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Fauna Unser (fast) allabendlicher Besucher
Viel Halbwissen hier, also:

Füchse beherbergen die erwachsenen Fuchsbandwürmer und werden daher als Endwirt bezeichnet. Die Eier des Bandwurms werden mit dem Kot ausgeschieden. Sie sind recht umweltresistent, haben einen Durchmesser von lediglich 0,03 Millimetern und sind damit mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Kleinnager wie Feldmäuse, Wühlmäuse oder Bisamratten infizieren sich durch Verschlucken der Eier des Bandwurms in der Umwelt bzw. bei der Nahrungsaufnahme. Sie sind die Zwischenwirte. Aus dem Ei schlüpft in ihrem Darm eine Larve. Diese dringt durch die Dünndarmwand und gelangt mit dem Pfortaderblut in die Leber oder selten auch in andere Organe wie Lunge oder Zwerchfell. Hier entwickelt sie sich zu einem Zwischenwirtsstadium, der so genannten Finne. Diese bildet ein schwammartiges Gewebe mit vielen kleinen Bläschen, die mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt sind und zahlreiche Bandwurmkopfanlagen enthalten. Das Finnengewebe durchwächst die Leber wie ein Tumor und kann mehrere Zentimeter groß werden. Frisst ein Fuchs ein infiziertes Nagetier, gelangen die Bandwurmkopfanlagen in den Fuchsdarm, wo sie wieder zu erwachsenen Bandwürmern heranwachsen. Damit schließt sich der Lebenszyklus.
Der Mensch kann sich wie die Nagetiere als Zwischenwirt infizieren, wenn infektiöse Eier verschluckt werden und die Larven in die Leber oder andere Organe gelangen, wo sie sich zu Finnen entwickeln.
Die genauen Übertragungswege von Fuchsbandwurmeiern auf den Menschen sind noch nicht im Detail bekannt. Eine Möglichkeit ist Kontakt mit dem Fell von Füchsen, Hunden oder Katzen, in dem die Eier des Fuchsbandwurmes haften. Ein weiterer Übertragungsweg könnten Erde oder Pflanzen sein, die mit dem Kot infizierter Endwirte verunreinigt sind. Über Hände und andere Hautstellen könnten die Eier dann in den Mund und den Darm gelangen. Auch auf Früchten wie bodennahe Wildbeeren, Gemüse oder Fallobst, die mit dem Kot der Tiere in Berührung gekommen sind, oder in kontaminiertem Wasser könnten Fuchsbandwurm-Eier vorkommen. Bei Landwirten wird auch das Einatmen und Verschlucken von Staub diskutiert, der infektiöse Eier enthalten könnte (z.B. beim Mähdreschen). Epidemiologische Studien zeigen, dass Menschen die in der Landwirtschaft tätig sind ein erhöhtes Ansteckungsrisiko aufweisen.

In Kenntnis dieses Risikos (bin Biologe) entwurme ich regelmäßig meinen Hund. Hunde infizieren sich leicht über das Schnüffeln, insbesondere wenn man viel mit ihnen außerhalb von Städten unterwegs ist.

Beste Grüße
 
Na, da werden sich aber die Hirsche (Pflanzenfresser) und Wildschweine (Allesfresser) an der Salzlecke im heimischen Wald wundern.
Durch das Lecken werden Mineralien herausgelöst, die die Tiere auf diese Weise aufnehmen, womit sie ihren Mineralstoffhaushalt ausgleichen können. Wild- und Weidetiere verfügen als Pflanzenfresser über einen futterbedingten Überschuss an Kalium, während ein Mangel an Natrium besteht. Dadurch kann Kalk nur unzureichend aufgenommen werden. Deshalb bestehen Lecksteine vorrangig aus Natriumchlorid (Kochsalz).
Knapp und kurz: Der Fuchs ist KEIN ausschließlicher Pflanzenfresser, dessen Mineralstoffhaushalt sieht (ähnlich wie der des Hundes) ganz anders aus und er verträgt deshalb NaCl nicht gut. Im Übrigen ist es ein gewaltiger Unterschied, ob ein Tier aktiv Salz aufnimmt oder es passiv aufgrund von Hunger mit der Nahrung aufnimmt.

Mein Hund frisst zum Beispiel bisweilen Gras. Das bedeutet aber nicht, dass Hunde Pflanzenfresser sind und ich nun meinen Hund mit Gras füttern sollte. Hunde fressen nämlich dann Gras, wenn sie ein Problem mit der Verdauung bemerken. Und dann schadet das Gras natürlich nicht, sondern hilft physiologisch gesehen dem Hund in dieser Situation.

