Zeit haben

luna sarda

Sehr aktives Mitglied
Die Aussagen von @corona niedda im thread 'Chaos bei Air Berlin' haben mich bewogen, dieses Thema zu eröffnen.
Es ist ein großes Problem geworden, keine Zeit zu haben. Wir werden gehetzt, wir lassen uns hetzen (von allen möglichen Faktoren...) Wieviel Zeit wir tatsächlich haben, liegt auch an uns selbst.
Auch der Urlaub ist oft bis ins letzte Detail geplant, aus Angst, in den wenigen Wochen, die ja die schönste Zeit des Jahres werden soll, irgendein Problem zu haben, Unvorhergesehenes nicht in den Griff zu bekommen, konfrontiert zu werden mit Überraschungen - positiven wie negativen.

Wir haben verlernt, uns auch einmal treiben zu lassen, denn das ist eine Kunst! Genießen, was auf einen zukommt, ebenfalls. Viele schöne Erlebnisse passieren einfach so, und je offener und neugieriger wir sind, desto eher eröffnen sich neue Erkenntnisse, neue Bekanntschaften, neue Horizonte.
Lassen wir uns - besonders im Urlaub auf dieser wunderschönen Insel - doch einfach davontragen - in diese etwas andere Kultur, in die Natur mit all ihren unglaublich schönen Facetten, in alte, tief verwurzelte Traditionen, in die interessante Geschichte dieser Insel, in eine Freundschaft mit den vielen, liebenswerten Menschen hier, in eine andere Welt, die weit weg von typischen Urlaubsparadiesen und Massentourismus ist.
Dies ist eine Liebeserklärung an diese paradiesische Insel, die mich vom ersten Besuch an in ihren Bann gezogen hat und dem ich - mittlerweile hier lebend - wohl nie mehr entgehen kann.
 
Tja - zum Teil stimmt das natürlich, dass sich viele Menschen hetzen lassen und unter Druck stehen, aus jeder Minute das beste herauszuholen, und dadurch nicht geniessen können!
Aber das trifft nicht auf alle zu.Immer wieder habe ich in diversen Foren das Gefühl, mich verteidigen zu müssen, dass mein Mann und ich unseren Urlaub gerne organisieren und vorplanen. Für mich schliesst das Eine das Andere nicht aus - ich habe vor Ort immer noch Raum für Spontanität, werde nicht panisch, wenn etwas nicht so läuft wie gedacht und geniesse, dass ich z.B. durch Vorbuchung und Informationen viel Zeit gewonnen habe......
Meine Devise ist leben und leben lassen - was für den einen gut ist muss nicht unbedingt auf alle anderen zutreffen.
Ich stimme vollkommen zu, dass man offen, neugierig und tolerant sein muss, um ein Land wirklich erleben zu können - aber auch in relativ kurzer Zeit möglichst viel sehen zu wollen muss nicht in Hetze ausarten, ich empfinde es jedenfalls nicht so! Natürlich ist es schön, wenn man sich unendlich Zeit nehmen kann - aber nicht jedem ist es möglich, mehrmals oder sogar jedes Jahr nach Sardinien zu reisen. Ich möchte es auch gar nicht, es gibt noch so viele schöne Flecken auf unserer Erde, die ich sehen möchte.
 
Ein schönes Thema, luna sarda.

Bei mir hat sich das anfängliche Verliebtsein in den 3 Jahrzehnten Sardinien in eine solide Liebe entwickelt, die auch Probleme und negative Sichtweisen auf die Insel vertragen kann, die auch aushalten kann, dass andere Menschen Sardinien von einer anderen Warte aus betrachten, sei es wie einen Urlaubsort austauschbar mit jedem anderen netten Urlaubsort, als Paradies oder als Enttäuschung..Ich sehe auch die dunklen Seiten Sardiniens, die ich nur mit großer Liebe zur Insel und den Menschen akzeptieren kann. Jeder darf seine eigenen Erfahrungen machen, sehen was er sehen will und kann.

Einzig wichtig ist Toleranz. Jeder einzelne, ob Kurz- und Langzeiturlauber, ewig Verliebter oder Liebender, jeder hat ein Recht darauf, die Insel so wahrzunehmen, wie es seiner Mentalität, seiner Bereitschaft, seinen Wünschen und seinem individuellen Level entspricht.. Wer meint, seine eigenen Gefühle und seine eigene Sichtweise seien das einzig Wahre, müsste von allen geteilt werden, liebt nicht Sardinien wirklich, nur sich selbst.
 
Zuletzt geändert:
!!! für dich Georgie, so würde ich es auch ausdrücken, wenn ich nach meiner Verabschiedung in die Pension, nach ein paar Gläser Wein dazu noch fähig wäre.
Freu mich auf die Zeit die Insel und auch andere noch besser kennen zu lernen...
Gruss Verena
 
Verena, nach ein paar Gläsern Wein klappt's doch erst richtig :):):) Auguri zu deiner Pensionierung, freu dich auf ein Leben danach.
 
Immer wieder habe ich in diversen Foren das Gefühl, mich verteidigen zu müssen, dass mein Mann und ich unseren Urlaub gerne organisieren und vorplanen

Ich glaube, da besteht aber auch noch ein großer Unterschied zwischen "den Urlaub vorplanen und organisieren" oder sich bereits im Vorfeld ungemein unter Streß zu setzen und alles derart mikroskopisch genau zu planes, daß jede unvorhersehbare Änderung dann gleich zum Weltuntergang wird.

