Nautik – die Charterwelt im Aufruhr!

Beppe

Sehr aktives Mitglied
….die Welt des Charterns versagt beim Gesundheitspass:
"Innerhalb von nur 3 Tagen eine riesige Stornierungswelle".

Es gibt etwa 400 Unternehmen auf der Insel, die sich mit der Vermietung und dem Verchartern von Booten beschäftigen. Diese fragen nach klaren Zeiten und einfachen und praktikablen Regeln.

Die Charter-Welt lehnt den Gesundheitspass von Solinas ab und fordert klare und einfache Regeln für die Tourismussaison 2020.

"Wir sind hilflose Zeugen eines erschreckenden und unumkehrbaren Zusammenbruchs einer ganzen Branche. Die Annullierung von Reservierungen, die wir im April und Mai bereits für die Monate Juni und Juli aussprechen mussten, hat in nur 3 Tagen - seit der hektischen Wiedereröffnung des Reise- und Reservierungsmarktes bereits zur Auflösung von 15% der Buchungen geführt.

Und aufgrund der sich abzeichnenden Aussichten wird dies in den nächsten Tagen nur noch schlimmer kommen, da dies insbesondere den Monat August betrifft.

Auf der Insel gibt es etwa 400 Unternehmen in diesem Sektor, und dort spricht man
bereits von einer echten Massenflucht.

"Die Reiseveranstalter, Makler und spezialisierten Agenturen des Sektors lenken in einer Zeit, in der der Markt stark leidet, den Tourismus an Reiseziele um, an denen die Richtlinien für die Einreise und den Aufenthalt einfacher und klar sind (wie z.B. in Slowenien, Kroatien, Griechenland und der Türkei), - ganz im Gegensatz zu denjenigen, die im Moment auf Sardinien gelten".

Die möglichen Folgen, so ein Branchensprecher: "Wir werden uns unaufhaltsam gezwungen sehen, unsere Aktivitäten vorübergehend und/oder dauerhaft einzustellen, mehrere tausend qualifizierte, ausgebildete und auf unbestimmte Zeit beschäftigte Mitarbeiter zwangsweise zu entlassen, - zusätzlich zu der absoluten Unmöglichkeit, saisonal so viele junge Leute einzustellen".

Der Appell der NAUTIK-Branche an die Region lautet:

"unverzüglich ein klares Zeitfenster vorzugeben und ein ‚einfaches’ und praktizierbares Protokoll und Bestimmungen zu erlassen, - denn die Zeit drängt ungemein".
 
Zuletzt geändert:
….die Welt des Charterns versagt beim Gesundheitspass:
"Innerhalb von nur 3 Tagen eine riesige Stornierungswelle".

Es gibt etwa 400 Unternehmen auf der Insel, die sich mit der Vermietung und dem Verchartern von Booten beschäftigen. Diese fragen nach klaren Zeiten und einfachen und praktikablen Regeln.

Die Charter-Welt lehnt den Gesundheitspass von Solinas ab und fordert klare und einfache Regeln für die Tourismussaison 2020.

"Wir sind hilflose Zeugen eines erschreckenden und unumkehrbaren Zusammenbruchs einer ganzen Branche. Die Annullierung von Reservierungen, die wir im April und Mai bereits für die Monate Juni und Juli aussprechen mussten, hat in nur 3 Tagen - seit der hektischen Wiedereröffnung des Reise- und Reservierungsmarktes bereits zur Auflösung von 15% der Buchungen geführt.

Und aufgrund der sich abzeichnenden Aussichten wird dies in den nächsten Tagen nur noch schlimmer kommen, da dies insbesondere den Monat August betrifft.

Auf der Insel gibt es etwa 400 Unternehmen in diesem Sektor, und dort spricht man
bereits von einer echten Massenflucht.

"Die Reiseveranstalter, Makler und spezialisierten Agenturen des Sektors lenken in einer Zeit, in der der Markt stark leidet, den Tourismus an Reiseziele um, an denen die Richtlinien für die Einreise und den Aufenthalt einfacher und klar sind (wie z.B. in Slowenien, Kroatien, Griechenland und der Türkei), - ganz im Gegensatz zu denjenigen, die im Moment auf Sardinien gelten".

