Nuoro 18-20 Mai - Ausstellung mit Fotos aus den 20jahren

I Shardana

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18-20 Mai werden in dem alten Kloster in Nuoro Fotos aus dem Nachlass von Julius Konietzko ausgestellt.
Konietzko kaufte sie von SEBASTIANO GUISO.

Nuoro, Ex Convento di San Paolo, via Alessandro Manzoni 28
Öffnungszeiten: Freitag 18 Mai, 18.00-20.00 (Eröffnung);
Samstag-Sonntag: 19-20 Mai, 10.00-13.00 Uhr und 16.00-20.00 Uhr
SEBASTIANO GUISO · LE FOTO RITROVATE

Konietzko kaufte von ihm zahlreiche Fotos, die meist Personen in der Tracht Nuoros und aus der Umgebung abbilden und gliederte sie in seine Sammlung ein. Auch diese Fotos haben als Original-Abzüge der Zeit einen hohen dokumentarischen Wert, zumal Sebastiano Guiso vor seinem Tod sein gesamtes Fotoarchiv verbrannte. Durch den Kauf sind diese Fotos vor der Zerstörung bewahrt und nach fast einem Jahrhundert in Deutschland wiedergefunden worden. Viele der Porträtierten tragen Festtagskleidung, und man nimmt an, dass ein Großteil der Aufnahmen anlässlich des Besuchs des italienischen Königspaares Vittorio Emanuele III. und seiner Gattin Elena in Nuoro am 3. Mai 1929 entstanden ist. Aus diesem Anlass fand in Nuoro ein großer Trachtenumzug statt, zu dem aus vielen Orten der Barbagia die Trachtenträger in die Stadt strömten.
 

Anhänge

  • 1.1 Mostra Guiso - Pannello di presentazione 1.pdf
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@Beppe, wer das Forum/Kultur fleissig liest, könnte schon etwas über Konietzko wissen :), nix für ungut,
saludos
helga
 
Zuletzt geändert:
@helga

meine Anmerkung war auch nicht an das "fleissige Lieschen" und an das "fleissige Helga" adressiert,
sondern war eher für die Unfleissigen gedacht.;)
 
Hier einige Infos über Julius Konietzo aus der Einleitung von Sabine Enders: "Bilder einer alten Mittelmeerkultur: Wissenschaftler, Fotografen und Maler entdecken Sardinien", in: J. Konietzko/S. Guiso, Begegnung in Sardinien: Fotografien von der Insel, S. 7-21, Stuttgart 2018.

"Der bekannte Sammler und Händler Julius Konietzko (1886-1952) war als Ethnologe Autodidakt und hatte sich viele Kenntnisse über das Fach erworben. Schon als Schüler hatte er Kontakt zu dem Berliner Anthropologen Felix von Luschan, der ihn für die Völkerkunde begeisterte. Konietzko verfolgte sein leidenschaftliches Interesse für dieses Gebiet später in Hamburg weiter, wo er als ausgebildeter Kaufmann 1912 eine Fachhandlung für Ethnographica eröffnen konnte. Kurz zuvor hatten schon seine Verkäufe gesammelter ethnographischer Objekte an private Kunden, z.B. Künstler der Brücke, und an verschiedene deutsche Museen, sowie seine Ankauf-Reisen in Museumsauftrag begonnen. Er bereitete sich immer sorgfältig vor und führte Tagebuch. «Seine Sammlungen waren von hohem ethnographischem Wert, da er großes Geschick in der Auswahl der Stücke und ebensolche Sorgfalt bei der Aufzeichnung von Angaben zu den Gegenständen bewies. Konietzko verband mit dem ethnographischen Sammeln als Erwerbstätig-keit zugleich ein persönliches Interesse daran wie auch am Reisen selbst und verstand sich als „Forschungsreisender“».

Konietzkos Auftraggeber Georg Thilenius, Direktor des Hamburger Völkerkundemuseums, förderte seine zahlreichen weltweiten Sammelreisen und beantragte dafür Gelder bei den Hamburger Behörden. Der Leiter der Europa-Abteilung Arthur Byhan hatte 1926 bereits zwei Exkursionen für das Museum nach Sardinien unternommen und dabei unter anderem auch ein Binsenboot erworben; 1928 veröffentlichte er es in dem Artikel: «Überlebsel bei den Sarden» und charakterisierte die Insel als ein «Rückzugsgebiet Alter Mittelmeerkultur», die anderswo bereits untergegangen war.

Die Reise Konietzkos nach Süd- und Mittelsardinien von Januar bis März 1931 war die letzte seiner zahlreichen Reisen zusammen mit seiner Frau Lore; seine früheren Reisen hatten ihn schon quer durch Europa (Skandinavien/Lappland, Irland, die Halligen in Schleswig-Holstein, Spanien, Portugal, Italien und Balkanstaaten), Afrika (Sudan) und Asien (Indien, Tibet) geführt. Seine Indien-Expedition im Jahre 1927 hat Konietzko selbst sehr eindrucksvoll geschildert... (Sabine Enders, S. 7, s. oben).
 
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