Autor: Detlev P.
Datum: 04.11.11 10:41

Sardinien, Oktober 2011
Ein Reisetagebuch der Familie P.

Nachdem wir nun die letzten Jahrzehnte unseren Urlaub fast ausschließlich mit dem Reisemobil gestaltet haben, stand nun eine Flugreise nach Sardinien an.
Auf früheren Sardinienreisen kam das Wandern meist zu kurz, da wir immer auf die heißen Sommerferien angewiesen waren – gut für Badeurlaub / - unbequem zum Wandern.
Mit der Hoffnung auf gutes Wetter und angenehme Temperaturen zum Wandern und ggf. zum Baden (Ende Oktober – geht das?) haben wir uns bereits Anfang des Jahres entschlossen einen Billigflug zu buchen. Die Wanderungen sollten überwiegend im Supramonte stattfinden.

Vorbereitung:
Ortskenntnisse aus 5x Sardinien 2000-2010
Der „gute“ Reiseführer , ReiseKnowHow Sardinien
Rother Wanderführer Sardinien
Sardinienkarte
Sardinienforum
Internet-Recherche bzgl. Hotels und B&B
Buchung Flug „Düsseldorf-Weetze / Alghero“ über ryanair.com , Online Check-In
Buchung Mietwagen über Hertz (über den Link von Ryanair).
Buchung Parkplatz bei Easy-Airport-Parking / Weetze.
Buchung der ersten Unterkunft in Orosei.
Buchung Tierhotel für unseren

1.Tag , Mo, 17.10.2011
Dummerweise gibt es kaum noch Billigflüge ab Norddeutschland nach Sardinien, so dass wir nachts bis nach Weetze fahren mußten. Dank Navi fanden wir den „Easy-Airport“-Parkplatz in Weetze sofort und das Shuttle-Taxi der Fa. Cox mit der netten Fahrerin stand bereit – insgesamt eine gute Alternative zu den teureren Parkplätzen am Flugplatz. Das Einchecken, die vorangegangen Buchungsaktivitäten, Online Check-In und der Flug mit Ryanair verliefen entgegen mancher Medienberichte (RTL) völlig problemlos. Bei Ankunft in Alghero begrüßte uns die Sonne. Jacken, lange Hosen und Socken wurden nicht mehr benötigt. Der angemietete Fiat Punto zeigte sich als annähernd neuwertig und, man glaubt es kaum, der Kofferraum schluckte (fast) unser gesamtes Gepäck und wir fanden mit 4 Personen bequem Platz. Bevor wir zur Ostküste fuhren, gönnten wir uns ein kleines Frühstück in einem Cafe in der Altstadt von Sassari. Über die SS131 und die SS129 ging es zügig über Nuoro nach Oliena. Bei einem Zwischenstopp an der Cooperative ENIS haben wir uns die Culurgiones schmecken lassen und gleich die Zimmer für den 20.-22.10. reserviert. Nun wurde es Zeit unser Hotel in Orosei aufzusuchen. Nachdem wir in der Altstadt, dem Centro Storico , einen Parkplatz gefunden hatten, erreichten wir kurz darauf die etwas versteckt liegende Albergho Diffusio Mannois; die im alten Stil umgebauten Gebäude und Zimmer ergeben ein uriges Gesamtbild. Nach einem abendlichen Rundgang durch Orosei und Brot/Käse/Ichnusa vor unseren Zimmern im schönen Innenhof der Albergho fielen wir müde ins bequeme Bett.

2.Tag , Di, 18.10.2011
Nach einem üppigen, abwechslungsreichen Frühstück vom Buffet mit leckerem Cappucino stand heute Baden auf dem Programm. Die uns bekannten Strände und Buchten Cala Liberotto, Spiaggia Berchida, Biderosa, Capo Comino empfingen uns mit bisher nicht bekannter Leere, mit viel Sonne und warmem klarem Wasser. Die Bar Il Moletto am Capo Comino hat nun einen neuen massiven Wintergarten. Immer wenn ich hier bin, freut es mich zu sehen wie nun die jüngere Generation diese Bar/Ristorante Jahr für Jahr weiter entwickelt (aber auch früher war es bei der Oma auf der Terrasse gemütlich). Abends in Orosei wurden wir auf der gemütlichen Terrasse der La Taverna nett bedient und alle waren mit dem Essen bzw. der Pizza voll zufrieden.

