Pferdetransport - Quälerei ohne Grenzen Lied von Rainhard Mey

Sardinienhansi

Aktives Mitglied
in diesem Lied wird ein Pferdetransport von Litauen nach Sardinien besungen

Erbarme dich
Dieses Lied ist erschienen auf:
Einhandsegler
Solo - Die Einhandsegler Tour
Frei!
Die Räder rumpeln den schlaglochzerfurchten Weg entlang,
Die Zugmaschine ächzt und dröhnt im zweiten, dritten Gang,
Der Hänger folgt schlingernd den Schlangenlinien.
Zwei Dutzend Pferde sind die Ladung, Schlachtvieh ist die Fracht,
Vier Nächte und vier Tage und vielleicht noch eine Nacht,
Von Litauen bis hinunter nach Sardinien.

Dieses Lied macht mich fassungslos und stimmt mich sehr traurig
Dass Pferdefleisch auf sardischen Speisekarten nicht fehlen darf und eine lange Tradition hat ist mir bekannt seit ich auf die Insel komme.
Auch ich habe schon einmal ein Pferdesteak gegessen im Glaube dass es Fleisch von der Insel ist und das Tier mit sardischer Würde behandelt wurde.

Kann jemand die Frage beantworten ob dieses Lied über die Vergangenheit berichtet oder ob das heute auch noch so ist

Ich bin fassungslos
 
Überall wird doch Werbung für regionale Produkte gemacht. Warum importiert man dann lebende Tiere mit so, wie besungen, katastofalen Tiertransporten. Das passt doch nicht zu den Sarden.
Ist der sardischen Bevölkerung klar, dass ihr Pferdesteak möglicherweise aus Rumänien kommt ?
Muss Sardinien überhaupt Tiere importieren ? oder gibt es auf der Insel nicht ausreichend Schlachtvieh ?
Gibt es eine Kennzeichnungspflicht für die Herkunft von Fleisch oder muß nur angegeben werden wo das Tier geschlachtet wurde ?
So wie ich die Sarden und ihre Wertschätzung zum Essen einschätze würden sie das billige Importfleisch im Regal liegen lassen wenn sie wüssten wo es herkommt.

Villeicht bekomme ich hier Erklärungen zu meinem möglicherweise falschen Bild
 
Lieber Sardinienhansi,

Seit mindestens 10 Minuten sitze ich jetzt vor deiner Frage und überlege, wie ich dir dein Bild von den Sarden etwas zurechtrücken kann. Einerseits möchte ich dich nicht verschrecken, andererseits auch nicht lügen. Habe zu viele Tiertransporte in den Häfen gesehen, sardischen und kontinentalen. In glühender Mittagssonne zusammengepfercht in den Lastwagen. Auch gesehen, wie überzählige und auch Wachhunde mitunter behandelt werden. Ich wollte, ich könnte es vergessen. Vorsichtig ausgedrückt: Die Würde der Sarden gegenüber ihren Tieren finde ich stellenweise verbesserungswürdig. Wenn ich mich beschwerte, hieß es meist:
"Cosa vuoi, é sola una bestia". (Was willst du, ist doch nur ein Tier.)

Aber es gibt Ausnahmen. Immer mehr Einheimische halten sich z. B. Hunde in der Familie und behandeln sie gut. (Vielleicht ja auch eines Tages ihr Schlachtvieh.) LG Ju
 
Liebe Ju

Nun sitze ich vor deiner Antwort und grüble weil ich sie nicht wahr haben will und sicher noch eine Weile brauche um es zu verdauen.
Dass solche Tiertransporte auch in Deutschland alltäglich sind ist nichts neues.
In unserer Familie wir das Fleisch bei unserem Metzger gekauft und der schreibt an der Theke an, von welchem Bauer das Tier kommt.
Natürlich schocken mich auch Beiträge in Deutschland zu diesem Thema ber in Sardinien hätte ich das nicht vermutet.
Wenn ich wieder auf der Insel bin werde ich auf jeden Fall den Metzger fragen wo sein Fleisch bzw. seine Tiere herkommen.
Abgepaktes kaufen wir eh nicht und meiden auch die Supermärkte wo es nur geht.
 
