Rezepte Spaghetti alla Bottarga 1. Versuch missglückt!

Schwammerl

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Hallo Community,

bereits vor längerer Zeit hatte ich mir Spaghetti alla Bottarga zubereitet. Ganz klassisch sardisch mit Knoblauch, Petersilie, etwas Peperoncino, hochwertigem Olivenöl und der dunklen Bottarga von der Meeräsche. Das Gericht war ein kompletter Reinfall. Es schmeckte einfach nur rauchig und bitter überhaupt nicht "fischig"... und die sardische Küche war erstmal gestorben und habe mich auf andere Regionen Italiens konzentriert. Naja die Malloreddus alla Campidanese haben es geschafft mich letzten Endes doch für Sardinien und seine Küche zu begeistern. Somit erhält auch die Bottarga eine zweite Chance.

Menge der Zutaten waren:

160 gr. Spaghetti
1 Knoblauchzehe
ca. 20 ml Olivenöl
40 gr. Dunkler Bottarga

Jetzt wäre meine Frage woran es gelegen haben könnte das es nicht schmeckt! Oder soll Bottarga so rauchig, salzig und scharf schmecken? Meine Überlegungen sind folgende...

Sollte ich erstmal mit dem nicht so kräftigen hellerem Bottarga beginnen?
Wäre es ratsam ein milderes Olivenöl ohne leichte Bitternote zu verwenden?
War die Menge Bottarga zuviel?

Und ich wollte noch wissen ob auch eine kleinere Bottarga unter 100 Gramm schmeckt oder die eine bestimmte Größe haben sollte. Achja und ich habe auch gelesen, dass gerne Butter statt Olivenöl und Eierpasta statt reiner Hartweizengrießpasta verwendet wird. Ist das authentisch?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Gruß

Schwammerl
 
Die Bottarga muss Dir schmecken - tut sie das?
Dunkle Bottarga von der Meeräsche, was meinst Du damit? Dunkel ist doch die Thun-Bottarga meinte ich. Wenn sie dir nicht schmeckt probier einfach die andere. Schmeckt Dir diese, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Mengenangaben sind nciht wirklich relevant.
 
Tja, genau diese Frage von Maren gilt es zu beantworten.
Ich kann mit Bottarga nichts aber wirklich gar nichts anfangen, willst du mir das Essen versauen tue etwas Bottarga mit rein.;)
 
Je länger die Bottarga trocknet, desto dunkler, härter, schärfer im Geschmack wird sie.
So eine "dunkle" würde ich nicht zur Pasta nehmen. Damit gibt es eine Vorspeise mit sedano oder carciofi.
Für die Pasta geriebene Bottarga (aus dem Glas) oder hauchdünn geschnittene, goldgelbe Bottarga drüberlegen.
Saludos
Helga


@LA -Lorenz , ach, außer alkoholfreiem schwäbischem Bier magst du also auch keine bottarga, tssss ....
 
Tja Helga,

keine Muscheln, Bottarga, bei Käse bin ich empfindlich (darf nicht riechen) und kein alkohlfreies Bier.
Ansonsten esse und trinke ich so ziemlich alles :D

lg
Lorenz
 
Ja genau. Bei der Zubereitung habe ich mich am Rezept des ersten Links gehalten. Auf jeden Fall werde ich mir die hellere Bottarga baffe bestellen und es damit noch einmal probieren und wie schon gesagt, vielleicht auch milderes Olivenöl verwenden.
 
Ich denke, es lag an der Bottarga. Es ist schon richtig, dass die etwas ältere für die Pasta genommen wird und die jüngere, hellere und weichere für die Vorspeisen, pur oder mit Artischocken oder Stangensellerie (und nicht umgekehrt @helga ;) ). Aber zu alt darf die zum Reiben natürlich auch nicht sein, dann kann sie an Geschmack verloren haben. Oder es war Tunfischbottarga, die nicht so fein schmeckt, wie die von der Meeräsche.

Die Bottargamenge (40 g) ist für zwei Personen OK, darf allerdings auch ein wenig mehr sein. Da ist man in Sardinien meist nicht so genau. Mehr Bottarga mehr Geschmack.

Ich würde Knoblauch und Petersilie weglassen. Im Originalrezept bei uns in Cabras, dem Heimatdorf der Bottarga, gehören nur Bottarga und Öl zum Rezept. Das Originalrezept, mit dem ich seit Jahrzehnten gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich hier gemeinsam mit Fotos der Zubereitung veröffentlicht : http://www.sardinien-auf-den-tisch....eraeschenrogen-mit-fotos-von-der-zubereitung/
Spsghetti Bottstgs.jpg
Zum Öl: Es sollte einfach ein gutes kaltgepresstes sein, natürlich nicht zu bitter, aber eigentlich kann es den Geschmack der Bottarga, wenn sie OK ist, nicht so verfälschen.