Die möglichen Folgen, so ein Branchensprecher: "Wir werden uns unaufhaltsam gezwungen sehen, unsere Aktivitäten vorübergehend und dauerhaft einzustellen, mehrere tausend qualifizierte, ausgebildete und auf unbestimmte Zeit beschäftigte Mitarbeiter zwangsweise zu entlassen, - zusätzlich zu der absoluten Unmöglichkeit, saisonal so viele junge Leute einzustellen".

Der Appell der NAUTIK-Branche an die Region lautet:

"unverzüglich ein klares Zeitfenster vorzugeben und ein ‚einfaches’ und praktizierbares Protokoll und Bestimmungen zu erlassen, - denn die Zeit drängt ungemein".
Was für uns Otto Normal Eigner (Skipper) gilt, muß auch für Euch Vercharterer gelten. Vorschriften sind nun mal Vorschriften. Auch ich werde im Moment in unserem Betrieb in Deutschland finanziell zerstört wenn es so weiter geht, aber ich gebe nicht auf. Ihr mit Eurem Getue wegen ein paar Monaten ohne Einnahmen geht mir voll auf den Sack. Hättet Ihr besser Gewirtschaftet sollte es euch auch möglich sein so eine Krise zu überstehen. Ich wünsche Euch immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
 
Jeder ist anders.
Ich lege immer etwas auf die hohe Kante, aber es ist schon bitter, ein Jahr höchstwahrscheinlich vom gesparten leben zu müssen,
weil kein Geld reinkommt.
Zusätzlich, habe ich mich auch noch dazu entschlossen, einige, immer wieder aufgeschobenen Arbeiten, machen zu lassen.
Die Ferienhäuser teils, neu einzurichten.

Aber da hat Beppe vollkommen recht, es braucht endliche, definitive Beschlüsse und Regeln, damit nicht noch mehr Leute stornieren.

Bea2
 
Leute, zieht euch warm an. Mit diesem weltweiten Lockdown wird das Ende dieses Finanzsystems eingeläutet. Frisches Geld kann nicht ewig nachgedruckt werden. Banken verzeichnen schon jetzt bis zu 30 % Kreditausfälle. Sichert euch persönlich so gut ab wie es geht, Stichwort Zypern, Haircut. Wir unterhalten uns über die Möglichkeit in Urlaub fahren zu können und ob wir unseren Kaffee durch eine Maske schlürfen können, oder ob es toll ist in einem Klamottenladen mit Handschuhen T-Shirts anzuprobieren.
Was jetzt auf uns zukommt wird alles andere als entspannt.
Gegenseitige Anfeindungen, auch eventuell kommende hier auf meinen Beitrag empfinde ich gerade in diesen schweren Zeiten als nicht weiterführend. Eine Gesellschaft, welche immer weiter geteilt wird, ist leichter zu kontrollieren. Ich frage mich auch wo denn die früheren Interessensvertretungen sind, Berufsverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Sozialverbände, ... es ist sehr still geworden. Vor C. gab es Flächenstreiks oder zumindest klare Ansagen und Forderungen von Interessenvertretungen. Dieser Zug ist jetzt leider schon abgefahren.
Und zu den Regelungen, das kommt alles viel zu spät für diese Jahr. Mögliche Interessenten haben entweder schon jetzt kein Geld mehr oder sind genervt von der Unsicherheit. Sardinien wird dieses Jahr weitgehend leer bleiben, ich denke es werden überwiegend Italiener die Insel bereisen.
Ich wünsche Euch con tutto il mio cuore alles alles Gute hier aus Sardinien.
 
Die Charterbranche auf Sardinien ist sicherlich extrem betroffen, wenn ich da noch an das Gewusel der 'Boot' in Düsseldorf im Januar denke... da sind ja auch immer besonders viele Italiener unterwegs.