ich versteh dich gut...

bei meinem liebsten sardischen Metzger kauf ich bue rosso aus der Umgebung von Oristano. Wenn ich Fleisch kaufe, dann so was...

dann hab ich da mal das Sortiment studiert, das da neben dem bue rosso noch so ausliegt, und da gibts dann noch Fleisch mit deutscher Beschriftung unter anderem. Hab nachgefragt, er meinte, manche Kunden stünden darauf und es wär günstig.... schon klar, wenns günstig ist.
 
Wieder einmal ein heisses Thema.

Ich möchte wirklich nur von mir erzählen und ich respektiere jede andere Meinung. Fleisch zu essen oder nicht ist jedermanns persönliche Angelegenheit und sollte nicht bewertet werden. Aber vielleicht kann man nach solchen Voten eher die extreme Haltung der Vegetarier gar kein Fleisch zu essen verstehen, weil sie eben genau solches Tun und Handeln ablehnen. Gerade auch weil ich mich wegen unsere Tierschutz Organisation vermehrt mit dem Thema beschäftige, bin ich erst jetzt so Recht mit diesen Fragen in Kontakt gekommen. Nicht, dass ich das eine oder andere nicht schon gehört hätte, (auch von miserablen ja quälerischen Pferdehaltungen und Transporten), aber ehrlich gesagt, hatte ich es bis anhin erfolgreich verdrängt. So ganz nach dem Motte: Es war halt schon immer so, warum solch ich mich drum kümmern, es gibt ja noch andere die da handeln könnten, ist ja eh nur einen Tropfen auf einen heissen Stein. Ja, das ist Richtig. Aber manch kleiner Tropfen ergeben auch einmal ein Fass. Ich liebe Fleisch übe alles, bin also nicht von Haus auf eine Vegetarierin. In letzter Zeit habe ich aber zunehmend Mühe Fleisch überhaupt noch zu geniessen. Ich für mich habe das Problem so gelöst. Ich will wissen wo das Fleisch her kommt und wie die Tiere gehalten und geschlachtet werden. Wenn mir diese Angaben nicht zur Verfügung stehen verzichte ich ganz bewusst auf Fleisch. Hier in der Schweiz und auch in Deutschland läuft ein Pilotversuch eines neuen Verfahrens bei Rindern und Mutterkuhhaltung was den Transport und die Schlachtung dieser Tiere betrifft. Man nennt dies Weideschlachtung. Ich möchte hier nicht näher auf dieses Thema eingehen. Ich möchte damit nur zeigen, dass sich ganz sicherlich auch in Sardinien punkto Verhalten und Respekt gegenüber Tieren etwas verändern wird. Es braucht einfach Zeit zu dieser Entwicklung. Von heute auf Morgen sind diesbezüglich keine Wunder zu erwarten.
Für mich kann ich es in einem Satz zusammen fassen. Ehrfurcht und Respekt vor dem Leben, ganz egal ob das Menschen oder Tiere sind.

Susanne
 
Ja es ist nicht nur auf Sardinien ein heisses Thema

Ich verstehe nicht, dass sich auf Sardinien erst etwas ändern muss. Es war ja nicht immer so das Schlachtvieh importiert wurde. Es kann sich meiner Meinung nach nur um subventionierte Profitgier handeln. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Sarden wissentlich billiges Importfleisch kaufen und hoffe dass dieses Thema auch im Fernsehen und der Zeitung kommt.
Wie schon erwähnt kaufen wir Fleisch nur beim Metzger der die Herkunft ausweist. Mir ist auch klar, dass es auf dem Land im Dorf viel einfacher ist als in der Großstadt aber Sardinien hat ja viele Dörfer mit Metzgereien
 
Vorab: Ich halte es genau wie Susanne, allerdings scheint es eine Spirale zu sein ... je weniger Fleisch ich esse, desto weniger Verlangen danach habe ich. Vielmehr interessiere ich mich verstärkt für vegetarische Gerichte, die ich bislang nicht kannte und verzichte immer stärker auch bei Einladungen auf Tier.