3.Tag , Mi, 19.10.2011
Im Sommer 2006 hatten wir schon einmal die Wanderung zur Gola Su Gorruppu in Angriff genommen; mussten aber wegen der unerträglichen Hitze auf halbem Weg wieder umkehren. Nun sollte diese Wanderung nachgeholt werden. Wir parkten am Ende der Asphaltstraße, da wir die folgende Piste in schlechter Erinnerung hatten; wir hätten aber jetzt auch ohne Probleme, wie andere auch, bis zur Brücke weiterfahren können. 2006 lag die alte Brücke zerstört im Flussbett; gemäß Info eines deutschen Kletterers wurde die Brücke 2008 neu aufgebaut, das Geländer aber bei einem Unwetter im Winter 2008/2009 gleich wieder zerstört.
Der 2 ½ stündige Fußweg am/im Tal des Riu Flumineddu bringt hinter jeder Biegung oder Steigung neue Fotomotive der umliegenden Berghänge und des Flussbettes hervor. Eidechsen, Gottesanbeterinnen, seltene Pflanzen lohnten eine Nahaufnahme. Unterwegs wurde der Wasservorrat an einer Quelle aufgefüllt. Und … endlich standen wir am Eingang zur Schlucht. Nachdem ich 4 x 5.-€ Eintritt abdrücken durfte, konnten wir auf einer Länge von ca.500m die Gola Su Gorruppu erwandern, der eine oder andere etwas größere Kieselstein musste überwunden werden. Der Blick schweift ständig in verschiedene Richtungen; es ist unmöglich mit einem Blick die Höhe und Länge der Schlucht zur erfassen, Weitwinkel-Objektiv nicht vergessen! Mit vielen Eindrücken und +100 Fotos auf der SD-card ging es auf gleichem Weg zurück, zwischendurch noch ein erfrischendes Fußbad im Fluß, und nach insgesamt sechs Stunden erreichten wir wieder unser Auto und freuten uns schon aufs Abendessen, wieder in der La Taverna.

4.Tag , Do, 20.10.2011
Etwas wehmütig checkten wir aus unserer schönen Unterkunft der Albergho Diffusio Mannois aus und wollten noch einen Badetag einlegen bevor wir uns nach Oliena in die Berge begaben. Die Straße in Richtung Dorgali führt mitten durch einen Steinbruch. Es lohnt sich dort anzuhalten und sich der Relation der Arbeiter und Arbeitsgeräte zu den Ausmaßen des Steinbruches bewusst zu werden. Vorbei an der Zufahrt zur sehenswerten Grotta di Ispinigoli, die wir bereits 2004 besichtigt hatten, ging es hinunter zu den Stränden. Die Anfahrt zur Cala Cartoe war durch ein Tor (Barriere für die Pferde des unten liegenden Hofes) versperrt, welches zur Durchfahrt geöffnet werden darf. Die Cala Cartoe war gut besucht, aber enttäuschend, weil dort zu viel Müll herum lag. Also wechselten wir zur benachbarten uns bekannten Caletta Osalla. Von dort spazierten wir dann um den Bergvorsprung zur Spiaggia Osalla, die dann weiter in andere Strände bis zur Marina di Orosei übergeht. An dem jetzt menschenleeren Strand konnten wir nackt baden. An der Brücke über den Stagno blickte ich etwas neidisch auf zwei Wohnmobile, die nun zu dieser Jahreszeit hier unbehelligt mit viel Platz direkt hinter der Düne stehen. Nach einem Stadtrundgang durch Dorgali und Panini/Capuccino in einer Bar fuhren wir Richtung Oliena. Die sehenswerte Karstquelle Su Cologone musste dieses Mal auf uns verzichten und wir fuhren direkt nach Oliena und über die betonierten Serpentinen auf den Monte Maccione zum Hotel der Cooperative Turistica ENIS. Die Zimmer hatten wir ja schon reserviert – was für ein Blick hier oben von der Terrasse über Oliena bis Orgosolo, Nouro und Orosei, direkt im Rücken der von der Abendsonne angestrahlte Supramonte. Die Lage des Hotels ist wirklich einmalig! Die Küche ist bemüht typisch sardische Kost anzubieten, das obligatorisch servierte Pane Carasau wurde hier angewärmt, leicht gesalzen und bereits mit Olivenöl bestrichen serviert – lecker! Nach einem Krug Vermentino und in herrlicher Bergluft schliefen wir hier wunderbar.

