Ich denke, es gibt viel Verwirrung. Zum besseren Verständnis wäre es sinnvoll, ganz konkret die verschiedenen Arten zu erklären. Wer sind DIE Carabinieri? Sind sie Teil des italienischen Heers? Was genau tun die einzelnen Polizeien, die Carabinieri, die Polizia? Sie sehen teilweise aus wie bewaffnete Soldaten, andere sind normale Polizisten in schmucken Uniformen, dann andere von der Finanza, dann die Vigili, die netten Dorfpolizisten, dann die Forestale, die auch teilweise polizeiliche Befugnisse haben. Ich denke, aufgrund der für uns schwer durchschaubaren Struktur der italienischen Polizei reden wir hier viel aneinander vorbei.

Danke @Feuerpferd, dass du das Thema auf sachlicher Ebene in einem neuen Thread wieder aufgegriffen hast.
 
@Feuerpferd

ist kein "behördliches Wirrwarr" sondern ganz intelligent organisiert.

Der/die Interessierte kann das nachfolgend alles bei WIki nachlesen:

Polizei Italien - https://de.wikipedia.org/wiki/Polizei_(Italien)

Carabinieri – https://de.wikipedia.org/wiki/Carabinieri

Polizia di Stato – Staatspolizei - https://de.wikipedia.org/wiki/Polizia_di_Stato

Guardia di FInanza – Finanz- und Zollpolizei - https://de.wikipedia.org/wiki/Guardia_di_Finanza

Polizia Penitenziaria – (Gefängnispolizei/Jusizvollzug)- - https://de.wikipedia.org/wiki/Polizia_Penitenziaria

Guardia Costiera- Küstenwache - https://de.wikipedia.org/wiki/Guardia_Costiera

Corpo Forestale – Forstpolizei - https://de.wikipedia.org/wiki/Corpo_Forestale_dello_Stato

Polizia Municipale / Vigili Urbani – Gemeindepolizei/Ordnungsamt - https://de.wikipedia.org/wiki/Polizia_Municipale

Polizia Provinciale – Provinzpolizei – https://de.wikipedia.org/wiki/Polizia_Provinciale
 
@Beppe Um mich selbst zu informieren, fehlten mir ja schon die einzelnen Schlagworte und die habe ich ja jetzt, sogar mit link !!! Vielen Dank für diesen Komfort.
 
Danke @Beppe
Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, wer denn die mit den gefleckten Tarnanzügen sind. Ich lese, sie gehören zu den Carabinieri, sehen sehr militärisch aus. Die Carabinieri sind eine Teilstreitkraft und unterstehen dem Verteidigungsministerium. Ist das eine spezielle Kampftruppe? Wann wird sie eingesetzt? Man sieht sie ja recht häufig. Ich finde die Zuordnung doch kompliziert, generell ist die italienische Polizei schwerpunktmäßig dem Militär zugeordnet, in manchen Belangen dem Innenministerium. Deshalb bei mir die Verwirrung, mal sind sie reine Ordnungshüter und Verkehrspolizisten, mal kommen sie sehr militärisch daher. (.)(.)
 
Zuletzt geändert:
"Im Rahmen der Operation "Strade Sicure" übernehmen auch Soldaten des italienischen Heeres Polizeiaufgaben",
dies ist im ersten link zu lesen. @Georgie , vllt waren die Gefleckten ja Soldaten.
 
Ich dachte immer die "vigili" sei generell die Feuerwehr.

"Vigili bedeutet eigentlich "Brigade".
Darum ist die "Vigili del Fuoco" die "Feuerbrigade"
und die "Vigili Urbani" die "Stadtbrigade"

generell ist die italienische Polizei schwerpunktmäßig dem Militär zugeordnet

Generell ist die Polizei auch in Italien dem Innenministerium zugeordnet.
Die Carabinieri sind eine Teilstreitkraft die zwar dem Verteidigungsministerium unterstehen,
aber zum Großteil ans Innenministerium "ausgeliehen" sind.
Für uns ist das ungewöhnlich, weil bei uns dasMilitär nach schlechten Erfahrungen von früher durch die Verfassung von Polizeiaufgaben getrennt ist.
In Italien zählt die dortige Praxis, das nicht alle Polizisten dem Innenminister direkt unterstellt sind wohl zur Gewalten bzw Machtteilung.
 
Zuletzt geändert:
@Georgie

die gefleckten Camouflage Anzüge gibt es in allen militärischen und polizeilichen Einheiten.


