Vom richtigen Heizen mit Holz

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(Beitrag aus dem alten Forum übernommen)
Autor: Beppe
Datum: 20.12.10 12:28

Vom richtigen Heizen mit Holz

…und der Ignoranz der Einheimischen im Umgang mit der Verfeuerung von Holz oder wie sich auch alte “Überlieferungen + Irrtümer“ hartnäckig erhalten.

Jedes Jahr im Winter das gleiche Spiel:

Das ganze Jahr über wird kein Holz eingelagert geschweige denn abgelagert. Kommt dann die kalte Jahreszeit, wird in den Wald oder sonst wo hingefahren, wo gerade „Baumpflege“ angesagt ist.

Das „schlagfrische“ Holz wird dann heimgefahren und dort in der Abfolge verfeuert. Ebenso verfahren die meisten gewerblichen Holzhändler hier vor Ort. Einige von diesen “wässern“ das Holz oft auch noch vorher, damit es nur ja ordentlich viel wiegt, da das Holz hier nach „Quintali“ (1 Quintale = 100 kg) verkauft wird.

Darüber hinaus erhält sich hier hartnäckig die Mär, dass trockenes oder abgelagertes Holz wesentlich schneller verbrennt und man folglich mehr Holz braucht. Ignoranz der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf inselbreiter Front.

Quintessenz dieses Prozedere: der 3-4 fache unsinnige Holz- und Ressourcenverbrauch aufgrund verminderter Energieausbeute und vielerorts des Öfteren Kaminbrand (aufgrund von Versottung und von Russ- und Verteerung des Kamins oder der Kaminrohre).

Hierzu sollte man aber wissen:
Es sollte nur trockenes Holz mit einem Feuchtigkeitsgehalt von höchstens 20% verheizt werden. Eine sinnvolle Holztrocknung benötigt im Schnitt mindestens ca. 2 Jahre.

Daher sollte das Holz möglichst an einer gut belüfteten, sonnigen und regengeschützten Stelle gestapelt werden und schon vor dem Einlagern in „mundgerechte“ Verbrennungshappen von ca. 35cm Länge zerlegt werden (dann trocknet es auch wesentlich schneller!).
Zwischen den gestapelten Holzstössen sollte ein Handbreit Abstand sein, damit durchströmende Luft die entweichende Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Der Feuchtigkeitsgehalt von Holz hängt von der Trocknungsdauer und der
Trocknungsart ab.

Es ergeben sich folgende Anhaltswerte für die Restfeuchte im Holz:

1. - sehr trockenes Holz um ca. 10% Restfeuchte
2. - gut luftgetrocknetes Holz um ca. 15% Restfeuchte
3. - getrocknetes Holz mit regengeschützter Lagerung im Freien um ca. 20 % Restfeuchte
4. - grünes bzw. frischgeschlagenes Holz weit mehr als > 50% Feuchtigkeitsgehalt

Abhängigkeit des Heizwertes von der Restfeuchte des Holzes
Der Heizwert des Holzes hängt ursächlich und direkt von der Holzfeuchtigkeit ab.

Grundsätzlich gilt: Je feuchter das Holz, umso niedriger der Heizwert.

Das im Holz enthaltene Wasser muß bei der Verbrennung ebenfalls verdampft werden. Nur für die Verdampfung des Wassers allein wird aber bereits sehr viel Energie notwendig. Daher geht mit steigendem Wassergehalt des Holzes immer mehr des potentiell enthaltenen Energiewertes verloren.

Sehr gut getrocknetes Mischholz mit einer Restfeuchte von ca. 10% hat pro KG Holz einen durchschnittlichen Heizwert von ca. 4,6 kwh/kg, Bei einer Restfeuchte von ca. 20% sinkt der Heizwert bereits auf unter 4 kwh/KG und bei einer Restfeuchte von > 50% beträgt der Heizwert nur noch 2 kwh/KG – d.h. der Heizwert sinkt um mehr als die Hälfte. Dies bedeutet, dass für die Erhaltung einer gewünschten Raumtemperatur mehr als die doppelte Menge Holz notwendig wird.

Um das mal den Ignoranten und Ungläubigen hier vor Ort klar zu machen, haben wir letzte Woche mal Vergleichsmessungen durchgeführt an einem Kaminofen mit Rauchgasrohr. Die diversen Warte- und Messzeiten konnten hierbei mit gutem Vino sozialverträglich und völkerverbindend ausgestaltet werden.

Es wurden jeweils 7 KG Holz jeder Sorte verwendet bei konstanten Außenbedingungen und Temperaturen von 12°C. Innen-Ausgangstemperatur jeweils: 16°C
Nenn-Leistung des Kaminofens: 8 KW – Raumgröße: 30qm und 110cbm

Abgastemperatur von sehr trockenem Holz (10% Restfeuchte) = 325°C
Verbrennungstemperatur im Ofen nach 1 Std.: ca. 860°C
Erreichte Raumtemperatur: nach 2 Std.: 24°C
Erreichte Raumtemperatur: nach 1 Std.: 23°C
Erreichte Raumtemperatur nach 0,5 Std.: 21°C

Holz mit 20% Restfeuchte: Abgastemperatur = 315°C
Verbrennungstemperatur im Ofen nach 1 Std.: ca. 820°C
Erreichte Raumtemperatur nach 2 Std.: 22°C
Erreichte Raumtemperatur nach 1 Std.: 21°C
Erreichte Raumtemperatur nach 0,5 Std.: 20°C

Frisches Holz – Abgastemperatur 255°C
Verbrennungstemperatur im Ofen nach 1 Std.: ca. 660°C
Erreichte Raumtemperatur nach 2 Std.: 20°C
Erreichte Raumtemperatur nach 1 Std.: 18°C
Erreichte Raumtemperatur nach 0,5 Std.: 17°C

Auch konnte man den Anwesenden demonstrieren, dass das schnellere Abbrennen des getrockneten Holzes eine Mär ist. Die Gesamt-Abbrennzeiten differierten unwesentlich. Insbesondere das frisch geschlagene Holz brannte erst wirklich nach ca. 25 Minuten – und beim dem sehr trockenen Holz (< 10% Restfeuchte ) hatten wir bereits nach 5 Minuten ein tolles und wärmendes Feuer im Ofen und bereits nach einer ½ Stunde 21°C Raumtemperatur.

