Fähre MSC wird Minderheitsgesellschafter bei Moby

Beppe

Sehr aktives Mitglied
MSC wird Minderheitsgesellschafter bei Moby

Laut Nuova Sardegna, haben MSC und Moby eine Vereinbarung getroffen, um Moby zu reorganisieren.

Hiernach haben die Familie Aponte und die Familie Onorato bekannt gegeben, dass sie eine Vereinbarung über eine Kapitalerhöhung bei Moby S.p.a. durch die MSC-Gruppe getroffen haben.

"Diese Kapitalerhöhung _ so heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Unternehmen _ zielt darauf ab, die Tirrenia zu konsolidieren (Durchführung der Sonderverwaltung) und um die sofortige Umstrukturierung der Moby-Gruppe, was letztlich wohl auch im Interesse ihrer 6.000 Beschäftigten ist. Die Gruppe MSC soll bei Moby mit einer Minderheitsbeteiligung beitreten.

Zur Erklärung:
Die im Artikel mit A.S. nicht näher bezeichnete Abkürzung: = (Amministrazione straordinaria):
Die Sonderverwaltung ist ein im italienischen Konkursrecht vorgesehenes Konkursverfahren, um die Zahlungsunfähigkeit eines großen Wirtschaftsunternehmens zu bewältigen.


Quelle:
 
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Danke Beppe, mal schauen was dies bewirkt

Mit der Kapitalerhöhung ändern sich primär die Eigentumsverhältnisse.
Die löst nicht notwendigerweise die wirtschaftliche Verhältnisse bzw. Liquiditätsprobleme

Wünsche mir dass alles gut läuft, auch für die Mitarbeiter und Kunden.
Es bringt zuerst ein Mitspracherecht der neuen Mit- Eigentümer, es bleibt dann zu sehen was die echten Interessen der Familien & MSC sind
 
Da bin ich mal gespannt, wie das ganze ausgestaltet wird. Vor allem auf den Linien, bei denen Moby u. GNV konkurrieren. Aponte wird Onorato bestimmt nicht so weiter wurschteln lassen wie bisher.

Dazu auch ein Artikel von Shipping Italy. Hier wird Gerüchten nach, von einer Minderheitsbeteiligung von 25% gesprochen.


Mals sehen was Aponte für seine 25% Beteiligung bekommt u. was die Kartellbehörden dazu sagen.
 
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moin,
ich bin da ja Laie - aber - wenn Moby und Tirrenia eigentlich zusammen gehören ( wenn ich das richtig verstehe ) warum teilen sie sich dann nicht die Strecken auf anstelle mit beiden ( Moby und Tirrenia ) die gleichen Linien zur gleichen Zeit zu bedienen ?
Zumindestens fiel mir das immer beim Abend auslaufen genua auf.
LG andreas
P.S. gute Konkurrenz belebt das Geschäft ja - heist es - so das die beiden Platzhirsche im Moment ( Grimaldi und GNV ) sich nicht auf die faule Haut legen können.
 
Weil sowohl Tirrenia als auch Moby voll werden und beide bei der Buchung über das gleiche Portal zu gleichen Kosten angeboten werden. Und wenn es nur für ein Schiff reicht, fährt auch nur eines.
Aus Kundensicht ist Tirrenia und Moby ein Unternehmen, man sparte sich halt Umbenennung / Schiff streichen.
 
Nur ein Narr würde sowas machen, man hat vertragliche Verpflichtungen ( Kunden/ Personal,..) welchen man sich nicht nach Lage der Dinge entledigen kann

Dies würde den Firmenwert zerstören. Quasi die Substanz der Geldgeber ( Eigentümer und Banken)

So etwas soll es schon gegeben haben wenn man einen Unternehmensbereich in Konkurs gefahren hat ( zugunsten eines anderen), selbstverständlich aus Versehen
 
P.S. gute Konkurrenz belebt das Geschäft ja - heist es - so das die beiden Platzhirsche im Moment ( Grimaldi und GNV ) sich nicht auf die faule Haut legen können.

Konkurrenz belebt normalerweise das Geschäft. Das wird zumindest ab 2023 für die Linien ab Genua wohl nicht mehr gelten. Wir haben 3 Fährgesellschaften, GNV, Tirrenia u. Moby, die alle auf gewisse Weise miteinander verflochten sind. Höhere Preise werden dann wohl die Regel sein.
Grimaldi wollte in Genua vom Terminal San Giorgio, bei denen sie Hauptnutzer sind, Linienverbindungen nach Nordsardinien anbieten. Probleme gab es mit der Hafenbehörde u. der Stadt Genua, die dort ein Gefahrgutlager einrichten wollen. Nun ist man mal zumindest vorerst, was die Passagierverbindung nach Porto Torres betrifft, nach Savona abgezogen. Wenn die Strecke von der Kundschaft angenommen wird, könnte wohl noch eine Verbindung nach Olbia dazukommen.