5.Tag, Fr, 21.10.2011
Nach einem einfachen sardischen Frühstück machten wir uns auf den Weg den Supramonte di Oliena zu erklimmen. Weitere 3,7 Km können wir über weitere Serpentinen mit dem Auto zurücklegen bis zu einer im Wanderführer benannten Eiche, die allerdings inzwischen abgeholzt wurde. Unterwegs setzte der Punto einmal auf und verlor ein Teil der vorderen rechten Radkastenverkleidung (Sch…!). In der Morgensonne führte uns die Scala e´ Pradu den Steilhang des Supramonte hinauf mit wunderbarer Aussicht auf das tief unten liegende Oliena. Oben angekommen erblicken wir unser Ziel, die höchsten Gipfel des Supramonte di Oliena.
Auf felsigem Untergrund orientierten wir uns an „Steinmännchen“ um den Gipfel Punta Sos Nidos (Nest) zu erreichen. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die Rundumsicht und unser Picknick auf dem Gipfel in 1348m Höhe. Von Westen zogen später ein paar Wolken auf, die uns veranlassten den Gipfel zu verlassen - gute Entscheidung! Als wir in der Senke Stazzo Su Pradu ankamen, war der Gipfel bereits im dichten Nebel verschwunden, der zweite Gipfel Monte Corrasi musste leider auf unseren Besuch verzichten. Abwärts auf der Scala e´Pradu konnten wir wieder die Aussicht genießen. Von der Terrasse vor unseren Zimmern verfolgten wir den Untergang der Sonne hinter die Berge der Barbagia. An diesem Freitag wurde im Hotel ENIS der Steinofen angefeuert, so dass am Abend alle zufrieden mit Pizza versorgt wurden.


 
6.Tag , Sa, 22.10.2011
Nach einem letzten Blick über das Tal verabschiedeten wir uns von den schmusigen Katzen und dem niedlichen Hund und fuhren die ca. 3-4 Km Serpentinen bis nach Oliena hinunter. Über die Brücke des Lago del Cedrino erreichten wir wenig später Dorgali. Mir fiel eine Fiat-Werkstatt am oberen Ortseingang auf. Dem am Samstag einzigen Mitarbeiter (oder Inhaber?) habe ich die abgefahrene Radkastenverkleidung gezeigt und er signalisierte mir sein Einverständnis sich die Sache anzugucken; wir waren leider nur unterschiedlicher Sprachen mächtig. Schnell war der Punto auf der Hebebühne, das Rad demontiert und mit ein paar Bohrungen und Blechschrauben wurden die Verkleidung und auch der Frontspoiler wieder montiert. Nach der Reparatur wollte ich selbstverständlich bezahlen, was der Monteur mehrfach energisch ablehnte! In D. hätte diese Reparatur in einer Vertragswerkstatt sicher min.100,-€ gekostet und ich hätte 1 Woche auf einen Termin warten müssen. Mir blieb nur mich herzlich zu bedanken und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Hinter dem vor einigen Jahren erneuerten Tunnel genossen wir die Aussicht auf Cala Gonone bevor wir uns die Serpentinen hinunter in den Ort schlängelten. Eine Unterkunft war nicht gebucht, aber ich hatte das Hotel Bue Marino am Hafen im Auge, welches im Internet einen guten Eindruck machte. Der Eindruck täuschte nicht! Die Lage direkt am Hafen und am kleinen Strand war perfekt. Der Zimmerpreis passte und wir bezogen eine Junior-Suite im 3.Stock mit zwei Balkonen und herrlicher Aussicht auf den Ort, das Meer und die Steilküste. Bevor der Ort erkundet wurde gönnten wir uns noch leckere Bruschetta und Capuccini an der Piazza del Porto unterhalb unseres Hotels. Abends schmeckte die Pasta mit Meeresfrüchten in der Pizzeria/Ristorante im Hotel Pop; 3€ Coperto /Person und dazu genervte Bedienung und schlechtes Timing beim Servieren störten etwas den ansonsten schönen Abend.