Und wer preiswert sein Haus auf der Insel KOSTENLOS grundheizen will, der „GOOGELT“ mal und baut sich einen preiswerten „SOLAR FURNACE“ aus alten Cola und Bierdosen. Investition: weniger als Euro 100,-- - aber mit ganz großem Heiz-Effekt. Auf YOU TUBE gibt es z.B. zig-fache Beispiele und Anleitungen hierzu.



Nachricht bearbeitet (20.12.10 12:45)
 
Autor: stammi bene
Datum: 20.12.10 14:14

dazu kann auch ich zwei Beispiele nennen, welche zum Nachdenken anregen

Unsere liebe Bekannte, umme 40, unten wo wir seid jahren vorm hauskauf gewohnt haben, hat ihr Holz ebenfalls immer kurz vorm winter gekauft. somit war es wenn wir in der kalten Jahreszeit dort waren nicht besonders effektiv Holz in den Kamin zu werfen. Feuchtes eukalypus brennt sehr schlecht.
wir haben ihr dann einmal die Sache mit dem Trockenen Holz erklärt. Seitdem versucht sie das Holz frühzeitig zu kaufen, damit es wenigstens den sommer über trocknen kann. Jedoch ist eukalyptus wesentlich billiger, 7-8 euro/cint.

eine liebe Freundin und nachbarin im Ort, schon über 60, kauft seit Jahren Holz (Eiche) vom Festland für 15 Euro/cint. und lässt es wie sie sagt absichtlich 1 , 2 jahre im Hof liegen, damit es trocknet. sie mag kein eukalyptus, das brennt so schlecht, und ist so wässrig und stinkt, sagt sie.

Ich habe letztens mit dem Hänger 3 Kisten Buche von hier mitgenommen, damit es nicht so kalt ist im März. 2 Jahre gelagert bei mir und 1 beim Verkäufer 45 euro/ qbm. Im März werd ich auch Holz vom Festland bestellen. Das bleibt dann auch erstmal lange liegen.

Fazit:
Es ist nicht leicht an Holz auf Sardinien zu kommen,und nicht alle können damit richtig umgehen, aber mit noch mehr Aufklärungsarbeit alla Beppe, kann das noch was werden. Es müssen noch mehr alternative Heizquellen her, sei es Solar und effektiverer Umgang mit der Heizquelle.

Grüsse aus Roki
 
Autor: pekoat
Datum: 20.12.10 14:41

Hallo Beppe,
ich gesteh's: ich bin einer der Ignoranten und Ungläubigen, wenn auch nur halbeinheimisch.

Und offenbar auch geistig irgendwie daneben, da ich fälschlich zu beobachten glaubte, dass mein offener Kamin mit trockenem Holz (zB 3 Scheite mit zusammen etwa 10kg) nach ca 2 Std völlig runtergebrannt ist (wobei es zugegebenermaßen nahezu ruckartig ziemlich warm im Raum wird) und ich dann nachlegen muss, während 2 Scheite frisches (nicht nasses) Holz, ebenfalls ca 10kg, den ganzen Abend lang vor sich hin glosen und dabei gemäßigte Wärme verbreiten.

Aber ich find's toll, dass Du festgestellt hast, dass es wesentlich sinnvoller ist, die Abgase (vulgo Rauch) mit 70° mehr aus dem Rauchfang zu jagen - dadurch wird's auch rund ums Haus viel früher gemütlich warm...

Ich werde Deine wissenschaftlichen Erkenntnisse natürlich auch meinen ignoranten Nachbarn mitteilen, damit auch sie endlich einsehen, dass ihre seit -zig Generationen erworbene Erfahrung im Umgang mit offenem Feuer in den hierorts üblichen offenen Kaminen kontraproduktiv ist und lediglich auf ihrem Unglauben beruht. Man muss ihnen endlich sagen, dass die Sarden seit den Nuragher-Zeiten völlig falsch heizen und somit eh selbst schuld daran sind, das sie a) frieren und b) die Insel durch den 3-4 fachen unsinnigen Holz- und Ressourcenverbrauch schon ganz verkarstet ist.

Wenn wir dann Sardinien durch haben, werden wir Griechenland, Türkei, Iberien, den gesamten Mittelmeerraum in Angriff nehmen, all die Länder halt, wo noch ignorante, ungläubige Einheimische vorkommen, die bislang nicht auf die Idee gekommen sind, dass man auch trockenes Holz anzünden kann.

der bekehrte
peko
 
Autor: Beppe
Datum: 20.12.10 18:22

Ciao Peko


um Deine wissenschaftlichen Erkentnisse weiter zu vervollständigen und zu vertiefen:

Ich habe nicht geschrieben, daß "die Abgase mit 70°C mehr" aus dem Rauchfang gejagt werden - sondern daß die Einleitungstemperatur in den Rauchfang 325°C (= 70°C höhere Einleitungstemperatur) betragen.

Bei dem o.a. Ofen wird die Einleitungstemperatur in den Rauchfang vom Ofenrohr (3 Meter Länge + 1,50 gemauerter Dachausführungskamin) aufgenommen und ebenfalls in den Raum abgegeben. Die Ausleitungstemperatur am oberen Kaminauslaß beträgt dagegen bei sehr trockenem Holz nur noch 60°C mit einer relativen Restfeuchte von 30%.