Bei manchen fängt das dann ja schon damit an, daß sie sich nur eine Woche für den Urlaub gönnen, da dann aber zwei Wochen Programm drin unterbringen wollen. Sowas hat mit "organisieren und vorplanen" dann schon nichts mehr zu tun, finde ich. Und das ist jetzt nicht auf Dich bezogen, sondern eher auf diverse andere Posts hier im Forum ;)
 
Zeit, was ist das? Stress, was ist das? Spontanität, was ist das ? Ich finde nach wie vor, jedem das Seine.
Für den einen sind beispielsweise zwei Wochen an der Costa Rei Erholung, für den nächsten bedeutet gerade das Stress. Der eine bleibt den ganzen Tag an einem oder verschiedenen Stränden einer Gegend und will nicht viel fahren, den nächsten ist das zu langweilig und der braucht die Abwechslung, wechselt dabei evtl. täglich oder alle paar Tage die Unterkunft. Was und wieviel "Programm" man dabei plant, bleibt ja wohl jedem selbst überlassen bzw regelt sich das dann schon von selbst durch die Gegebenheiten vor Ort.
Für den einen ist Erholung und Genießen , wenig vorzuplanen für den nächsten ist es gerade Erholung und Genuss eben möglichst genau vorgeplant und sich informiert zu haben. Und dabei kann immer noch Raum vor Ort für Spontanes und sich Treiben lassen sein, alles kann man ja gar nicht vorplanen, aber die Bedürfnisse sind eben verschieden, jeder oder so wie er will. Und daraus zu schließen, dass jegliche unvorhergesehene Änderung gleich zum Weltuntergang wird, ist doch sehr übertrieben und reine Spekulation.

Die Möglichkeiten heutzutage mit Internet und Co sind da einfach sehr viel größer. Und die sollte man in jedem Fall vor einer Anfrage natürlich auch nutzen und die entsprechend Eigeninitiative erkennen lassen. Natürlich ist heutzutage manches anders als früher, aber andererseits hat man dann vielleicht eher bestimmte Sachen "verpasst", weil sie eben vor Ort nicht gut erkennbar oder ausgeschildert sind und nicht jeder hat 3 Wochen oder drei Mal im Jahr Zeit. Gerade z.B. junge Leute haben vielleicht nur eine Woche Zeit und Geld und erleben aber diese intensiver und bereichernder als manch anderer drei Wochen.

Und eine Diskussion in Richtung "früher war alles besser" ist doch unsinnig. Derartige Argumentationen gab es schon früher, schon immer, nur mit anderen Inhalten und bewirkten schon damals eher das Gegenteil.

Es hat alles immer zwei Seiten, verschiedene Aspekte, Vor- und Nachteile und die Menschen, deren Bedürfnisse und Ansprüche, aber auch der Background und die Erfahrungen mit individuellen Reiseplanungen sind verschieden. Es ist auch immer etwas anders, ob man die Insel gut kennt, oder eben noch nie da war. Da kann man verschiedene Dinge einfach nicht unbedingt wissen, die für andere selbstverständlich sind und nicht alles ist nur durch das theoretische Beschäftigen erkennbar........ Dabei muss ja manche Formulierungen, evtl. unbedacht aufgeschrieben, nicht unbedingt gleich auf die Goldwaage gelegt werden. Im Schriftlichen ist manches doch leicht missverständlich.

Aber sonst finde ich, ist es besser zu versuchen die gestellte Frage zu beantworten als zu beurteilen, bewertend kommentierten oder gar unfreundlich oder pampig zu werden, aus einer Emotion heraus zu reagieren. Wer sich genervt fühlt oder nichts Zielführendes weiß oder bei einzelnen wirklich extremen Fragestellungen, Vorstellungen braucht man doch einfach gar nichts schreiben. Denn das alles verschreckt Neulinge nur, die sich hier als Einzelner ganz vielen anderen, einem großen Publikum und vielen Antworten und polarisierenden Meinungen aussetzen müssen. Manchmal wundert es mich da nicht, dass diejenigen sich nicht mehr melden und das ist wirklich schade und gerade das, was eigentlich nicht gewollt ist, denn das Forum lebt doch von Rückmeldungen. Es ist eine große Öffentlichkeit hier und kein kleinerer Kreis, denn Tausende können lesen, was und vor allem auch wie man schreibt, dessen sollte man sich immer bewußt sein. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass z.B. Angehörige, Freunde oder Vorgesetzte hier mitlesen usw... Ansonsten schließe ich mich Georgie an und finde das Schlüsselwort heisst generell Toleranz und es gibt nicht pauschal "schwarz" oder "weiß", "richtig" oder "falsch" .... Gerade der Austausch und verschiedene, evtl. auch kritische Meinungen beispielsweise zu Sardinien sollten möglich sein, natürlich mit dem nötigen gegenseitigen Respekt, und eröffnen doch immer neue Sichtweisen ...

In dem Sinne allen viel Spaß bei der Urlaubsplanung und auf der Insel, sei es zum ersten oder zum x-ten Mal und soviel Zeit und Spontanität wie für jeden selbst passend und nötig.
 
das hast du wieder einmal ganz toll geschrieben - ich lese deine Beiträge immer sehr gerne!
 
Anzeige

Themen mit ähnl. Begriffen

Top