Hinsichtlich der europäischen Konkurenz für diese Saison, sollten aber bald, sehr bald, und ganz konkrete Vorgaben von sardischer Seite kommen - denn gestern habe ich einen Bericht über Kroatien gesehen und sie haben dort schon alles klargestellt, wann, was, wie laufen soll, so dass konkret wieder gebucht werden kann. Mir ist auch klar, dass Kroatien (und auch Griechenland) weit weniger betroffen waren oder sind - aber genau das ist ja ein doppelter Vorteil für diese Saison -und extrem beliebt für Segeltouren und auch andere Touren per Boot ist Kroatien ja eh. Weiterer Vorteil ist sicher auch, dass man mit dem eigenen Auto hinfahren kann und weder von Fliegern noch von Fähren abhängig ist.
 
Neben der Charterbranche dürften vor allem die ganzen Ausflugsboote unterschiedlichster Größe betroffen sein.
Selbst bei Reduzierung der Anzahl der Passagiere sind die Hygienevorgaben wahrscheinlich nur schwer umsetzbar.
 
Hier ein Blick als Privatsegler mit eigenem Boot auf den niederländischen Chartermarkt:

Das Himmelfahrtswochenende ist in Nicht-Corona-Zeiten in Holland eines der umsatzstärksten überhaupt. Generell wird hier eher in der Vor- und Nachsaison von gemischten Crews gechartert, gerne zum Männerbesäufnis oder zur Privatregatta.

Das vergangene WE im geschätzten Vergleich dazu beim Blick übers Wasser:
70 % Privatboote mit Niederländischen Familien
25% Privatboote mit deutschen Familien
5% Chartercrews mit deutschen Familien
0% gemischte Chartercrews.
Viele Charterboote lagen unvermietet in den Marinas, in normalen Saisons undenkbar

Grund sind die Abstandsregeln, kombiniert mit geschlossenen Sanitär- und Duscheinrichtungen in den Marinas bis mindestens 1.7.2020.
Die Abstandsregeln für gemischte Crews lassen sich wohl kaum auf einer Segelyacht einhalten. Das dürfte vielen holländischen Charterbasen das Geschäft verhageln.

Das von Beppe angesprochene Problem ist eines, welches die Branche landesunabhängig trifft. Ich glaube nicht, dass die Buchungszahlen in Kroatien, Griechenland und der Türkei für die Charteragenturen durch die Decke gehen, weil keiner auf Sardinien oder in Holland chartern kann und will. Ein Umlenken in "sicherere" Länder funktioniert nur, wenn der Kunde dorthin auch problemlos hin- und zurückgelangen kann.

Wenn die Kapitaldecke bei den Charterern dünn ist, die Leasingraten drücken, so trifft es eine gesamte Branche hart, was aber m.E. nicht auf Sardinien beschränkt ist. Ganz zu schweigen von den Folgen auf angrenzende Bereiche wie die Gastronomie in den Marinas und drumherum, wo die Segler üblicherweise einkehren.
 
Man hat ja hier im Forum immer das Gefühl, dass wir alle mit den Füßen scharren und nur darauf warten, dass die Schlagbäume hochgezogen werden, um sofort loszufahren. Aber wenn man das liest oder mit Leuten ins Gespräch kommt, die nicht in der Blase leben: Angst um Gesundheit (teils gewollt, damit die Bürger spuren, vgl. die durchgestochenen Dokumente) und Arbeitsplatz, die generelle Neigung, in Krisensituationen zu sparen, in der Langeweile getätigte Investitionen ins eigene Heim, die Ankündigung, Sommerurlaub sei nicht möglich ... das sind genau die Gründe, warum niemand glauben muss, dass wir jetzt auf den Knopf drücken und alles wieder so ist wie vorher.

Ich war neulich mal auf ner tiroler Berghütte (nix verbotenes, es gibt zwei Gebiete, die Eng und das Kleinwalsertal, die besondere Abkommen mit Bayern haben und in die man auch zu touristischen Zwecken einreisen kann). Ganz ehrlich? Visier, Maske, Handschuhe ... der Kaiserschmarrn war super, aber der Kopf fragte sofort "Ist was in der Küche nicht in Ordnung, dass die so rumlaufen?". Gleiches gilt für Flieger, Fähre, Zug, Bus was auch immer. Keine Lust, ständig an den Mist erinnert zu werden, das beißt sich mit "Urlaub". Soll ich auf nem Segelschiff, dem Inbegriff der Freiheit, diesen Fetzen tragen? Jeder isst einzeln, um den Abstand einzuhalten? Ich wage die Prognose, dass Solanas morgen die Insel öffnen könnte, gerade diese Branche wird trotzdem in die Röhre schauen.