Bei feuchtem bzw. frischem Holz dagegen beträgt die Einleitungstemperatur in den Rauchzug 255°C und die Auslaßtemperatur
am oberen Kaminauslaß dagegen nur noch ca. 40°C allerdings mit einer relativen Restfeuchte von ca. 70% - was bei dauerhaftem Gebrauch so sehr schnell zu einer möglichen Versottung des Kamins führen dürfte.

Im übrigen - der Gebrauch eines offenen Kamins hat gerade mal einen Wirkungsgrad von ca. 10%. Mit einem guten Kaminofen wird hingegen durchaus ein Wirkungsgrad von >70% und bei sehr guten Öfen auch bis >80% erzielt.

Ich hatte früher auch mal einen schönen, großen offenen Kamin, dessen effektive Heizreichweite ca. 2-3 Meter betrug - dahinter wurde es kalt und die restlichen Zimmer blieben eisig kalt. Mit dem Kaminofen heize ich heute problemlos die ganzen 80 qm und alle Zimmer und das Beste dabei: Früher wurden im Winter im Kamin rund 6-8 Tonnen Holz verheizt - heute komme ich mit ca. 2,5-3,5 Tonnen aus und hab dafür sogar die ganze Bude warm.

Insofern schön, daß wir Dich vom Saulus zum Paulus bekehren konnten und Du Dich nunmehr an der Volksaufklärung beteiligen willst und Du Deinen ignoranten Nachbarn endlich mal genau erklären kannst, daß sie seit zig Generationen falsch heizen und kontraproduktiv ihre Ressourcen verschwenden und sie nur deswegen frieren und die Insel sonst verkarstet.

Bei der Aufkärung des restlichen Mittelmeerraumes kannste' die Türkei übrigens aussparen. Die Kultur des Heizens mittels Kanonen- bzw. auch Kaminofens ist dort seit hunderten von Jahren bekannt und wird dort eigentlich bereits überall praktiziert. Insofern ist die Türkei kein Land von Ignoranten oder Ungläubigen! Und da das Osmanenreich früher auch Griechenland eingeschlossen hat, hat sich dieser Zivilisationsfortschritt auch dort längst etabliert. Nur hier auf Sardinien orientiert man sich augenscheinlich zu Großteilen immer noch am Innen- und Heizungsausbau der Nuragher - die bekannt dafür waren, daß sie immer nen kalten Ar..h hatten.

Daher auch der geflügelte Satz: Vorne hui - hinten pfui!!!



Nachricht bearbeitet (20.12.10 18:42)
 
Autor: pekoat
Datum: 20.12.10 19:42

Hi Beppe,

ohne jetzt auf dem berühmten i-Tüpfelchen herumreiten zu wollen - in Deinem ersten posting war lediglich von "Abgastemperatur" und nicht von "Einleitungs-" oder "Ausleitungstemperatur" die Rede.
Des weiteren hast Du ausschließlich von der Verwendung nassen (frischen) gegenüber trockenen Holzes gesprochen, ohne auf die Art der Feuerstelle einzugehen. Hier in der Campania in meinem Umfeld sind aber fast alle Gebäude (einschließlich meines Hauses) mit offenen Kaminen ausgestattet, wie auch die Häuser, die ich zB in der Barbagia und anderen Teilen der Insel kennengelernt habe. Der offene Kamin ist also hierzulande, wenn schon nicht Standard, so doch noch sehr häufig vertreten.
Deine Feststellung, dass frisches und trockenes Holz gleich schnell abbrennen, wird, glaub ich, keiner bestätigen, der schon Feuerstellen ohne regelbare Luftzufuhr betrieben hat. Genau das ist aber ein offener Kamin.
Somit ist Deine (an sich ja interessante und gute) Abhandlung über trockenes Brennholz für viele nicht in die Praxis umsetzbar.

Die Anschaffung eines - deutlich wirkungsvolleren, aber in der Regel auch deutlich teureren - Kaminofens könnte bei manchen evtl auch finanzielle Hindernisse haben, hast Du das auch einmal bedacht? Dass die Mehrkosten über das eingesparte Holz wieder hereinkommen, ist ein nur teilweise gültiges Argument, da man die annähernd 1000 Euro für einen (guten) Kaminofen normalerweise auf einmal hinlegen muss, während die Heizkostenersparnis nur sukzessive reinkommt.

Was mich aber zu dem Zynismus meines vorigen postings bewogen hat, ist was anderes. Mag sein, dass ich da sensibler bin, doch aus Formulierungen wie "ignorante und ungläubige Einheimische" klingt für mich jene Kolonialherren-Arroganz heraus, die alle Lebensweisen, die nicht unserer übertechnisierten Richtung folgen, automatisch als "unterentwickelt", "unzivilisert" und "primitiv" einstuft. Vielleicht - wahrscheinlich? - hast Du's gar nicht so gemeint; dennoch erscheint es mir im Zusammenhang mit solcher Wortwahl doch überheblich, einem Volk, das seit Jahrtausenden als Hirten- und Ackerbau-Kultur mit dem Gebrauch des Feuers vertraut ist, in dieser Form zu erklären, wie es sein Brennholz zu verwenden hat.

Naja, vielleicht hab ich zu lange in sogenannten Entwicklungsländern gelebt und zu viele Freunde unter den "Unziviliserten" gehabt ....

Weihnachtsfrieden.
peko

PS: die Heizmethoden im Topkapi oder im Dolmabahce-Saray hab ich gesehen - trotzdem sind wir in Anatolien rund um die offenen Feuerbecken in den Lehmhäusern gesessen und haben Cay geschlürft.
 
Autor: Beppe
Datum: 21.12.10 11:34

Buongiorno Peko

es ehrt Dich und auch mich, dass wir weder auf dem berühmten i-Tüpfelchen noch auf dem springenden Punkt herrumreiten wollen.

