garibaldi, ob des "Wasserreichtums" von Caprera darauf angewiesen, die Windkraft zu nutzen!

Trotz intensivster Nachforschungen bin ich bisher nur auf ehemals 7 auf Sardinien existierender Windmühlen gestoßen.

Meine Vermutungen hierzu:
Windmühlen waren mit Wassermühlen zum einen nicht konkurrenzfähig.
Wassermühlen können bei ausreichender Wasserversorgung 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr arbeiten. Hinzu kommt, daß der Wirkungsgrad (Kraft / Masse - Übertragung) einer Wassermühle wesentlich größer ist, als der einer Windmühle.

Windmühlen sind stark vom Wind abhängig - dieser bläst allerdings nicht immer. Oder auch er bläst zu stark und dann konnten auch Windmühlen nicht mehr betrieben werden. Auch bei den alten holländischen oder deutschen Windmühlen mußte der Betrieb bei zu starken Winden eingestellt werden.

Auf den griechischen Inseln oder auch auf Mallorca gibt bzw. gab es nicht genügend Wasserkraft also mußte man zwangsweise sein "Müllern" vom Wind abhängig machen und konnte nur dann mal gerade müllern, wenn die Windverhältnisse es zu ließen.
 
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