Dennoch bitte ich folgendes zu bedenken: Die Ortsansässigen haben sicher im Kopf, wie viele Touristen Sardinien besuchen. Der Großteil wird Fleisch essen und dabei nicht in erster Linie an Schafe denken. Nur: Wo sollen die ganzen Rinder, Schweine etc. herkommen? Korsika hat genau das gleiche Problem und bezieht einen Großteil dieses Fleisches aus ... Deutschland. Noch günstiger ist Fleisch eben in Osteuropa zu bekommen. Gepaart mit der Einstellung, die bo-ju beschreibt (und die in Deutschland ebenfalls oft genug anzutreffen ist), der generellen Unwissenheit (teils gewollt: Wer will schon wissen, dass auch einfachen "Biokühen" die Hörner ausgebrannt werden und sie meist im Stall stehen ... teils aus mangelndem Interesse: Ist doch Kunsthaarpelz an meiner Jacke ... blöderweise sind echte Hunde- und Katzenfelle aus China in der Herstellung günstiger und werden entsprechend oft verwendet ... die Videos bei Youtube drehen selbst hartgesottenen Menschen wie mir den Magen um, Häutung bei lebendigem Leib usw.) und der Insellage werden solche Transporte dann eben nötig. Angebot und Nachfrage. Selbst wenn die Viecher in Civitavecchia im Hafen lebten, wäre ihnen eine Nachtfahrt auf der Fähre (und sicher nicht die der neuester Generation) plus ein Transport in den Schlachthof gewiss.

Letztlich liegt aber genau darin auch unsere Macht als Verbraucher, Susanne beschreibt es ja: Es liegt an mir als Verbraucher, mich zu informieren. Und wenn ich diese Informationen nicht bekomme, werde ich das Produkt nicht kaufen. Wenn das Tier nicht vor Ort, unter artgerechten Bedingungen aufwachsen durfte, werde ich sein Fleisch und seine Erzeugnisse nicht kaufen. Ganz egal, ob wir nun direkt über Eier, Milch, Käse, Fleisch oder deren Verarbeitung in Fertigprodukten (Stichwort: Fertigkuchen, fast flächendeckend mit Eiern aus Bodenhaltung produziert) reden. Das kostet Zeit und das kostet vor allem Geld (d.h. ich mache niemand einen Vorwurf, der aufgrund seiner finanziellen Situation "Milch" (sie schmeckt nach Wasser) beim Aldi kaufen muss ... ich bezweifele jedoch, dass der eine Euro mehr für beispielsweise einen Liter Demeter-Milch wirklich viele arm macht, die sich gleichzeitig teils mehrmals im Jahr nach Sardinien absetzen können). Würde niemand Rind-/Pferdefleisch aus Rumänien oder Weißrussland kaufen, gäbe es diese Transporte nicht. Möchte ich hingegen nicht darauf verzichten und bin nicht bereit, 7 Euro für ein Pfund Hackfleisch zu bezahlen, dann sollte ich hingegen auch ehrlich genug sein, mir einzugestehen, diese Transporte zu alimentieren. Genauso wie ich für Massentierhaltung stehe, wenn ich beim Einkauf von Milch, Käse und Co. nur auf den Preis achte.

P.S.: Auch ich bin längst nicht so konsequent, wie es gerade scheint ... Kuchen im Café ... na gut, einmal geht schon. Produkte auf Gelatine überprüfen? Von wegen. Aber ich versuche es wenigstens bei den anderen genannten Produkten. Wer einmal gesehen hat, wie sich Kühe freuen können, wenn sie einfach nur ein wenig Auslauf bekommen, der packt es einfach nicht mehr, die 55ct-Milch aus Anbinde-Massentierhaltung zu kaufen.
 