Nichtsdestotrotz erregt mein leicht "hüpfendes Komma" sich zum Widerspruch.

Ich wollte zuvorderst in meinem Einleitungsposting nicht zu technisch werden und habe daher generell von der Abgastemperatur gesprochen. Hierzu sollte man allerdings wissen, daß Abgastemperaturen immer am heissesten Ort eines Auslaßrohres gemessen werden und der ist in der Regel immer kurz nach Einlass in ein Auslaßrohr.

Ich müßte einen an der Waffel haben, wenn ich meinen Kaminofen direkt unter die Decke hänge und mit einer Auslaßtemperatur am oberen Kaminausgang von 325°C betreibe. Im übrigen würden dann aufgrund der Kürze des Auslaßrohres solche Temperaturen erst gar nicht entstehen.

Auch hatte ich in meinem Eingangsposting erwähnt, daß der Test an einem Kaminofen mit Ofenrohr durchgeführt wurde.

Die Investition in einen Kaminofen ist heute eine nicht eine allzugroße und überschaubare Investition. Kaminöfen wie der meinige mit 8 KW sind heute hier bereits für um die 500,-- Euro zu haben + ca. Euro 50,-- - 75,-- für Rohre und sonstiges Einbaumaterial, d.h. die Investition amortisiert sich allein mit dem ersparten Holzzukauf innerhalb einer Winterperiode d.h. binnen ca. 6 Monaten!!!!!!!. Wenn das mal keine optimale Investitionsrechnung ist.

Darüberhinaus hat die italienische Regierung ein entsprechendes Subventionsprogramm aufgelegt, wonach 36% der Gesamtinvestitonskosten eines Ofens (auf Basis erneuerbarer Energien = Ofenanschaffung + Anschaffungsnebenkosten + evtl. Abrißkosten + Installationskosten) komplett von der Steuer abgesetzt werden können. In besonderen Fällen können sogar bis zu 55% abgesetzt werden.

Hierbei ist u.a. Voraussetzung, dass ein solcher Ofen einen Mindestwirkungsgrad von 70% besitzt. Vor der Tätigung einer solchen Investiton sollte man sich hierzu das entsprechende Modul (Formular) im Netz runterladen! und die entsprechenden Antragsregeln beachten!!!

Mit der Kolonialherren-Arroganz liegst Du möglicherweise etwas daneben.
Das Substantiv Ignoranz bezeichnet in keinster Weise jemanden mit unterentwickelt, unzivilisiert oder auch primitiv entwickelt. Es bringt lediglich wertfrei zum Ausdruck, daß jemand trotz allgemeingültiger und anerkannter wissenschaftlicher Erkenntnisse, diese weiterhin einfach als nicht existent ignoriert und leugnet - frei nach dem Motto: Was ich nicht kenne und weiss - kann nicht existent sein!

Hierzu solltest Du aber wissen, daß die beim Test zugegen gewesenden Einheimischen die großen Zweifler waren und die "dicken Alleswisser" rausgelassen haben, nämlich:

1. ein Architekt/Bauingenieur (einheimischer Sarde)
2. ein weiterer Bauingenieur (einheimischer Sarde)
3. ein Bauunternehmer (einheimischer Sarde)
4. Bauleiter/Geometer des Bauunternehmers (einheimischer Sarde)

5. ein Freund von mir (auch Sarde von hier), der allerdings
schon seit 24 Jahren in Göteborg Schweden lebt und auch dort studiert hat.
6. der Bruder zu 5. (ebenfalls Sarde), der seit 18 Jahren in England lebt und ebenfalls dort studiert hat.

Die Personen zu 1-4 waren die großen Negierer. Die Personen zu 5 + 6
haben vielmehr diese Thematik bei einem geselligenh Abend erst auf den Tisch gebracht und ich habe diese vielmehr (da wissend !) bei ihrer These unterstützt.

Die Personen zu 1-4 haben alle hier vor Ort studiert und sind bei Weitem weder Hirten noch Ackerbauern. Die Problematik ist die Aus- und Weiterbildung solcher Leute ( und dann auch noch quasi vom Fach!) . Die meinen sie hätten hier ein Studium absolviert und wüßten nunmehr was. Hierzu mußt Du wissen, daß ein Studium hier im Gegensatz zu Deutschland, England oder auch Schweden etwas ganz anderes ist. Studenten hier brauchen vielfach für ein ganzes Studium nur 6 Bücher (mit Auflage 1966) und das war's. Weiterbildung, Fortbildung, Tiefenbildung, Aktualität der Bildung etc. - Fehl am Platze! Ignoranz gegenüber neuerer Erkenntnisse und Entwicklungen etc. auf ziemlich breiter Front. Und das sind keine Einzelfälle!

Da ist mir jeder Hirte oder Ackerbauer 10 x lieber als solche Pseudoweisen.

O-Ton der Personen 5 + 6 über ihre einheimischen Bekannten zu 1-4:
"They have a 'frickin clue' of knowledge".
Konnten die beiden auch so schön auf Englisch im Beisein der anderen sagen, da Personen zu 1-4 nichtmals ein Wort Englisch verstehen!!! Alles klar?!

Auch Dir fürderhin einen beschaulichen Weihnachtsfrieden.



Nachricht bearbeitet (21.12.10 14:37)
 
Autor: bo-ju
Datum: 21.12.10 15:34

@ Beppe,

Danke dafür, dass du in deinem Umfeld versuchst, Sardinien zu verbessern. Es scheint mir das Haupthindernis für Entwicklung der Insel zu sein, dass die jungen Leute keine Möglichkeit haben ihr Wissen zu vergrössern. Sie stossen zu schnell an die Grenzen der Traditionen und an das Unwissen derer, die ihnen eigentlich was beibringen sollten.