@Howie

Vigili wird im Sinne von "Wache" verwendet.

Wenn ein Italiener von Vigile spricht, dann meint er meistens einen Angehörigen der
Polizia Municipale.

Aber auch Mitarbeiter eines Überwachungs- oder Sicherheitsdienstes werden
Vigile (di notte) genannt.
 
Zuletzt geändert:
Leute , ist ja süß wie ihr euch über die eine oder andere Uniform der italienischen Sicherheitskräften kümmert ...hier in einem frischen Video dieser Tage könnt ihr 2 verschiedene Carabinieri-Uniformarten bewundern .....ich staune eher wiedermal über die Beschlagnahme von 700 kg ( Drogen = Marktwert 3 Millionen Euro , zahlreiche Waffen und Sprengstoff ) diesmal in Orgosolo ( ach kuck an !!!) .
Da die Beschlagnahme- Maßnahmen von verschiedenen Drogen in ländlichen Gebieten oder im Hinterland größerer Städte ( natürlich auch in allen Häfen) Sardiniens fast an der Tagesordnung hier in Sardinien sind (man brauch nur die lokalen Tageszeitungen lesen) , frag ich mich eher seit längerem, versinkt Sardinien im Drogenrausch? ...solche Episoden erklären auch die verstärkten Kontrollen an Häfen auch von unwissenden Touris , die meinen sie würden Disneyland betreten .

Hier das VIDEO :

https://www.unionesarda.it/video/vi...itz-dei-carabinieri-a-orgosolo-52-956206.html

Oder hier wer nur stumm die Uniformen bewundern will :
https://www.castedduonline.it/sarde...rovati-a-orgosolo-con-armi-e-esplosivi-video/
 
Zuletzt geändert:
Frank, wir kümmern uns nicht um die Uniformen, sondern um die Zuständigkeiten und Aufgaben derer, die drin stecken. :p
 
Schon klar Georgie, die einzelnen Aufgaben sind ja u.a. per Wikipedia (beppe) doch geklärt worden .
Wenn in Sardinien/Italien bewaffnete Uniformträger (ob nun in Fleckentarn-uniform oder klassischer Uniform ) an Strassenrändern , am Abfahrts-oder Ankunfthäfen oder sonst wo herumstehen , ist was im BUSCH !!! ....das heisst man vermutet auf der Strecke eventuell einen illegalen Drogentransport , Waffentransport, Falschwaren-transport oder ein Verdächtiger eines Überfalls in der Gegend oder sonst irgendwelche Delikte.
Und weil weder die meisten Einheimischen und schon gar nicht die Touris wissen können was gerade wo, wie in welchem Ausmass passiert ist oder passiert sein könnte , sollte man ohne zu murren kollaborieren e BASTA !!!
Die Carabinieri sind sowieso schon unterbesetzt in ihren Zahlen dank der Kürzungen der Regierungen der letzten Jahre , es müssten viel mehr Uniformträger present sein in einem kriminellen Land wie Italien , dass 4 der schlimmsten kriminellen Organisationen der Welt auf ihrem Territorium beherrbergt ..., garantiert stehen die da nicht rum um die Sensibilität oder Reizbarkeit irgendwelcher Touris in Sachen , Hand an der Waffe , zu testen.
 
Genau Frank, deshalb beschleicht mich ja dieses ungute Gefühl, nicht wegen der Polizei und Streitkräfte, sondern weil die sichtbare Alarmbereitschaft der bewaffneten Uniformträger darauf hindeutet, dass was in der Nähe im Busch ist.
 
Und wen das Thema interessiert . Apropo was im Busch ist ...... ,

hier mal ein relativ aktueller Forschungsbericht der UNIVERSITÄT SASSARI in Sachen DROGEN in SARDINIEN , gepostet November 2018 :

(Ouelle: Text in italienisch hier : ( https://www.dissuf.uniss.it/it/rice...rofondimenti-e-letture/il-pianeta-della-droga )

Die Übersetzung ist recht gut über google-translating :

"In Sardinien haben Drogen eine zentrale Rolle in den Medien erlangt, auch weil Drogenbeschlagnahmen fast täglich geworden sind. Die Insel erscheint als echter Umschlagsplatz für den internationalen Drogenverkehr.

Abgesehen davon, dass es ein Ort der lokalen Produktion ist, haben die Strafverfolgungsbehörden ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität perfektioniert und effektiver gestaltet, ebenso wie die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem vielfältigen Drogenmarkt.