Ab Livorno sieht es dagegen anders aus. Hier haben wir Moby, Grimaldi u. SF. Hier könnten für eine kürzere Zeit die Tickets billiger werden, da ab 2023 die beiden Großfähren für Moby im Einsatz sind. Geplant ist Livorno - Olbia. Mal schauen ob Aponte doch nicht noch eine andere Idee hat.
Moby jetzt mit Aponte im Rücken u. Grimaldi, wird der Kampf um Marktanteile in Livorno wohl keinen größeren Schaden zufügen. Bei SF bin ich mir da nicht so sicher. Die sind dieses mal im Winterhalbjahr ganz sparsam zur Insel gefahren u. fahren erst im Sommer wieder mehrmals täglich. SF sehe ich in Zukunft nur noch im Sommer zur Insel fahren. SF kann im Sardinienverkehr von Italien aus nur bestehen, wenn sie sich einen strategischen Partner mit ins Boot holen. Da bliebe eigentlich nur noch Grimaldi. Ab Savona könnte man da kooperieren. Nur hat Grimaldi mittlerweile seine Fühler Richtung Corsica Linea ausgestreckt. Die Gelben müssen aufpassen, dass sie nicht zwischen die Mühlsteine geraten.

Es gerät in naher Zukunft einiges in Bewegung. Meine Einschätzung.
 
Hallo Ponti,
Sehr Interessant und aufschlussreich.
Schauen wir mal.
Da wir die nächsten Jahre erst einmal nicht Sardinien ansteuern werden schauen wir mal was sich da entwickelt.
Ein ähnlicher Streit um Marktanteile spielt sich auf den Griechenland Linien ab.
ANEK/Superfast gegen Minoan/Grimaldi
Scheinbar hat der Machtkampf um Marktanteile auf See bereits begonnen.
So schön wie ein Urlaub sein kann - um jeden Preis müssen wir ja nicht auf die Insel.
LG andreas
 
Also wie schon gesagt Moby fährt und ab nächstes Jahr auch noch mit neuen Schiffen (ab Livorno) :)
 
@Su Gustu, harren wir der Dinge die da kommen, wir können es eh nicht ändern. Viele Entscheidungsträger und Instanzen sind eingebunden, das Jahr kann also noch lang werden.
 
Habe von Turisarda verstanden, dass mit diesem Minderheitsgesellschafter jetzt erstmal die finanzielle Wackelei gelöst ist. Man kann damit aktuell guten Gewissens buchen .
 
Also durch ist da noch gar nichts, auch wenn es den Anschein hat, dass Moby gerettet ist. Am 31.03. ist die Verhandlung vor dem Mailänder Insolvenzgericht. Desweiteren spricht auch noch die Wettbewerbs-u. Marktbehörde mit, die schon 2010 kartellrechtliche Bedenken mit der Beteiligung von Moby, Grimaldi u. Aponte an Tirrenia hatte. Was dann zum Ausscheiden von Aponte u. Grimaldi führte u. die Beteiligung von Moby mit kleineren Gesellschaftern an Tirrenia.

Hier, wie ich finde, ein interessanter Bericht:

 
Grimaldi verklagt jetzt Onorato wegen eines entstandenen Schadens von max. 147 Mio. , entstanden von 2016 - 2021. Grund sei die in diesem Zeitraum marktbeherrschende Stellung der Gruppe Onorato zu Lasten von Grimaldi. Die Gruppe Onorato wurde deswegen auch zu einer Strafe von 29 Mio. verurteilt, die später auf 1 Mio. reduziert wurde.
Weiter vermutlich Geschädigte sind die Reederei Grendi, sowie die Spedtionen Lucianu und Trans Isole. Diese behalten sich ebenfalls eine Klage vor.


Mit Verschwörungstheorien bin ich eigentlich vorsichtig. So langsam glaube ich aber an eine Good Guy Bad Guy Strategie von Aponte u. Grimaldi. Wenn man sich die Chronologie der Ereignisse in letzter Zeit anschaut, erst das vermeintlich unmoralische Angebot von Grimaldi an die Insolvenzverwalter u. kurz darauf Aponte als gefeierter Retter von Moby. Für die 80 Mio. von Aponte hat Onorato wohl die Hosen herunter lassen müssen. Da kamen scheinbar einige unappetitliche Dinge zum Vorschein. Da drin dürfte auch der Ansatz für Grimaldi's Klage liegen. Aber alles nur Spekulation, Brainstorming, oder nennt wie ihr es wollt.......

Wahrscheinlich wird es bald heißen "MSC wir Mehrheitsgesellschafter bei Moby".
 
zu #13 -- und dann ???
Für uns als Kunde wird sich nichts ändern. Die Informationen bzgl. der internen Unternehmensabläufe sind als Zusatzinformation interessant, da sie aber aus Zeitungsmedien stammen immer noch mit Vorsicht zu geniessen ;)}:-).
 
Bin gespannt auf die neuen chinesischen Schiffe bei Moby und die Preise ;).

na da warten wir mal ab. Bisher haben wir Moby immer wegen der alten Schiffe und der Preise gemieden.
Auch weil es nie richtig passte mit den Abfahrtszeiten.
 
Neues von der GNV/Moby Front:


GNV hat sich die Option gesichert mit 49% bei Moby einzusteigen. Dafür muss GNV nochmals 69 Mio. zuschiessen. Die Schleppersparte soll wohl bleiben. Die beiden neuen Schiffe - Wert je 160 Mio. - werden an GNV gehen u. wahrscheinlich an Moby weiter verchartert. Man sieht wo die Reise hingeht. Mittelfristig wird der Blaue Wal Geschichte sein.

Am vergangenen Dienstag wurden bei Moby in Livorno Büroräume von der Finanzpolizei durchsucht. Moby spricht hier von "betrügerischem Verhalten" einiger Mitarbeiter u. sieht sich selbst als Geschädigter
 
Na da schauen wir mal was dann auch mit den Preisen wird.
Monopole sind immer schlecht für die Kunden. Der Preiskampf und der Kampf um Kunden wird wohl sich verschärfen.
 
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