7.Tag , So, 23.10.2011
Nach gutem Frühstück im 4.Stock bzw. auf der Dachterrasse des Bue Marino fuhren wir zum Ende der Küstenstraße oberhalb der Caletta Fuili und wanderten bis zur Cala di Luna. Oberhalb der Bucht konnten perfekte Postkartenmotive auf die Speicherkarte gebannt werden. Um zum Strand zu kommen, musste erst die eiskalte Lagune durchwatet werden, die vermutlich nicht vom Meer sondern mit kaltem Quellwasser gespeist wird. Das Meer empfing uns mit strahlend blauem Wasser, gut dass wir die Badesachen eingepackt hatten. Viele Kletterer übten sich an den Überhängen der Steilküste. Es fuhren immer noch Ausflugsboote, so dass die Bucht leider immer noch gut besucht war; die uns angebotene Rückfahrt per Boot-Taxi nutzten wir nicht. An der geschlossenen Bar konnten wir nicht widerstehen einen reifen Granatapfel vom Baum zu klauen (schlechtes Gewissen…wenn das jeder machen würde...) und seinen leckeren süßen Inhalt sofort zu verspeisen. Zwei Stunden Rückweg lagen noch vor uns. Am Strand vorm Hotel und später an der Bar genossen wir die Nachmittagssonne und den obligatorischen Cappucino. In der Pizzeria Snoopy ließen wir nach gutem Essen und einem Mirto auf Eis den Tag ausklingen.

8.Tag , Mo, 24.10.2011
In den frühen Morgenstunden war ich wach und sah im Osten mächtige Gewitter, die sich über dem Meer austobten; gut dass diese Sardinien verschonten. Abends sollten wir dann in den TV-Nachrichten sehen, was dieses Unwetter in der Toskana und Ligurien angerichtet hat. Wir konnten zum guten Frühstück wieder die Sonne begrüßen, checkten aus und befuhren die SS125 durch den Supramonte. Nach vielen Fotostopps (Blick auf die „Gola Su Gorruppu“, Pass „Genna Silana“, wild lebende Schweine, Ziegen und Kühe die keine Umzäunung gewohnt sind, Aussicht vom „Genna Sarbene“) durchfuhren wir das enge Baunei und hatten unser Ziel Santa Maria Navaresse vor uns. SMN befand sich schon im Winterschlaf, scheinbar alle Lokalitäten waren bereits geschlossen. Nachdem wir ein paar Straßen abgefahren sind, entdeckten wir die Albergo Santa Maria, die geöffnet war und einladend aussah. Sofort eingecheckt, einen Mittagssnack auf dem Zimmerbalkon, den kleinen Hotel-Hund gestreichelt und ab zum Baden. Wir fuhren weiter südlich und hatten unseren Lieblingsbadestrand „Cea“ ganz für uns allein; Bars, Pizzeria und die Wohnmobil-Stellplätze waren schon eingemottet. Am „Orri“ hatte noch eine nette Bar geöffnet; die große Espresso-Maschine produzierte leckeren Cappucino und die Eis-Auswahl war noch üppig. Bei einem Stopp am Hafen in Arbatax mit dem völlig überbewertetem roten Felsen erinnerten wir uns gerne an die interessante Fahrt im Sommer 2005 mit dem Trenino Verde von hier nach Sadali. Für das Abendessen in SMN blieb nur die Pizzeria/Ristorante Il Pozzo in der sich zwangsläufig alle 10 Touristen des Ortes trafen. Der Service war o.k. , das Essen und der Cannonau waren gut und preisgünstig.