Gruß
 
Zuletzt geändert:
Bytheway: für Vögel, deren Fütterung Du im Winter akzeptierst, ist nicht der Winter die karge Zeit, sondern der Frühsommer. Nämlich dann, wenn es in der (mitteleuropäischen) Natur noch kein Früchte gibt, kein Getreide, keine Grassamen, nix was ein 08/15- Kleinvogel fressen könnte, und die vom vergangenen Herbst eventuell übriggebliebenen Futterbestände den Winter über aufgebraucht, ausgekeimt oder verrottet sind.

Die Zufütterung bei Vögeln ist umstritten, in Kenntnis dessen schrieb ich "vielleicht".

Was du schreibst ist - sorry - sowohl das Nahrungsangebot als auch den Nahrungsbedarf eines Wildvogels betreffend Unfug. Ich gehe auf das Nahrungsangebot nicht näher ein, zumal man zwischen Insektenfressern und Pflanzenfressern differenzieren muss und das sprengt hier den Rahmen (recherchier doch mal an verschiedene Lichtintensitäten angepasste Pflanzenarten und deren jeweils unterschiedliche Blüte- und Fruchttragezyklen / angefangen mit den Frühblühern jetzt im März... ;-)...).
Aber auf den Nahrungsbedarf bezogen ist es eigentlich schnell erklärt:
Kälte setzt nicht nur uns Menschen zu, gerade kleine Lebewesen wie Vögel können in einer kalten Nacht bis zu einem Zehntel ihres Körpergewichts verlieren (Stichwort: Wärmebildung). Das heißt: Danach muss gespachtelt werden, um diese vergleichsweise großen Defizite wieder auszugleichen. Ist der Winter besonders kalt und schneereich und der Boden gefroren, dann haben aber die Vögel ein kleines Problem, denn Futter finden sie dann sehr schwer. Im Frühsommer schneit es eher nicht und besonders kalt ist es auch nicht mehr. Also geringerer Nahrungsbedarf und Futterquellen sind wieder gut erreichbar.
Und übrigens: Im Boden liegende Samen "verrotten" in der Regel nicht. Der größte Teil der Samen liegt jahrelang im Boden und ist dann auch nach Jahren noch keimfähig. Ist also auch für lange Zeit fressbar.

Grüße
 
Nun, "unser" Fuchs wird wohl das bisschen Salz von den paar Käsestücken vertragen, und wenn nicht, dann hat er eben Pech gehabt. Viel mehr Füchse, so habe ich beobachtet, entwicken eine Unverträglichkeit gegenüber Autoreifen - da kriegen sie immer so flache Stellen davon ...

Weißt Du, mit dem Video hatte ich die Absicht, für andere Sardinieninteressierte und jene, die im Moment nicht herkommen können, zu illustrieren, wie die Natur hier, inmitten der nordsardischen Macchia, ab und zu an unsere Tür klopft. Und sicher nicht, in eine Grundsatzdiskussion über die unterschiedlichen Aspekte des Umgangs mit Wildtieren verwickelt zu werden.

Viel Halbwissen hier, also:
Ich nehme Dein Ganzwissen gebührend zur Kenntnis, behalte mir aber das Recht vor, manches anders zu sehen. Also lassen wir's dabei bewenden.
 
@old watermann, danke.

Bloss etwas, Du weisst demnach schon, dass Entwurmungsmittel nur kurz wirken und zudem das Immunsystem total killen?

Wir haben seid vielen Jahren Hunde, sind viel im freien Wald und ja auch bei uns, grössere Überbauung, spazieren einige Füchse rum. Sie reissen dann Abfallsäcke (falsch vor Haustür platziert) auf und klar, fressen Katzenfutter welches draussen steht.....
Unsere Hunde werden mittels Kotprobe beim TA jeweils auf Würmer geprüft......bislang nie ein Befund. Dafür weniger Chemie, die die Verdauung belastet....
 
Finde die Idee zuerst eine Probe zu machen ob Würmer vorhanden sind besser als periodisch vorbeugend die Chemiekeule zu bemühen. (Sagt mir nur mein gesunder Menschenverstand kann sein das ich falsch liege).
 
@old watermann, danke.

Bloss etwas, Du weisst demnach schon, dass Entwurmungsmittel nur kurz wirken und zudem das Immunsystem total killen?

Vermizide haben ohne Zweifel ihre Nebenwirkungen und es ist sicher ratsam sehr gut zu beobachten, wie gut (oder auch eben schlecht) der jeweilige Hund diese verträgt. Aber sicher killen sie nicht das Immunsystem "total", wir hätten es ja ansonsten anschließend mit "Hunde-Aids" zu tun, und das ist sicher nicht der Fall... ;-)
Ich verabreiche ein Vermizid auch mit Blick auf eine Profilaxe bzw. Nachsorge gegen Herzwürmer, die sich übrigens auch nicht im Kot nachweisen lassen.
Den Hund regelmäßig durchtesten zu lassen ist sicher auch eine vertretbare Variante.

Grüße
 
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