Isola = Insel = Isolation = Unwissenheit hängt untrennbar zusammen.

Utopie: Jeder junge Sarde sollte nach der Schule gezwungen werden 5 Jahre ins Ausland zu gehen, 3 Jahre zum Lernen und 2 Jahre, um sich den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Ein paar Menschen habe ich früher auch zum Nachdenken gebracht, inzwischen ist die Resignation grösser als die Hoffnung. Die Probleme sind einfach zu gross, in jedem Bereich. Ich mag auch in einem "Reiseforum" niemanden entmutigen.

Der einzige Lichtblick ist ein Sardischer Soldat in meiner Bekanntschaft, der sich nie mit unbefriedigenden Antworten zufrieden gibt, sondern alles u. jedes hinterfragt mit erstaunlichen Resultaten. Vielleicht war das Kosovo nicht der schönste Platz zum Lernen, aber wenigstens sah er, dass es anderswo anders zugeht. Und handelt nun danach. (Ich hoffe, dass bis Oktober der Afghanistan-Krieg Zu Ende ist, sonst muss er da auch noch hin).

Ob irgendwer mal einen thread aufmacht: wie könnte man Sardinien verbessern (Nicht verändern, nur verbessern)?

Jedenfalls danke, dass du es versuchst. GLG Ju
 
Autor: pekoat
Datum: 21.12.10 16:05

Hallo Beppe,
wir sind dann offenbar von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen.

Deinen Ausführungen zu den Kaminöfen samt physikalischem Ablauf kann und will ich nicht widersprechen - sie bringen mich sogar dazu, die Anschaffung eines derartigen Heizmöbels zu erwägen (wenn ich einen Platz finde, wo ich ihn sinnvoll aufstellen kann). Dann werde ich den offenen Kamin eben zum reinen Dekorelement degradieren.

In diesem Sinne ganz unzynisch
peko
 
Autor: pekoat
Datum: 21.12.10 19:17

Lieber Bastardo,
da ich derjenige bin, der fürderhin beschaulichen Weihnachtsfrieden genießen soll, denke ich, dass diese Wort da ganz passend ist. In unserem Sprachgebrauch hat es nämlich die Bedeutung "weiterhin", "von jetzt ab" oder "künftig". Statt "außerdem" wird es eigentlich nicht verwendet.
Es ist lediglich ein wenig veraltet, "oldfashioned" auf Neudeutsch, und gibt damit ganz exakt jene leichte Form von Sarkasmus wieder, die die Diskussion zwischen Beppe und mir geprägt hat. Ich bin mir sicher, dass Beppe just (noch sowas Altmodisches) dieses Wort gewählt hat, um seine Stimmung und Meinung zum Ausdruck zu bringen.

Du musst Dir also für Deine Sammlung von Protzworten ein anderes Wort suchen, "fürderhin" passt da nicht rein.

peko
 
Autor: bo-ju
Datum: 21.12.10 22:49

So, so, Hansdampf hat sich wohl in "Bastardo" umbenannt. Wie ist denn die Steigerungsform davon, fürs nächste mal?

Weil grade die deutsche Sprache dran ist, obwohl dies ein Holzbrand-thread ist:

Sand - Kies - Steine
Zweig - Ast - Baumstamm (um beim Thema zu bleiben)
Mütze - Hut - Zylinder
Hansdampf - Bastardo ? - Rincoglionito ?????

(Ihr braucht garnicht erst im Wörterbuch zu suchen. non c'è.)
 
Autor: antonietta
Datum: 21.12.10 23:24

Ich verkneif mir jetzt einen Kommentar.

Die Sarden pflegen "bastardo" als Schimpfwort zu benutzen...aber was für eins !!! nur soviel dazu.
Ju, ich versteh´s auch ohne Wörterbuch.

Aber lasst uns diesen Beitrag nicht auch noch kaputtmachen lassen, hat eigentlich ganz gut angefangen...


saluti Antonietta
 
Autor: pekoat
Datum: 21.12.10 23:48

antonietta schrieb:

> ...hat eigentlich ganz gut angefangen...<


Und so soll's auch bleiben!
Don't feed the troll....

peko
 
Autor: bo-ju
Datum: 22.12.10 14:50

OK. Dann also ein fröhlicher Beitrag zu "sard. Holz und wenig gewusst"

Staubstrasse nach grossem Regen. Riesenpfützen. Ein kleineres Auto mit 3 jungen Leuten blieb an einem unter Wasser nicht zu sehenden Stein hängen. Räder drehten durch, kein Fortkommen mehr. Wir kamen vorbei u. wurden um Hilfe gebeten. Ob wir bitte mit der Vorderseite unseres Buses an ihrer Vorderseite anschieben könnten, damit sie wieder raus kämen. Ich überschlug schnell mal die Reparaturkosten, die ein solches Vorgehen nach sich ziehen würde und war dagegen. Aber geholfen sollte ja werden. Frage von mir: Was habt ihr? Front- oder Heckantrieb? Heckantrieb.
Also nahm ich die Burschen mit an den Strassenrand wo jede Menge Ginster wuchs. Den schnitten wir ab und stopften ihn hinter die Hinterräder. Nur einer durfte sich reinsetzen und bekam erklärt, wie er langsam u. mit Gefühl rückwärts rauskäme. Klappte beim 1. Versuch. Die Jungens sind ja, wie ich immer wieder sage, nicht dumm. Nur fehlt es manchmal am gewusst wie.
Grosse Erleichterung bei uns allen, dass kein Schaden entstanden war. Sie waren echt glücklich, was gelernt zu haben und kehrten mir gegenüber, die ich so viel älter war als sie, nicht den macho raus. Was mich, ehrlich zugegeben, auch gefreut hat.