Wenn wir die neuesten Berichte der Nationalen Direktion für Antimafia und Antiterrorismus (DNA) - Distrikt Cagliari lesen, sehen wir, dass Sardinien zum "Bestimmungs- und Konsumgebiet für alle Arten von Drogen" geworden ist:
Im Februar 2016 wurden etwa 300 kg Haschisch sichergestellt in einem Container des Tirrenia-Schiffes aus Neapel; 500 kg Haschisch, versteckt in einem Boot, das im April desselben Jahres im Hafen von Cagliari ankam, und zwei Monate später wurden ungefähr 480 kg sichergestellt; Zuvor wurden im Juli 2014 245.000 Kilogramm Haschisch in einem Lastwagen mit spanischem Nummernschild in 100-Gramm-Blöcken gefunden. Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass Sardinien aufgrund seiner geografischen Lage zum zentralen Knotenpunkt der "Transitströme von Drogen" wird, insbesondere im Hinblick auf Drogen aus Marokko und Spanien, aber auch aus Südamerika und auf andere Regionen oder auf die Länder Nordeuropas abgerichtet sind "; Andererseits ist es ein Bestimmungsort und ein Verbrauchsort für die lokale Bevölkerung geworden.

Dazu kommt sozusagen die (Drogen-)Produktion vor Ort. Und wenn im ersten Fall vor allem die Seewege genutzt werden; Bei der direkten,lokalen Produktion handelt es sich hauptsächlich um ländliche und stadtnahe Gebiete. Wenn wir uns die Protagonisten dieses Verkehrs ansehen, stellen wir fest, dass es mindestens drei Arten von Autoren gibt: Ausländer (hauptsächlich nigerianischer, südamerikanischer und albanischer Staatsangehörigkeit), Italiener aus anderen Regionen, meist aus Mittel- und Süditalien, die in vielen Fällen wiederum aus dem zentralöstlichen Gebiet Sardiniens stammen , das ist das Gebiet, in dem die sardischen Banditen geboren wurden, von denen Antonio Pigliaru schrieb. In allen Fällen handelt es sich um eine grenzüberschreitende Kriminalität, die mit anderen kriminellen Organisationen wie der aus Kampanien und Kalabrien in Kontakt steht , die, wie im letzten DNA-Bericht berichtet, über eine große Verfügbarkeit von "Humanressourcen" und Drogenkurieren verfügen.

Es besteht auch ein enge Verbindung zwischen der lokalen sardischen Kriminalität, die sich mit Drogenhandel befasst (aber auch mit Waffenhandel, deren Erlös wiederum aus dem Verkauf in Drogen reinvestiert wird) und der organisierten Kriminalität von Sarden, die in andere Regionen Italiens umgezogen sind, und zumeist auch aus dem selben Gebiet des zentral-östlichen Sardiniens stammen , und die ihren Verkehr sowohl zu ihren neuen Wohnorten als auch zu verschiedenen Regionen Norditaliens ausgedehnt haben. So wie sich beispielsweise in Sardinien das Phänomen des illegalen Marihuana-Anbaus verbreitet hat, geschieht dies auch in der Toskana und in Umbrien, und zwar durch sardische Auswanderer, die fast ausschließlich aus dem oben genannten Gebiet stammen.

Kurz gesagt, die Orte, die Protagonisten und die Formen der Kriminalität ändern sich, aber es ändern sich nicht die "Regeln einer verschwundenen Gesellschaft", wie wir in den verschiedenen Berichten des Sozialobservatoriums zur Kriminalität in Sardinien festgestellt haben. Die sozialen Auswirkungen dieses illegalen Marktes sind für alle sichtbar und betreffen insbesondere die Jugend und sogar Minderjährige , insbesondere in den großen Zentren von Cagliari, Sassari und Nuoro, aber auch in den kleinsten Siedlungen, in denen Drogen zugelassen sind. Vielleicht auch ein Grund für die extremste Gewalt: Es genügt wenn man die Erfahrungsberichte und deren Dynamik liest , die Enrico Carta erzählt hat und die zu Manuels Mord geführt hat.

Dies bedeutet, dass Strafverfolgungsmaßnahmen wichtig sind, dass jedoch soziale Antikörper entwickelt werden müssen, die die am stärksten gefährdeten Teile unserer Gesellschaft schützen, angefangen bei den jüngeren."

Artikel veröffentlicht in La Nuova Sardegna vom 30. November 2018
 
Anzeige

Top