Miserable Teiertransporte durch Europa ist ja überall in den Medien. Warum aber Rainhard Mey Sardinien in seinem Lied erwähnt ?
Vielleicht ist auch er ein Sardinienliebhaber und hat Sardinien erwähnt weil er es eben auch nicht versteht. Aus dem oberen Bericht könnte man ja vermuten dass der Tierimport hauptsächlich von den Touristen verursacht wird.
Wenn das so ist und die Dorfmetzger bei denen ich einkaufe Tiere aus der Region schlachten wäre mein Bild der sardischen Bevölkerung wieder ausgerichtet.
 
Miserable Teiertransporte durch Europa ist ja überall in den Medien. Warum aber Rainhard Mey Sardinien in seinem Lied erwähnt ?
Vielleicht ist auch er ein Sardinienliebhaber und hat Sardinien erwähnt weil er es eben auch nicht versteht. Aus dem oberen Bericht könnte man ja vermuten dass der Tierimport hauptsächlich von den Touristen verursacht wird.
Wenn das so ist und die Dorfmetzger bei denen ich einkaufe Tiere aus der Region schlachten wäre mein Bild der sardischen Bevölkerung wieder ausgerichtet.

Da du mich ansprichst: Nein, das glaube ich nicht. Wie viele Pferde gibt es auf Sardinien? Und davon ziehst du die auf der Giara und die für irgendwelche Reitgeschichten ab und ergänzt, dass Api im anderen Unterforum schreibt, dass Pferde in Sardinien jung geschlachtet werden. Die Touristen machen es nur noch schlimmer.
 
Aus den Informationen kann ich nur schließen, dass der Bedarf an Pferdefleisch durch den so niedrigen Preis so groß geworden ist, dass der Bedarf auf der Insel nicht gedeckt werden kann, Ich kann mir nicht vorstellen, dass es schon immer so war.
Hoffentlich besiegt die Macht der Verbraucher diesen unschönen Zustand
 
Noch ergänzend, auch wenn ZDF-Reportagen in letzter Zeit ja etwas in Verruf geraten sind:

(...)

Pferde sieht man überall in Litauen auf den Feldern schuften. Sie ziehen den Pflug, den vollbeladenen Karren, werden geritten. Doch Undank ist der Tiere Lohn: Nach einem harten, arbeitsreichen Leben werden die Pferde verkauft, auf Lastwagen verladen und gen Italien gekarrt. Dort gilt Pferdefleisch als Delikatesse: Mehr als hunderttausend Pferde werden allein über Polen jedes Jahr lebend nach Italien transportiert. Oft unter unsäglichen Bedingungen: Statt Wasser bekommen die Tiere oft genug nur Prügel. Weil Pferde im Osten billig sind, das Fleisch in Italien aber teuer, bringt das Geschäft mit dem Tierelend enorme Profite.


Manfred Karremann und sein Team haben für das ZDF (Sendung 37 Grad, 5.10.99) und den “STERN” einen Transport von Litauen bis nach Sardinien begleitet, 3000 Kilometer Strecke. Die 21 Pferde waren mit einer Unterbrechung von 3 Stunden in Polen, und etwa vier bis fünf Stunden in Italien über 100 Stunden auf dem LKW. Nach tagelanger Fahrt durch Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Slowenien sollten die Pferde beim Grenzeintritt in die EU in Gorizia bei Triest/Italien 24 Std. Ruhe haben und versorgt werden. Statt dessen kam an dieser berüchtigten Station eines der Pferde zu Tode, als es irr vor Durst auf die Stangen der Tränkebecken stieg, sich die Vorderbeine dabei brach, und schliesslich notgeschlachtet wurde. Ein anderes Tier brach sich das Hinterbein beim Entladen, einem weiteren Pferd wurde brutal und willentlich ein Auge ausgeschlagen. Diese Praktiken auf der Zollstation Gorizia sind seit Jahren bekannt, die Tierärzte der Station schweigen zu den Vorwürfen, die italienische Regierung tut die Beweise seit Jahren als “unwahr” ab.