Geht doch. Auch, wenn es nur Kleinigkeiten sind. Ju
 
Autor: pekoat
Datum: 22.12.10 20:27

Nettes G'schichterl, Ju, das wieder einmal illustriert, dass wir von der Seniorentruppe noch fahren gelernt haben. Auch, weil's uns jemand mal gezeigt hat.
Übrigens war Deine Entscheidung, nicht anzuschieben, goldrichtig. Schiebende Stoßstange rutscht, vor allem bei unebenem Untergrund, gern von geschobener Stoßstange, der Rempler kann leicht ins Auge (Scheinwerfer) gehen. Nicht billig.
G'scheiter, ein wenig sardisches Holz (Themenkompatibiltät hergestellt) zu opfern. Man kann auch zB die Gummi-Fußmatten aus dem Auto zum Unterlegen nehmen, aber dann gehört's nimmer in diesen thread.

peko
 
Autor: anna_sardynka
Datum: 06.01.11 12:34

Stufa a pellet,
wenn wir das Thema Holz etwas ad acta legen... Hat jemand von euch Erfahrung mit den Pelletofen? Will für nächsten Winter solch ein Ding kaufen. Es scheint mir die absolut richtige Lösung zu sein.
 
Autor: stammi bene
Datum: 06.01.11 13:25

ciao anna,

die Idee hab ich auch für nächsten winter.

Wichtig ist nicht überdimensionieren, auch wenn der regelbar ist.
die pelletts ziehen feuchtigkeit wenn die Tüte offen ist oder auch wenn sie in der vorratskammer des ofens sind, dann zünden sie nicht mehr.
sollte das haus also für mehrere tage verlassen werden, ofen leeren und pellets in einen luftdichten behälter füllen.

die informationen hab ich von einem norditaliener, welcher sich schon oft über sein kaltes casa geärgert hat. er benutzt gerne seine fernbedienung.

soll auch noch unterschiede bei den pellets geben, hart- und weichholzanteil !?

freu mich auch über jede info, der nächste winter kommt bestimmt!
 
Autor: nonna
Datum: 06.01.11 22:59

Hallo

In unserem uralt Gusseisenofen feuern wir mit Holzbriketts, diese gibts ja seit einiger Zeit im supermercato zu kaufen. Geht nicht schlecht damit.

Früher nahmen wir ab und zu Kisten mit Brennholz aus der Schweiz mit, dazu eine kleine Geschichte: Auto gefüllt mit üblichem Plunder und besagter Kiste Holz am Zoll im grossen Sankt Bernhard,eisige Kälte. Der italienische Zöllner wundert sich und fragt nach dem Inhalt - wir erklären ihm, dass es eben in Sardinien wenig Holz gäbe - darauf glitzert eine kleine Träne in seinen Augen, er stimmt uns zu, er komme aus Nulvi und winkt uns, schöne Ferien wünschend durch.

Gibt es eigentlich Kaminfeger auf Sardinien oder macht man das selber?

LG

verena
 
Autor: bo-ju
Datum: 08.01.11 22:35

Hallo Verena,

Kaminkehrer nehme ich an, gibt es schon, aber die müssten ja bezahlt werden. Also kehren die meisten Leute wohl selber. Unsere Feunde jedenfalls kann man mit einem Gastgeschenk aus lang gewachsenem Ginster aus dem Garten, dem man den dichten Puschel oben drangelassen hat, durchaus erfreuen.

Bist du auch so ein Mensch, der bei rumliegendem Holz, meist in Deutschland, im Unterbewusstsein grummelt: was für eine Verschwendung. Könnt ich in Sardinien gebrauchen. Nur stammt meine schon fast Holzphobie noch aus der Nachkriegszeit, als es nicht mal mehr Holz zum Kochen gab. Da mussten wir Kinder jeden Tag 3 Arme Holz irgendwoher organisieren, damit abends wenigstens eine Suppe gekocht werden konnte. Als der umliegende Wald abgesammelt war, lernten wir, wie man einen Stein an ein Seil bindet, dieses über einen höheren trockenen Ast warf und ihn so runter ziehen konnte. Und zu meiner Schande gestehe ich, einem Bauern mal einen Holzzaun demoliert und abgeschleppt zu haben. So schöne dicke Bretter, 5 Tage Feuer zum Kochen. ( Ist jetzt 66 Jahre her, müsste also verjährt sein.) Tut mir trotzdem noch leid. Aber was tut man nicht alles, wenn es um die Existenz geht.

Entschuldige die Abschweifung, aber beim Lesen hier kommen manchmal die merkwürdigsten Erinnerungen wieder hoch. Und da es ja um Holz geht, ist es wohl erlaubt.

LG Ju
 
Autor: nonna
Datum: 09.01.11 12:43

Liebe Ju

mit einem Ginsterbüschel das Ofenrohr kehren - gute Idee!

Vermutlich kann man heute in einem der grösseren Bricocentren diese Kaminbürsten kaufen.
Da wir den Ofen in Sardinien bis jetzt nur in der Übergangszeit ab und zu brauchen, drängte sich das Kehren noch nicht auf - besser gesagt: das Rohr mitsamt dem Verteiler rostete schneller, als dass sich wirklich viel Russ angesammelt hätte.

Den Holzmangel in unseren Breitengraden kenne ich (54) von den Erzählungen meiner Eltern, welche beide als Kinder viel Zeit im Wald mit Holzsammeln verbrachten. Heute haben wir`s bequemer - der Bauer liefert uns schön trockenes Brennholz und so heizen wir noch immer das ganze Haus, seit 2 Jahren sogar mit eingebautem Partikelfilter.


