Flora Meerzwiebel

bo-ju

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Eine wunderschöne Pflanze auf der Insel.Urginea maritima.

sardische Namen: aspridda, asquidda, chipudda marina, abridda, ambridda.

Wird bis zu 1,50 m hoch, blüht weiss (ähnlich wie Asphodelos), im September.

Anobius hat sie hier irgendwo in einem seiner letzten Sätze erwähnt, da fiel mir spontan die Frage ein:

Weiß eigentlich irgendeiner von euch noch, wozu die Sarden bis vor nicht allzulanger Zeit die kleingeschnittene Zwiebel dieser Pflanze benutzt haben? Sie ist übrigens giftig. Kleiner Tipp, bevor ihr jetzt an Schwiegermütter o. ä. denkt: Erst kommt das (Fr)essen, dann kommt die Moral.
 
Evtl. als Rattengift!!??:eek:



Aus WIKI:
Inhaltsstoffe

Die wichtigsten pharmakologisch wirksamen Substanzen sind circa 12 verschiedene Herzglykoside aus der Gruppe der Bufadienolide mit einem Gehalt von insgesamt 0,2 bis 0,4 %, besonders Scillaren A (0,06 %), Proscillaridin A (0,05 %) und Glucoscillaren A (0,05 %); der Gehalt variiert je nach Herkunft. Die rote Zwiebel enthält vor allem Scillirosid, während die weiße Zwiebel hauptsächlich Scillaren A enthält. Weiterhin sei auf den Gehalt von Flavonoiden und Anthocyanen hingewiesen.

Medizinische Bedeutung

Das Deutsche Arzneibuch (DAB) führt die Meerzwiebel (Scillae bulbus) als Arzneidroge. Bei der Droge handelt es sich um quer und längs geschnittene, mittlere, fleischige Zwiebelschuppen, welche von nach der Blütezeit gesammelten Pflanzen stammen. Man bedient sich der weißzwiebeligen Rasse. Das DAB fordert einen Gehalt von 0,15 bis 4,0 % an Bufadienoliden; medizinisch wichtige Vertreter sind dabei Scillaren A und Proscillaridin A. Die Droge selbst ist heutzutage kaum mehr im Einsatz; stattdessen wird reines Proscillaridin angewendet. Das Indikationsgebiet sind leichte Formen der Herzinsuffizienz (herzkraftsteigernde Wirkung).

Toxikologie

Die Meerzwiebel ist als stark giftig zu betrachten, daher sind die Wirkstoffe genau zu dosieren. Giftig ist die gesamte Pflanze, besonders jedoch die Zwiebel. Peroral zugeführte Mengen zwischen 0,1 und 1,5 g der Meerzwiebel haben bei Kindern bereits zu Todesfällen geführt. Mögliche Symptome einer Intoxikation (Vergiftung) sind unter anderem Kardialgie (Herzschmerzen), Dysurie, Hämaturie und Störungen im Verdauungstrakt. Der Tod kann durch eine Herzlähmung und damit einhergehenden Kreislaufstillstand eintreten. Inhalierte Partikel bewirken einen Niesreiz. Äußerlich können kleingeschnittene Pflanzenteile zu Blasenbildung und Dermatitis führen. Die Therapie erfolgt symptomatisch.
 
Anobius lag richtig mit 2. Die Sarden (so erzählte es mir ein alter Freund) stauten ein Stück des Flusses, so dass niemand mehr entkommen konnte. Danach wurde eine kleingeschnittene Meerzwiebel hineingeworfen und gewartet, bis die Fische bauchoben trieben. Gab ein gutes Essen.

Warum die Menschen danach nicht von dem Gift berührt wurden, darüber hab ich erst jetzt nachgedacht. Vielleicht weil es nur aufs Herz der Fische wirkte und dieses ja nicht mitgegessen wurde?
 
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