Für alle, die fahren, wird das vermutlich ein toller Sommer, Sardinien wird viel leerer sein als in den letzten Jahren. Die Natur erholt sich, vielleicht wird sogar das ein oder andere Bauprojekt abgeblasen. Aber die wirtschaftliche Krise ist in vollem Gange. Und wird dafür sorgen, dass auch nächstes Jahr kein normaler Sommer wird ...
 
des Einen Freud, des anderen Leid
Das war so und wird auch immer so bleiben
Ich für meinen Teil mache einfach mein Ding und genieße es, daß sich die Natur erholt und durchatmet
 
Wie sehr beneiden wir doch immer die Skipper, die in diesem herrlichen Meer cruisen, ihr Hobby zum Beruf machen, im Sommer mit ihren Booten Leute mitnehmmen und bei den oft (berechtigt?) hohen Preisen für einen Tages- oder Wochentörn hoffentlich genug Geld für das ganze Jahr machen, um ihr freiheitliches Leben leben zu können. Beneidenswert, das Leben dieser Seebären. Nun geht es einmal nicht so glatt in diesem Jahr, hoffentlich haben alle das nötige Geld auf der hohen Kante, um eine Durststrecke zu überleben. Es kann ja auch immer was mit dem Boot sein, eine größere Reparatur, könnte ich mir vorstellen, dafür muss ja immer Geld da sein, wenn man seine Existenz nicht aufs Spiel setzen will. Ich habe mal mit einem Skipper, Deutscher in Sardinien aufgewachsen, gesprochen. Nie würde er nach Deutschland ziehen, eingeschlossen in einem Büro, Fabrik wo auch immer arbeiten zu müssen, unerträglich. Das glaube ich ihm sofort.
Generell hört man von Sarden, dass sie sich nie eine Arbeit wie in Deutschland vorstellen könnten, den ganzen Tag eingesperrt, ohne Licht und Sonne. Tja so ist es, die armen Eingeschlossenen haben jetzt mal den Vorteil, Arbeitsverträge zu haben, Kurzarbeitergeld, Zuschüsse zu beziehen, und die beneideten Freiheitsliebenden könnten in die Röhre schauen. Jede Medaille hat zwei Seiten.

Liebe Seebären, ich wünsche euch allen, dass ihr diese Saison trotz aller Einschränkungen übersteht. Die vom Eingeschlossensein müden, gestressten, nach Freiheit lechzenden Touristen werden kommen, um den Inbegriff der Freiheit wenigstens mal für einen Tag zu erleben.
 
Es ist sicher auch nicht immer sooooooo einfach und sonnig eh nicht... als Skipper unterwegs zu sein - beginnt schon damit, dass manche Gruppen auch anstrengend sein können :cool:
zumdem ist sehr viel Verantwortung dabei, das Seegebiet ist nicht einfach, das Wetter muss passen etc etc

Hoch finde ich die Tagespreise - das meinst du sicher hier auch, Geogie, so wie ich sie kenne ganz sicher nicht, denn man ist den ganzen Tag unterwegs und bekommt noch Getränke, ein Mittagessen - bei uns war es immer lecker, dazu; wir waren meistens mit einem Segler unterwegs, einmal mit einem Katamaran;
seitdem ich selber auch mal wochenweise unterwegs bin, im Nordosten der Insel, kann ich auch mit mehr Erfahrung berichten - zudem kommen noch die Liegeplatzgebühren und so weiter dazu, also so etwas bedenken sicher auch manche Touristen nicht und sehen nur die Tagespreise an sich;

Ich wünsche allen Skipper und Bootsbesitzern, die von den Touren im Sommer abhängig sind, alles erdenklich Gute für dieses Jahr!! und bin mir ganz sicher, dass - wenn nicht ab Juli August in diesem Jahr, ab dem kommenden Jahr die Touren wieder sehr gut gebucht werden!!
 
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