LG

verena
 
Autor: renato_1964
Datum: 09.01.11 13:28

Hallo Anna und stammi bene,


da wir jedes Jahr über Weihnachten und neuen Jahr auf Sardinien sind und es sehr kalt (feucht) sein kann, benutzen seit 5 Jahren für unseres Haus mit eine Grundfläche von ca.90qm ein Pelletofen .
Da das Haus sehr offen gehalten ist haben wir uns für eine Pelletheizung mit eine Leistung von 11KW entschieden und sind sehr zufrieden.
Unser Verbrauch bei eine konstante Temperatur im Ess/ Wohnbereich von ca. 20 °C beträgt pro /Tag ca.15 Kg Pellets + Stromkosten.

Um eine gleichmässige Temperatur verteilung im Haus sollte die Position des Ofens richtig ausgewählt werden.

Die verwendung von minderwertigen Pellets sollte vermieden werden !

Beim kauf sollte man achtgeben dass das Gebläse für die Wärmeverteilung leise ist .

LG
Renato
 
Autor: oceanblue
Datum: 11.01.11 00:30

wir benutzen ebenfalls einen pelletsofen und sind sehr zufrieden damit. Wie bei Renato liegt der Verbrauch auch bei uns bei ca. einen Sack Pellets pro Tag wenn es Kalt ist und haben so gute 20 Grad durchgehend im gesammten Haus. Wir haben jedoch eine Variante gewählt, welche im selben ofen auch das Heizen mit Holz zulläst. E sfällt ja doch mal immer wieder Holz an, was man ja gerne nutzen möchte und es sieht auch mal gemütlicher aus. Gleichzeit erhitzt die Flamme einen Wasserkreislauf welche sämtliche Heizkörper im Haus mit erhitzen, so wird noch weniger Energie verschwendet. Es ist un zwar etwas teurer, aber es lohnt sich.
Auf jeden Fall sollte er zu mindest einen Timer haben, damit es schon Warm ist, wenn man aufsteht :)

Bei den Pellets gibt es unterschiede. Wichtig ist hier der angegeben Brenwert. Man muß da nicht auf jede Komastelle achten, aber es ist eine gute Orientierung. Ich habe die Erfahrung gemacht um so heller die Farbe um so besser Heizen sie.
 
Autor: anna_sardynka
Datum: 13.01.11 00:10

Es sind sehr wichtige und interessante Infos. Ich werde auf jeden Fall einen Pelletofen kaufen - aber die Preise sind richtig astronomisch. Das günstigste was ich gesehen habe und sah nett aus (die Pelletofen sind optisch nicht so ansprechend...) über 2000,00 Euro.
Meine Frage an die erfahrenen Pelleofennutzer: welche Stromkosten entstehen bei der Nutzung? ich hoffe nur der kleine Display braucht ein wenig. Und vor allem: was kostet ein Sack gute Pellets?
 
Autor: Beppe
Datum: 13.01.11 09:38

Bis das Projekt GALSI (Gas-Pipeline von Algerien nach Sardinien) fertig gestellt ist werden noch mindestens 2-3 Jahre vegehen. Der flächendeckende Infrastukturausbau auf Sardinien wird anschließend mit weiteren ca. 7 Jahren veranschlagt.

siehe auch: http://www.galsi.it
 
Autor: Marco-Sardinien
Datum: 15.01.11 01:08

und wenn die hier 7 jahre sagen, wissen wir alle, werden es gut 15 sein :)
siehe neue ss 125 die sein 2000 komplett fertig sein sollte und immer noch nicht komplett befahrbar ist ;-)

@anna das stimmt die dinger sind nicht günstig. Man bekommt sie manchmal auch im Angeot für etwas über 1000.Über die Qualität kann ich dir aber nichts sagen. Strom verbraucht maximal etwas die Schnecke die die Pellets in das feuer bringt und wenn vorhanden das gebläse oder Wasserpumpe für Heizkörper. Insgesammt ist das aber ncit al zu viel und gluabe nicht mehr wie ein Ventilator :) Ein Sack Pellets 15 kg kostet zwischen 3 und 4,20 wenn du sie güntig kaufst bei großen Baumärkten zum Beispiel.
 
Autor: LoSvizzeroDiOrosei
Datum: 18.01.11 01:50

Ich halte Pelletöfen als gute Alternative für Häuser die nur sporadisch in der kalten Jahreszeit bewohnt werden und für Häuser wo die Installation einer Warmwasserheizung (FBH/Radiatoren) zu teuer oder aufwendig wäre.
Das praktische am Pelletofen ist das er bei vorhandenem Kamin einfach eingebaut werden kann und das durch die Zeitschaltuhr/Therostat gut auf die persönlichen (Wärme)Bedürfnisse programmiert werden kann.

Im Anbetracht der Betriebskosten von etwa durchschnittlich 15 Kilo/ 3,8 € pro Tag kommt so pro Monat aber eine "stolze" Summe zusammen.
Ebenfalls sind die Anschaffungskosten eines "gescheiten" Pelletofen so hoch das es dafür auch eine günstige Kondensationsheizung gibt.

Eine tolle Sache ist eine Schnitzelheizung und/oder Allesbrenner, der verfeuert so ziemlich alles was brennt und Schnitzel können oft gratis bei Sägereien/Schreinern oder Brennholzverkäufern eingesammelt/abgeholt werden.

Christian
 
Autor: anna_sardynka
Datum: 18.01.11 20:28

Du wirst lachen aber daran habe ich auch schon gedacht! Das brennt nicht? warum eigentlich - das ist doch so eine Art Meeresstroh.

Dieses Jahr bastelte ich unglaublich kitschige Weihnachtskugeln aus dem Zeug. Sah echt Öko aus!
 
Autor: Sandokan
Datum: 18.01.11 22:17

Babbel Hansdampf.

