Sard. Essen Nach dem Essen

ChrisFel

Mitglied
Gehe ich recht in der Annahme, dass auch auf Sardinien nach dem Essen ein Schnaps gerne getrunken wird? Ist das Grappa? Oder eher ein Kräuterbitter wie Averna? Was sollte man da mal getrunken haben - außer dem Mirtu, der ja wohl eher ein Likör ist?
 
Am liebsten und eigentlich immer trinkt man nach dem Essen einen caffè - einen Espresso. Die Sarden selber in den Familien sehe ich wenig Schnaps nach dem Essen trinken, ist ja auch nicht wirklich verdauungsfördernd. Wenn, dann allgemein eher Mirto. Nach Festtagsessen evtl. einen grappa zum caffè. In Restaurants wird man meist gefragt, ob man einen Grappa oder einen MIrto zum Abschluss möchte, oft auf Kosten des Hauses, nicht immer.
 
nen sardischen Grappa, also nen filu ferru, trinkt man/frau schon mal nach einem heftigen porcheddu (Spanferkel) oder so was...
aber ist eher nicht so alltäglich.
Im Sommer kenn ich auch Leute, die gerne eisgekühlten selbstgemachten limoncello trinken, auch sehr lecker.
 
Den filu ferru find ich persönlich heftig und alles andere als gut schmeckend :eek:
Und ich bin als Sarreländer ein Schnäpsjen gewöhnt :D

Ich persönlich schließe mein Essen gerne mit nem Cafe Coretto (Cafe mit Schuß z.b. Grappa) ab. :rolleyes:
 
da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht - ich habe sehr guten Filu ferru getrunken, und das nicht nur einmal ;).
Und weil mir grad fad ist, ein wenig Klugscheissermodus: Grappa ist weiblich, also eine Grappa, mehrere Grappe .....vielleicht mag ich ihn/sie deshalb so gerne :D
 
wir halten es so, wie wir es von den sarden gelernt haben: espresso (die hartgesottenen nehmen ihn als coretto - die meinungen gehen da auseinander). und einen mirto - bei sehr schweren essen eine filu ferru (da gibt es heftige qualitätsunterschiede). oder, wenn wir in unserem lieblingshaus sind, einen limoncello, hausgemacht von der vermieterin.

@ChrisFel - den mirto habe ich schon sehr likörig kennengelernt, aber auch da gibt es unglaubliche unterschiede. schaut mal abseits der im supermarkt angebotenen sachen - falls ihr in irgoli seid, z.b. - dort habe ich einen getrunken, der hatte mir likör so gar nix zu tun, im gegenteil - ich bin froh, dass ich heute wieder stehen kann ;) (@Georgie kann euch die wegbeschreibung liefern - den gabs dort in einem sehr feinen laden - zusammen mit dem betreiber, ich glaub, der freut sich, wenn er zwischendrin mit leuten mal was verkosten kann....whistling:D:cool:)

lg anke
 
von sard. Grappa oder gar filu e ferro würde ich abraten, der bedient immer noch die frühere Meinung , die man generell für diese Art Getränk hatte: Rachenputzer, oder Bauernschnaps. Soll natürlich Menschen geben, die so etwas mögen...bitte, warum nicht.
Mit einem nord italienischen sortenreinen Traubentrester hat das aber nichts gemein und ich glaube, die bekommt man nur ganz selten auf der Insel, ähnlich wie mit Weinen vom Festland.
Ich würde einen guten Mirto bevorzugen.
 
Es gibt auch gute sardische Grappe, die nichts mit Rachenputzer oder Bauernschnaps gemein haben.
Sogar 'barricato' z.B. Nonnu Elogu. Namen der anderen Grappe fallen mir momentan partout nicht ein - von einer Marke gibt es weiss und goldgelb (barricato).
 
@corona niedda
Da hast du ja was angerichtet, den sardischen Bauernschnaps falsch zu schreiben.
Und was die Qualität angeht, zumindest in D und A bedingt das Brennen von Schnaps eine 3-Jährige Ausbildung. Danach ist zu erwarten, dass das hergestellte Getränk einigermassen bekömmlich auf den Markt kommt. Für grössere Brennereien auf Sardinien wird das auch gelten, hier zählt dann auch die Erfahrung, um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.
Dass aber in allen Hinterhöfen gleich gute Qualität gebrannt wird und nicht zum "Rachenputzer" wird, wage ich zu bezweifeln.

@
 
Zuletzt von einem Moderator geändert:
Naja.... vielleicht habe ich tatsächlich bisher nur eine miese Qualität des Filu 'e ferru (so heißt er richtig) getrunken. Dann wohl auch vom Mirto (so schreibt der sich glaub ich).

Im Dezember werde ich meinen ersten Kirschschnaps mitbrennen .... hier in F geht das auch ganz legal mit nem mobilen Brenner in der Garage whistling
 

Du solltest vielleicht mal die 27millionen Leerzeilen aus Deinem Post rauseditieren :D

Für mich gilt: Schnapps is Schnapps - Grappe sind nicht mein Ding, aber Limoncello/Mirto nach dem Essen geht immer. Aber eigentlich nach fettem Essen lieber ein Aquavit *hust*
 
In den sardischen Familien habe ich noch nie Grappa nach dem Essen bekommen. Entweder Mirto oder Limoncello.
Aber immer erstmal Café.
 
Die Bezeichnung filu e ferru hört man übrigens selten, gebräuchlich für Schnaps ausser grappa ist acquavite.
 
Mir wurde erklärt, dass filu e ferru Grappa sei und aus der Maische des Weins gebrannt wird. Acquavite dagegen aus der Traube und gilt deshalb als höherwertig.
 
"filu ferru" genannt, weil dies "schwarz gebrannter" Schnaps war, welcher an einem Draht im Garten vergraben wurde. Anhand des sichtbaren Drahts konnte man den Schnaps wiederfinden. Der Begriff hat sich bis heute, jedenfalls im Norden, gehalten zwischen Grappa aus Maische (?) und Acquavite ein Unterschied besteht weiss ich nicht....da ich lieber Mirto trinke;)

Gruss Verena
 
Grappa ist ein Tresterbrand und Aquavit soviel ich weiss hat damit in keinster Weise was zu tun. Wird glaub mit Gewürzen versetzt?
 
warum filu e ferro als Aquavit bezeichnet wird ist mir ein Rätsel. Das ist nämlich ein in der Regel aus Skandinavien stammender Brand aus Getreide oder Kartoffeln, versetzt mit Kümmel oder anderen Kräutern.
Zumindest erwarte ich so eine Geschmacksrichtung, sollte ich Aquavit bestellen.
 
aqua vite,fillu e ferru wird aus dem wein vom vorjahr gebrannt.früher hatte man keine ,oder zu wenig flaschen um den wein,vor dem sauer werden abzufüllen(wenn der sauerstoffgehalt im fass höher wird,wie der kohlesäuregehalt, beginnt der wein sauer zu werden),er wurde aus den fass entnommen,dann wurde (wird)erst mit wasser,dann auch mit gassosa versetzt oder auch mit pompelmo(vino tinto).wenn auch das dann auch nicht mehr trinkbar ist hat man aqua vite daraus gebrannt(also wein-essig-brand ).aqua vite wird häufig mit finoccio versetzt.
so habe ich es vor ca 30 jahren erklärt bekommen.
@nonna
den schnaps am draht findet man am besten bei nacht(soll ja keiner mitbekommen) in dem man an der stelle wo man ihn vergraben hat,mit der flachen hand über das trockene gras streicht bis man den draht spührt.sardische erklärung.

lg

klaus
 
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