Zur Butter: Nein, Butter hat in der sardischen Küche (fast) nichts zu suchen. Bestenfalls bei der Herstellung der Borttargacreme wird sie verwendet. Also nicht mit Butter experimentieren und auch nicht mit Eiernudeln. Eiernudeln gibt es in der italienischen/sardischen Küche nur an wenigen Stellen. Die Spaghetti gehören definitiv nicht dazu.

Auch geriebene Bottarga von kleineren Baffe (Rogenstücken) schmecken gut. Sie werden manchmal günstiger, als "seconda scelta", verkauft. Das heißt aber nur, dass sie nicht die höchste Qualität darstellen, nicht aber, dass sie schlecht sind.

Ich hoffe, ich konnte die Fragen einigermaßen beantworten und wünsche beim nächsten Versuch (mit frischerer Bottarga, bzw. mit der "richtigen" Bottarga von der Meeräsche) guten Appetit.
 
Zuletzt geändert:
Am besten die Bottarga probieren wenn sie eingetroffen ist, sollte sie dir nicht schmecken musst Du das Gericht gar nicht mehr kochen - ist eben Geschmackssache.
Mir schmeckt Bottarga, als Pasta find ich es etwas allerdings langweilig so nach 5, 6 Gabeln. Petrsilie würde keine dazutun (nicht weil man das in grauer Vorzeit nicht gemacht hat, sondern weil Petersilie einen zu starken Eigengeschmack hat meiner Meinung nach), dann schon lieber Arselle.
 
Ich habe 1 x Bottarga probiert und der Geruch erinnerte mich an die Fischfutterflocken von Tetra aus der Aquarienzeit meines Vaters. Da geht es mir ganz so wie Lorenz. :confused:
 
@Hans-Peter Bröckehoff
Nun, die bottarga auf deiner Pasta sieht ja auch noch recht jung aus.
Ich habe jedenfalls die bottarga in den geschilderten Farben von Sarden so serviert bekommen.
Man muß sie aber grundsätzlich erst mal mögen ;).
 
@ja ich nehme öfters rech junge Bottarga auch für die Spaghetti.Auf dem Bild die ist auch nicht sehr alt.

Grundsätzlich schmecken muss sie einem natürlich schon. Aber da habe ich auch bei meinen Kochkursen meist gute Erfahrungen gemacht. Wer Fisch mag, ist von der Bottarga in der Regel begeistert.
 
Ich frag mich immer wer sich solche 1001 eine Zutat für sardische Gerichte ausdenkt. Die sardische Küche ist einfach und hat wenig Zutaten und da sehe ich das so wie Ha-Pe. Nudeln Oel Fischeier basta mit der pasta. Dann schmeckts auch.
 
Ok danke für die Tips. Das nächste mal gibts die Pasta nur mit öl und bottarga evtl noch mit etwas Knoblauch.
Übrigends ihr Buch ist eh schon auf dem Weg zu mir Herr Bröckehoff. Ich hoffe da findet sich auch das Rezept für die Bottarga Spaghetti :)

Achja eine Frage hätte ich noch zur Wahl der Pasta:
Ich esse ja sehr gerne die schwarzen Spaghetti al Nero di Sepia in Kombiantion mit Fisch und Meeresfrüchten. Würden die auch zur Bottarga passen, oder eher normale dünne Spaghetti?
 
Zuletzt geändert:
@ schwammerl

auf keinen Fall auch noch Pecorino in die Pasta mit Bottarga!!!!!

Koch die Spaghetti,
in der Zeit lässt du in einer Pfanne ganz wenig Olivenöl mit einer Konblauchzehe und 1 Pepperonicini warm werden.
Die nimmst du wieder raus, tust die gekochten Spaghetti hinein und dann den Bottarga drauf, Menge nach Geschmack.

So macht man auch ricci - Seeigel.


Für richtige Bottargafans, so wie mich;

Tomaten in Scheiben schneiden, auf Portionstellern anrichten,
leicht salzen.
Staudensellerie, nur das ganz helle, wenn man sich verwöhnen möchte, ganz fein schneiden,
auf die Tomaten geben
Olivenöl drüber geben
Bottarga in dünne Scheiben geschnitten auf den Tomaten mit Staudensellerie verteilen.

Mehr brauch ich nicht zum Abendessen!

Bea2
 
Nein also Pecorino würde ich wohl wirklich nicht auf die Bottarga Pasta machen. Da gilt für mich wo Fisch ist, da hat Käse nichts
verloren. Und als Pasta werde ich dann wohl, Spaghettini verwenden. Die mag ich auch lieber bei Aglio Olio, als dickere Spaghetti.
 
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