Ich besitze seit 2004 einen Hydro-Holzofen von Nordica mit 16 KW Heizleistung mit dem ich 180 m2 Wohnung, 300 Liter Wasser im Winter durchgehend ab 60 Grad beheize und zusätzlich meine Waschmaschine und Geschirrspüler mit vorgewärmten Wasser beliefere. Mit ca. 3-5 kg/Holz pro Stunde beheize ich zwei Etagen und drei verschiedene Appartements ein Haus am Meer auf mollige 24 Grad. Mein Haus ist von 1968 und von Wärmedämmung ist keine Spur, bei jedem Mistral hebt es die Vorhänge einen halben Meter hoch und trotzdem ist die Hütte warm. Hier befinden sich im Winter 6 Personen, drei Duschen, 2 Küchen, 2 Spülmaschinen, 2 Waschmaschinen und was sonst noch dazugehört.

Meine "ach-so-Obergescheiten" Angehörigen haben sich 2004 im Zuge veränderter Energiepolitik Gastanks in den Garten versenken lassen und ächzen nun unter monatlichen Heizkosten von 800-1000 Euro bei gemütlichen 19 Grad und bekommen Jahr um jahr erhöhte Heizkosten um die Ohren geknallt und Du "schwafelst" da irgendwas von Gas oder Ethanol auf einer Insel, wo alles mühselig via Pipeline oder Transport erst hergekarrt werden muss.

Sicher, ich muss alle 2 Stunden aufstehen und Holz nachladen, kann aber das Haus mit 800 Euro über 5 Wintermonate einheizen und watschel hier halbnackig durch die Hütte herum. Die Kinder schlafen friedlich unter einer simplen Decke, im Bad ist es brüllend warm und den Durchlauferhitzer habe ich vor 6 Jahren in Rente geschickt.

Ich glaube, Du bist ein Auslaufmodell und hast von Heizmedien so gar keine Ahnung.

Ab Ende März beheize ich übrigens mit dem gleichen System in einem seit 1968 unveränderten Haus allein mit Solarenergie das Warmwasser für die Dusche, die Wasch- und Spülmaschine auf über 65 Grad. Ich habe ausschließlich Miele-Geräte die eine vorgewärmte Wasserzufuhr problemlos erlauben.

Gas, Ethanol, Heizöl, Pellets und dererlei bullshit sind mit Sicherheit nicht die neueste Technologie mit der Du Dich brüsten kannst. Sie sind das Anzeichen von einer Abhängigkeit in die andere.

Salü.

Marco
 
Autor: LoSvizzeroDiOrosei
Datum: 18.01.11 22:23

Posidonia brennt nicht weil Salz daran ist, wenn es gewaschen würde sollte es brennen. Salz ist auch geeignet um z.B. Stoffe flammhemmend zu machen und genau darum brennt Treibolz nicht/schlecht und stinkt beim verglühen.
Das blöde Poseidonia-Gerätze könnte auch gut kompostiert werden, aber eben, ohne Waschen geht da nix. In der Umgebung von Orosei schütten manche Leute die eingesammelte Posidonia auf deren Grundstücke und warten einige Jahre bis der Regen das Salz ausgewaschen hat um es darauf in den Boden einzuarbeiten.
Eine Posidoniawaschanlage müsste her da ich denke das das Zeugs eben als Dünger, Brennmaterial oder Äkomatratze dienen könnte und das ausgewaschene Salz kann in Bioläden als sardischen Poseidoninsalz teuer verkauft werde... ;-)

Christian
 
Autor: Beppe
Datum: 19.01.11 22:24

Treibholz ist wesentlich leichter als das ursprüngliche Holz, da das Meerwasser einen Großteil der organischen Stoffe (energieerzeugenden Stoffe wie z.B. das hochenergetische Lignin) bereits "ausgewaschen" hat. Nichtumsoweniger haben sich dann bereits schon Salze und Salzkristalle im Holz eingelagert.

Bei der Holzpellet Produktion z.B. ist das im Holz enthaltene Lignin das Bindemittel schlechthin. Das kleingemahlene Holz wird beim Pressvorgang erhitzt und das Lignin verflüssigt sich hierbei und bindet die Holzpartikel zusammen. Beim Kauf von "frischen" Pellets kann man z.B. den starken Ligningeruch noch gut wahrnehmen.

Wasserpflanzen wie z.B. Poseidonia besitzen kein hochenergetisches Lignin. Lignin findet man in der Regel nur bei Landpflanzen und es ist verantwortlich für die Festigkeit von Landpflanzen, insbesondere von Bäumen. Wasserpflanzen benötigen nicht diese Festigkeit, da sie vom Wasser selbst durch den Auftrieb "gestützt" werden.

Insofern bezweifele ich, dass Posidonia sich überhaupt als Energieträger einsetzen läßt.

Im übrigen sollte man allein schon aufgrund des im Treibholz enthaltenen Salzes dieses nicht im Ofen verbrennen, da das Salz im Treibholz zusammen mit vorhandener Restfeuchtigkeit zu sehr starker Korrosion und Metallfraß sowohl im Ofen selbst als auch an den Ofenrohren (extremer Metallfraß) führen kann. Desweiteren können negative chemisch-physikalische Prozesse sowohl an den inneren Ofenauskleidungen als auch an den Sichtscheiben auftreten.

Im übrigen liegt Marco m.E. genau richtig mit seiner Energiestrategie könnte aber m.E. nochmals ca. 30% Energiekosten einsparen bei richtiger und zeitgemäßer Isolierung und Dämmung des ganzen Hauses. Aber das muß man einfach ingesamt investitionsrechnerisch abwägen.

... und was unser Auslaufmodell "Babbel Hansdampf" da von sich gibt, ist wirklich Nonsens.

Würde Marco sein Haus im beschriebenen Umfang heute ausschließlich mit Gas energetisch versorgen, so hätte er jährlich die 4-6 fachen höheren Energiekosten. Und den letzten 2 Sätzen von Marco kann ich nur voll zustimmen.



Nachricht bearbeitet (19.01.11 22:28)
 
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