9.Tag , Di, 25.10.2011
Ein paar nächtliche Regentropfen konnten die Sonne nicht abhalten uns auch an diesem Tag wieder zu begrüßen. Als einzige Gäste in diesem Hotel (nachmittags kam noch ein Pärchen) hatten wir das ganze Frühstückbuffet und die ungeteilte Aufmerksamkeit der Servicekraft für uns allein. Unser Vorhaben heute über Baunei auf die Hochebene Su Golgo zu fahren und dort zu wandern, letztlich bis zur Cala Goloritze, haben wir revidiert, nach dem wir auf die SS125 trafen und den Blick auf das in dunkle Wolken gehüllte Baunei richteten. Sofort wurde gewendet und zum Bellavista gefahren und hinter dem Ostello geparkt. Nachdem wir die Aussicht über SMN und Arbatax/Tortoli ausgekostet hatten, konnten wir im Sonnenschein auf der Ostseite des Supramonte an der Steilküste entlang zur Pedra Longa wandern. Die Wolken lagen weiter oben auf den Bergen und störten uns nicht. Auf dem Rückweg bin ich an unspektakulärer Stelle ausgerutscht und auf Steiß und Rücken geknallt, zum Glück nur Prellungsschmerz und keine weiteren Schäden. Vorm Abendessen, wieder im Il Pozzo, mussten noch die 1000jährigen Olivenbäume im Park bei der Kirche umarmt werden.
 
10.Tag , Mi, 26.10.2011
Ein letzter Blick auf den Lido und ein Foto vom Turm bevor es zurück in den Nordwesten der Insel ging. Über Lanusei mit der wundervollen Aussicht über die Ogliastra ging es auf den gut ausgebauten Straßen über Nuoro und Macomer schnell nach Bosa. Scheinbar schien auf der gesamten Insel die Sonne – nur über Bosa hing eine dunkle Wolke und es nieselte. Also diesmal nur ein kurzes Picknick in Bosa Marina und gleich weiter in Richtung Alghero. Die wunderschöne Panaromastraße ist uns gut bekannt, aber in dieser Richtung hatten wir sie noch nie befahren. Bereits hinter dem ersten Berg war der große Scheinwerfer wieder an und erhellte den Torre Argentina vor strahlend blauem Himmel. Auch wenn ich dieses Motiv schon oft fotografiert habe, kamen ein paar aktuelle Fotos dazu. Fast am Ende der kurvenreichen Panoramastraße empfing uns die Spiaggia La Speranza mit zahlreichen Badegästen – also auch hier an der Westküste ist noch baden angesagt. In Alghero am südlichen Ende der Promenade fiel uns gleich das Hotel El Balear auf: Blick aufs Meer, 5min zu Fuß in die Altstadt, ziviler Preis - für unsere Zwecke ideal. D.h. wieder nicht lange gesucht und sofort eingecheckt und der ganze Nachmittag stand uns noch zum Baden an der Spiaggia Lazzaretto hinter Fertilia zur Verfügung. Am Abend dann ein schöner Spaziergang die Promenade entlang bis in die Altstadt Algheros. Hier ist Leben, fast alle Geschäfte hatten bis
min. 21 / 22°°Uhr geöffnet (im Sommer länger), in der Pizzeria di Napoli mussten wir kurz warten bis wir einen Tisch auf der Piazza zugewiesen bekamen. Die Temperatur war mit immer noch über 20°C sehr angenehm, zuhause wäre wohl schon der Kaminofen in Betrieb.

