Wirtschaftliche Krise Sardiniens hält an
Der Rapporto 2015 sull’economia in Sardegna (Bericht zur wirtschaftlichen Lage in Sardinien), vorgestellt von Confindustria, Banca d’Italia u. Crenos, zeigt eine anhaltende Krisensituation auf der Insel. Die einzigen Sektoren, welche 2014 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Zuwachs verzeichnen können, sind die Landwirtschaft u. Lebensmittelproduktion, der Tourismus u. das Transportwesen. Die Zahl der Firmenschließungen ist stark gestiegen, ebenso die Arbeitslosenquote.
(Quelle: La Nuova von heute).

Damit setzt sich der Trend von 2013 fort, über den Beppe hier berichtet hatte:
http://www.sardinienforum.de/thread...res-wirtschaftliches-jahr-für-sardinien.7282/

Günther
 
gwpoeriu,

endlich mal eine wirklich tiefgreifende Analyse in einer westeuopäischen Tageszeitung!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Außer dass ich Kotzen könnte.

Und welches Land wird als nächstes erpresst? Natürlich eines aus dem faulen Süden, das über seine Verhältnisse lebt!

Günther
 
Ui... ein klasse Artikel - danke für die Verlinkung..gwpoeriu

Bei dem ganzen Geschrei (die deutschen Medien, leider fast alle Leitmedien (Sueddeutsche.de macht DERZEIT kleine Ausnahmen) geht meist die Geschichte und die Hintergründe flöten.

Wenn man die Geschichte nicht kennt, kann man auch nicht aus ihr lernen.

Und: je mehr Armut, desto mehr Extremismus.


Ich bin mir sicher, dass es noch keine Studie zu diesem (hypothetischen) Zusammenhang gibt. Obwohl es der "post-arabische Frühling" jeden Tag veranschaulicht.
Schön, das der "Nahe Osten" gerade erweitert wurde/wird. Danke EU-Institutionen.

P.S.: Nach all der -in meinen Augen- unseligen Ost-Erweiterung (EU als auch NATO) mal ein Rückzieher. (s. Russland-Krim, Russland-Ukraine und sonstige Russland- "Sanktionsgrundlagen"-Aktionen)


P.P.S.: Am beunruhigsten finde ich die Analyse bei Arbeitslosigkeit (vor allem der Jugend). Naja.. sollen eben mal arbeiten gehen.

Der Wandel der Arbeitsgesellschaft, der Umbruch der Industrialisierung, der Effekt des shareholder-values (genialste Erfindung: ich entlasse Leute,
mein Aktionkurs steigt. Sind ja schliesslich Kosten.) - plus die Rationalisierung von Arbeit (durch Maschinen, mittlerweile wird es aber Robotisierung genannt. Euphemismen werden hochgeschätzt. Pah.)....

Am genialsten finde ich die Expertise des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung - von Hans Werner.
Kurz zusammengefasst:
Wenn die Griechen grexiten, dann haben sie eine neue Währung und wir vor allem keine Probleme mehr. Die griechische Wettbewerbsfähigkeit steigt und (Achtung) Lohnstücknebenkosten werden sinken und somit werden mehr griechische Waren verkauft. Okay.

Wenn GR eine nennenswerte Produktion ausserhalb des landwirtschaftlichen Sektors hätte, wäre das eventuell noch korrekt. Haben sie nicht. Sie importieren derart viel (auch Medikamente, Computer0 z.B.), das sie von heute auf morgen (Zeitpunkt des Selbstdruckens einer Parallelwährung) sich kaum mehr davon was leisten könnten. Schliesslich haben sie einen Schwerpunkt im Bereich des Tourismus (autsch... Dienstleistung - schon wieder nix mit Lohnstückkosten), der den Touristen mit Sicherheit zu Gute kommt. Aber der Grieche kann sich noch weniger leisten/einkaufen.

Das kann heiter werden.
Bin gespannt wie das Referendum heute ausgeht.

Sicherlich wird bei einem "Nein"-Ergebnis nicht lange Vokabeln wie Wahlfälschung, Verstoss gegen europäische Verträge (wie ein Referendum abzulaufen hat) und ... meiner Fantasie sind Grenzen gesetzt auf sich warten lassen. Es geht um was anderes:

Es geht um das Verhältnis von Armut und Extremismus.
Da die Linken als linksextrem bezeichnet werden ist doch der erste Schritt schon lange getan. Ach, sie koalieren auch noch mit rechtsextremen?
Erstaunlich.
Was wird die nächste Eskalationsstufe sein?
 
Hallo CKone,

jetzt hätte ich eigentlich Zeit für eine längere Antwort, aber a) stimme ich dir ohnehin in fast allem zu und b) bin ich ob des Staatsstreichs letzte Nacht in Griechenland so dermaßen frustriert, dass in mir langsam der immer verteidigte Traum von einem "anderen" Europa stirbt. Vielleicht wäre es doch das Beste für alle (außer Deutschland), wenn ihnen dieses Konstrukt in einem großen Knall um die Ohren fliegt. Die Hoffnung, durch Wahlen irgendetwas bewegen zu können, kann jedenfalls seit gestern/heute kein rational denkender Mensch mehr aufrechterhalten ...
 
Die nordisch-teutonischen Zuchtmeister Merkel/Schäuble haben erreicht, was sie wollten, aber sie wollen mehr. Also, großer Lavierer Renzi, bald wirst auch Du erpresst u. erniedrigt.
Und dann wird vor allem Sardinien darunter leiden.
 
Entgegen dem Eröffnungsbeitrag von Günther, geht es in Alghero doch besser. In den ersten 8 Monaten des Jahres haben 80 Geschäfte neu eröffnet und 51 die Türen für immer geschlossen.

Wie viel Personen dabei Arbeit bekommen haben, konnte man mir nicht sagen.

LG

Dieter
 
Dieter, das ist doch unterm Strich ein kleiner Erfolg, immerhin! Vielleicht auch dank vermehrter Touristen aus England u. Spanien wg. der neuen Flugverbindungen, z.b. von BA.

Günther
 
Naja, wenn die 80 neuen Geschäfte ganz "klein" sind und die 51 ganz "groß" waren, dann kann man das ja leider so pauschal auch nicht sagen. Aber es hört sich erst mal ganz positiv an.
 
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