Tatsache ist aber, dass die verbliebenen 20 Pferde, darunter die schwer verletzten Tiere, nach nur wenigen Stunden durch Italien weitertransportiert wurden. Von den 24 Stunden Pause, die das EU-Gesetz vorschreibt, keine Rede. Das Wasser beschränkte sich auf wenige Tropfen für jedes Tier.

Nach mehr als 100 Stunden Transport, das sind 2,5 Arbeitswochen, wurden die Pferde am Schlachthof “Valresa” im Industriegebiet von Cagliari/Sardinien angeliefert. Wir haben vergeblich versucht, wenigstens eines der verletzten Tiere freizukaufen. Die seien alle vorbestellt von Supermärkten und Metzgereien, erklärte man uns. Auf die Pferde wartete schon der Schlachter: Nach hundert Stunden auf dem LKW kommt der Tod im Akkord: 45 Sekunden hatten die Tiere Zeit, zu sterben. Darunter auch der Braune mit dem ausgeschlagenen Auge und der Schimmel mit dem gebrochenen Fuss.

Manfred Karremann: “Bei diesen Mammut-Transporten von “tierschutzgerechtem Transport” zu reden, wäre blanker Hohn gegenüber diesen Tieren, denn die Transporte sind von vornherein gar nicht notwendig. Und “schonende Schlachtung”, auf die unter anderem der Schlachthof in Cagliari hingewiesen hat, gibt es nicht. Was sollte “schonend” daran sein, einem Mitgeschöpf das Leben zu nehmen? 45 Sekunden Todesangst können sehr viel länger sein, als 100 Stunden Transport”.

http://animalnetwork.de/zeitung_europa.htm
 
Wir haben es selber in der Hand

Wir Konsumenten haben es in der Hand. Aber auch wir sind dafür verantwortlich uns die Informationen über Herkunft, Haltung, Transport und Schlachtung zu beschaffen. Ganz wichtig wäre aber auch die Aufklärung. In unserer so hektischen kurzlebigen Zeit haben viele Menschen keine Lust sich um solche Informationen zu kümmern. Eigentlich weiss MANN/FRAU es, verdrängt es aber erfolgreich. Viel öfter sollten solche Schockbilder an Plakatständern bei Einkaufscenter und an belebten Orten hängen, viel öfter sollten auch Grossverteiler, auch in Sardinien, sich diese Problematik bewusst werden und darnach handeln. Eigentlich sollte man meinen, hat man solche Bilder gesehen würde einem die Lust nach Fleisch vergehen.Gutes Geld liesse sich nämlich durchaus auch mit Tieren aus artgerechter Haltung und Weideschlachtung verdienen. Der Verkaufspreis ist absolut kein Argument. Es muss ja nicht jeden Tag Fleisch auf den Teller. Lieber etwas weniger dafür das richtige Fleisch. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Bauern so mehr verdienen würden und das überall, nicht nur in Sardinien. Alle Knospen zertifizierten Bauern in der Schweiz mit Nutztierhaltung und Fleisch aus Artgerechter Haltung haben zu wenig Fleisch im Angebot, der Konsument muss regelmässig warten. Würden Gross Verteiler unseren Boykott zu spüren bekommen, wären sie vermutlich schnell bereit an der jetzigen Ausgangslage etwas zu ändern.
Wie schon gesagt, wir Konsumenten haben es selber in der Hand.
Susanne
 
Ich erinnere noch mal daran, dass die renommierte Fleischfabrik Murru aus Irgolì Schweineferkel aus Rumänien bezogen hat, weil der sardische Markt den Bedarf nicht mehr decken konnte. Diese Praxis hat Murru in Verruf gebracht. Die neuen Besitzer (die Belegschaft) haben das beendet und sich wieder auf Qualität besonnen.
 