11.Tag , Do, 27.10.2011
Das Frühstück im Hotel El Balear war o.k. , ausgenommen der Kaffee; Automatenkaffee zum Frühstück in Italien/Sardinien – das geht gar nicht! Trotzdem gut gestärkt fuhren wir zum Capo Caccia, dort waren wir bislang noch nie. Nach einem kurzen Halt am Belvedere la Foradada direkt an der Klippe und Blick auf die vorgelagerte Insel und über die Cala d´Inferno fuhren wir rauf zum Parkplatz der Grotta di Nettuno. Der Kiosk war nicht besetzt, die Bar war geschlossen, ein Schild gab aber zu verstehen, dass die Grotte geöffnet ist. Höhenangst wurde ignoriert und wir stiegen die 110 Höhenmeter über die Escala di Cabriol (Rehleiter) abwärts. Dieses beindruckende Bauwerk an der Felswand musste natürlich von jedem Absatz aus fotografiert werden, zumal die Lichtverhältnisse mit dem hellblauen Himmel, dem tiefblauen Meer und den vom Sonnenlicht reflektierenden Felsen optimal waren. Unten angekommen ging es direkt in die Höhle mit den ersten Eindrücken, die Appetit auf mehr machten. Die zahlreichen Gäste der gerade beendeten Führung verschwanden zum Glück auf das wartende schaukelnde Schiff am Höhleneingang der Grotta di Nettuno (Neptunsgrotte)– das Besteigen des Schiffes sieht nicht ungefährlich aus. Die sich nun zusammen gefundene kleine Gruppe bestand nur aus Holländern und Deutschen, so dass die interessante Führung in deutscher Sprache stattfand. In der Grotte darf ausdrücklich fotografiert werden; das zukünftige Fotobuch wird sich freuen. 12,-€ Eintritt/Person ist viel, hat sich für diese beeindruckende Grotte aber gelohnt und beinhaltet sicher auch Kosten für die Instandhaltung der Escala. Nach dem schweißtreibendem Aufstieg (wer hält das im Sommer aus?) genossen wir den Blick über die Bucht von Porto Conte bis nach Alghero. Garfield, fett, gelb getigert und eindeutig männlich schlief auf dem Rücken liegend in der prallen Sonne und ließ sich durch uns Touris nicht stören. Unten in der Bucht wartete die Spiaggia Mugoni mit einem erfrischendem Bad auf uns. Der Hunger musste heute frühzeitig gestillt werden und so kauften wir reichlich Antipasti, alten Pecorino Sardo, Brot und Vermentino ein und ließen uns das Abendessen auf unserem Zimmerbalkon vom Sonnenuntergang begleiten. Abends bummelten wir durch die Geschäfte der Altstadt und genehmigten uns ein letztes Ichnusa auf einer Piazza. (….seufz!)

12.Tag , Fr, 28.10.2011
Nach schnellem Frühstück, problemloser Rückgabe des Mietwagens (Dank der kostenlosen Reparatur in Dorgali), Einchecken und Abflug präsentierten uns Ryanair und der uns den ganzen Urlaub gnädig gestimmte Wettergott einen letzen Blick auf Alghero und das Capo Caccia.
Ciao Sardegna!


Fazit:
Alles richtig gemacht und Glück mit dem Wetter gehabt! Wir kommen auf jeden Fall wieder! Unsere Kinder wurden durch einige Sardinenurlaube geprägt, gehen ab jetzt bzgl. Urlaub aber nun ihre eigenen Wege – aber wer weiß, vielleicht zieht es auch sie irgendwann wieder dorthin…..
 
Autor: xandra
Datum: 04.11.11 14:42

Hallo Detlev,

vielen Dank für diesen tollen Reisebericht.Wer da keine Lust auf Sardinien außerhalb der Saison bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Wir genießen gerade unseren letzten Tag in Cabras bei 25°C und heftigem Sciroccowind.Auch wir hatten eine sehr schöne Woche, ab und zu Wolken und einen menschenleeren Sinisstrand.Wir haben es wieder mal genossen.

Lg Alexandra
 
Autor: Beppe
Datum: 04.11.11 14:59

Complimenti Detlev,

das ist doch wirklich mal ein schönes Feedback!

Danke für die kleine "Extra-Mehrarbeit" Deines ausführlichen und informativen Berichtes zum Familien-Urlaub im Oktober auf Sardinien.
 
Autor: P1
Datum: 04.11.11 16:13

Nicht schlecht für einen Vollblutcamper, lieber Detlev.
Auch mir hat der Reisebericht gut gefallen, hast schon recht, manchmal muss man sein Campingglump daheim lassen und mal auf Hoteltour gehen.
Hast Du Dir die Unterkünfte daheim schon ausgekuckt oder vor Ort entschieden.