Su Corvus Beitrag läßt mich hoffern, dass die Verbraucher reagieren und dass weitere Fleisch- und Wurstfabriken eine 180° Wende machen
Und wenn wir Verbraucher über die gesamte Lebensmittelkette unsereb Beitrag leisten und z.B besseres Ol in den Salat geben als ins Auto müsste eine Veränderung möglich sein.

Meine Familie wird sowohl in Deutschland als auch auf Sardinien noch sorgfältiger sein beim Einkaufen. Notfalls auch mal was liegen lassen wenn man keine Auskunft bekommt.
 
Wer in Deutschland im Hinblick auf Milchprodukte damit anfangen möchte: Den angesprochenen Milchratgeber, der über die verschiedenen Bio-Siegel informiert, gibt es unter http://www.kuhplusdu.de/milchratgeber-bestellen (man kann ja falsche Daten angeben)

... oder alternativ direkter Download unter (sorry, ich bekomme es ohne google-Verlinkung nicht hin)
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjznqCpv5rLAhVnb5oKHdrbBsgQFggqMAE&url=http://www.kuhplusdu.de/wp-content/uploads/Milchratgeber_Welttierschutzgesellschaft-eV.pdf&usg=AFQjCNGP1qpORCbmDYJ9OCK2nqJhxZKX3g

"Keine Vorgaben" heißt selbstredend, dass die billigste Variante gewählt werden wird. Sprich die Kuh-ungerechteste.
 
wenn ich auf sardinien auf dem markt bin frage ich nicht woher das fleisch stammt, egal ob schwein,pferd, rind.. ich esse es einfach.
wenn ich beim metzger bin frag ich auch nicht, die ware kommt ja sowieso zum großen teil aus den großen schlachtereien,
deswegen werde ich auch nicht vegetarier

in Italien (auch auf sardinien) ist es auch nicht besser wie in den anderen Ländern, wenn es um profit geht ist der mensch halt grausam in allen bereichen. warum sollte der sarde hierbei anders sein?? Auf der insel leben ja auch nicht nur heilige

Gruß
Lorenz
 
Ich denke man muss zwischen Stadt und Land unterscheiden. Die Sarden auf dem Land sind sehr bewusst, so habe ich sie kennen gelernt. So ziemlich jeder hat sein campagna, wo er Tiere hält und Gemüse zieht, alles für seine Familie. Nicht umsonst ist die sardische Hausfrau sehr beschäftigt, sie kocht eigenes Gemüse ein, selbst aufgezogene Tiere werden zerlegt und in die Gefriertruhe gepackt - das ist traditionell Männersache. Das nenne ich Tierschutz., natürlich nur in diesem kleinen ländlichen Rahmen möglich. Sie lassen sich nicht gerne von uns zum Essen einladen, weil sie wissen, das sind gekaufte Produkte. Da bleiben sie lieber weg und laden uns im Gegenzug ein. Tauschgeschäfte werden heute noch getätigt. Sie kaufen so gut wie nichts, was man nicht selber herstellen könnte.
Die Sarden nehmen viel Arbeit und Mühe auf sich, Qualität auf den Tisch zu bringen, und darin unterscheiden sie sich schon z.B. von uns. Es ist eben auch die ganz andere Lebensform, weniger Hobbies oder dergleichen, ihre Beschäftigung ist die Bewältigung des täglichen Lebens.
 
Genau die viele Arbeit und Mühe Qualität auf den Tisch zu bringen und die doch etwas andere Lebensform der Sarden haben meine Liebe zu Sardinien auch mitgeprägt.
Die gleiche Profitgier möchte ich den Sarden einfach nicht unterstellen Sarden sind keine Italiener
Ich kann nur hoffen und ich wünsche mir auch dass die Geschichte den gleichen Verlauf wie bei der Wurstfabrik Murru aus Irgoli nimmt.
Jeder kann ja für sich entscheiden aber ich werde in Zukunft fragen wo das Fleisch herkommt. Übrigens hab ich seit langem keine Murru mehr gekauft

Für mich ist das Thema nun erledigt
 
Zuletzt geändert:
Anzeige

Top