Grüße Hans
 
Autor: marai
Datum: 04.11.11 18:44

Hallo Dethlev,
ein wirklich schöner, sehr lebendiger Reisebericht. Vor allem, wenn man einen Monat vorher, etliche gleiche Orte besichtigt hat, kommen da doch wieder die Urlaubserinnerungen hoch.
Wie warm war das Wasser denn noch in Alghero. Anfang Oktober hats bei uns so um die 22° gehabt.
LG
Martin
 
Autor: Mario
Datum: 05.11.11 07:09

Hallole Detlev!

Toll, hat mir sehr gut gefallen Dein Reisetagebuch:) Ich hätte jetzt richtig Lust loszufahren...aber leider muss ich heute arbeiten:(

Viele Grüssle aus dem Schwabenland, Mario!!!
 
Autor: bea2
Datum: 05.11.11 09:12

Buon giorno Detlev,
das ist ein wirklich schöner Bericht.
Ja die Herbsturlauber,sind diesmal wirklich mit tollem Wetter belohnt worden.
Auch ich habe für unsere Gäste um schönes Wetter gebetet,aber die Natur braucht endlich Regen.
Bei uns hat es seit Juni nicht geregnet,ausser 1 x am 3.9 und einem Gewitter
als es die ersten schweren Unwetter in Norditalien gegeben hat.

Die Flugverbindung für die Gäste aus dem Norden ist wirklich eine Katastophe.
Wenn man den Zug nach Weeze nimmt.Bleiben vom Bahnhof Weeze bis zum
Schliessen des Gates nur 1 Stunden.10 Min. braucht der Shuttlebus oder
das Taxi,das wir vorbestellt hatten,damit wir 10 Min ehr am Flughafen sind.
1 Stunden vor Ankunft am Bahnhof,haben wir die Taxizentrale vorsichtshalber
noch mal angerufen,ob auch alles klappt,weil beim Mal davor das Taxi nicht da war.Die Auskunft der Zentrale war,es liegt keine Bestellung vor und das nächste Taxi sei in 2 Stunden frei.
Es hat mit dem Shuttelbus noch knapp geklappt.

SCHADE dass es Bremen nicht mehr gibt
und Hannover nicht mehr NonStop fliegt.
Bleiben nur Hamburg oder Weezen

Bea2
 
Autor: Detlev P.
Datum: 07.11.11 07:18

Hallo Tattie,

danke für die Info. Auf "you tube" habe ich ein Video dazu gefunden.
Wenn ich mir vorstelle, dass wir auf dem Balkon sitzen......
 
Autor: CiaoCiaoSardegna
Datum: 07.11.11 09:58

Ciao Detlev,

bin leider erst heute dazu gekommen, deinen tollen Reisebericht mal in Ruhe durchzulesen. Toll, wie du das alles festgehalten hast!

LG - Barbara
 
Autor: Detlev P.
Datum: 07.11.11 12:31

Hallo Hans,

ich hatte nur die erste Unterkunft in Orosei in der Albergo Diffusio Mannois gebucht. Ich wollte mir durch weiteres Vorbuchen nicht die Flexibilität nehmen - es hätte ja auch so kommen können, dass das Wetter im Süden gut ist und im Osten schlecht. Ich wollte auch gern die Zimmer vorher sehen um nicht böse Überraschungen zu erleben (wie in unserem letzten FRankreich-Urlaub / andere Geschichte). Letztlich haben wir sofort immer zwei Zimmer bekommen. Die Preise in den Hotels lagen zu dieser Zeit ca. auf B&B-Niveau, d.h. auch wenn wir vielleicht mal ein paar € mehr bezahlt haben, haben wir keine Zeit mit Zimmersuche verschwendet. Suchen,Finden, Einchecken = immer < 10min. Die Lage des Hotels war jeweils immer wie gewünscht:
Orosei=Altstadt, Oliena=Berg, Cala Gonone =Strand/Hafen Meerblick, SMN= Ort, Alghero= nahe Altstadt Meerblick.

Hallo Martin,

ich habe die Wassertemperatur nicht gemessen, aber da ich ein Warmduscher bin und ohne Probleme zügig im Meer war, gehe ich davon aus, dass das Wasser über 20° hatte. An der Ostküste +2° mehr. Das Ganze bei sicherlich > 30° Lufttemp. in der Sonne.

 
Anzeige

Top