Leben auf Sardinien

luna sarda

Sehr aktives Mitglied
Was fasziniert an dieser Insel derart, dass viele den Traum haben, hier unbedingt leben zu wollen? Und warum verwirklichen manche diesen Traum ungeachtet aller Hindernisse? Ist es die Natur? Die Menschen? Die Lebensart? Die Mentalität? Oder alles zusammen?
 
Was es für die Anderen ist kann ich nicht sagen. Für mich es meinen Traum zu Leben, das mediterrane Lebensgefühl zu geniessen und mit vielen Menschen zu teilen. Besonders mit der Person die mich auf die Insel gebracht hat.
 
Für mich ist es das Leben in der Natur, dieser Vielfalt, zu allen Jahreszeiten, die Luft und die Wärme das ganze Jahr über, aber vor allem liebe ich das Meer in all seinen Facetten, mal wild und aufbrausend laut, gegen die Felsen donnernd, dann wieder ruhig, wenn die Brandung leise plätschernd die Füße umspielt.
Aber es ist auch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, das ganze Lebensgefühl hier, das für mich Freiheit bedeutet.
Und es muss noch irgendetwas geben, was mich magisch angezogen hat, dass ich unbedingt hier leben wollte und immer noch will, obwohl ich an so vielen schönen Orten in Europa war.
 
Für mich/ uns ist es die Natur, das einfache Leben ohne die Hektik und den Stress und vor allem die Menschen in unserer Umgebung ( Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft )
Das sind die Dinge, die wir hier in D verlernt haben.
 
Ich möchte mich luna sarda anschließen, denn das sind auch unsere Beweggründe, die uns immer wieder nach Sardinien ziehen und in ein paar Jahren hoffentlich für immer!

Dazu kommt das Gefühl der Entschleunigung, welches wir immer positiv auf der Insel erleben und das ist dort irgendwie viel stärker, als bei anderen Urlaubszielen. Außerdem mögen wir das eher einfache Leben, welches man immer noch auf Sardinien leben kann.
 
...ich glaube, @luna sarda meint eher das Leben auf Sardinien , also was jemanden bewegt/bewegen könnte hier auf der Insel sesshaft zu werden , nicht eure Momenteindrücke als Touristen , die ihr nur wenige Tage hier verweilt....
 
Ich kann von mir nicht sagen, dass es ein Traum war, den ich mir unbedingt erfüllen wollte. Es ist einfach geschehen, so als ob ich nicht die Insel ausgesucht hätte, sondern sie mich. Zuerst jahrelange Urlaube, nicht wie üblicherweise an tollen Stränden, nicht durch intensives Bereisen der Insel mit seiner grandiosen Natur, Sehenswürdigkeiten oder was sonst Touristen anzieht, sondern durch das Kennenlernen des normalen Lebens in einem sardischen Dorf, durch den Kauf meines Casas, was mehr als abenteuerlich war, aus heutiger Sicht. Durch den engen Kontakt mit meiner damaligen Gastfamilie, mit der alles begann und aus der sich eine wahre Freundschaft entwickelte, durch das Leben mitten unter der einheimischen Bevölkerung, die mich freundlich aufnahm, mich aber auch bei aller Freundschaft und gefühlter Zugehörigkeit immer spüren lies, bis heute nach fast 3 Jahrzehnten, dass ich eine Zugereiste bin. Man wird nie "einheimisch" egal wie lange man auf auch auf der Insel lebt. Das ist ein Traum. Je tiefer ich in die sardische Seele blicke, desto mehr merke ich, wie wenig ich doch manchmal verstehe. Das Leben auf Sardinien ist für mich eine ständige Herausforderung. Klingt mühsam, ist es auch manchmal. Gerade wenn man denkt, man kennt und weiß alles, kommen Situationen, Begegnungen um die Ecke, die alles in Frage zu stellen scheinen. Und das genau ist es, was meine Zeit auf Sardinien so wertvoll macht - abgesehen natürlich von den Aspekten meiner Vorschreiber - das Meistern von Herausforderungen in einer fremden Kultur, manchmal mehr schlecht als recht, immer neu, immer anders, mal leicht und mal schwer, aber immer liebenswert im wahren Wortsinn: Sardinien ist es wert geliebt zu werden.
 
Ich spiele mal den Advocatus Diaboli:

Sardinien ist toll. Freundliche Bewohner, die stolz auf ihre Heimat sind, und nach einem ehrlichen Lob (Sardiniens) schnell auftauen (für meinen Norddeutschen Geschmack..), dazu noch gutes Essen (aus guten Rohstoffen, viel regionaler Ware). Dazu Sonne, Strände, Landschaft....

Aber dauerhaft leben möchte ich nicht auf Sardinien. Zum einen, weil ich mich nicht in der Lage sehe, eine weitere komplette Fremdsprache in meinen mit viel zuviel unnützem Wissen vollgestopften Kopf zu quetschen. Und zum anderen, weil ich mich hier in Deutschland ziemlich wohlfühle. Wir haben hier nette Menschen, gutes Essen (aus guten Rohstoffen und regional, wenn man weiß wo man kaufen muß...) und so schlimm ist das Wetter hier über Teile des Jahres dann nun auch wieder nicht.

Insofern wird es mit einem dauerhaften Umzug nach Sardinien für meine Frau und mich nichts werden... aber wenn sie in ein paar Jahren ihre Rente genießen kann, werden die Aufenthalte auf Sardinien mit Sicherheit länger ausfallen als derzeit. So ein zwei Monate am Stück gehen dann sicher... und danach geht es zurück zu Graubrot, deutscher Wurst und Kohlrouladen!
 
Sardinien ab dem 5.März 2018
Wir ziehen am 5.März nach Alghero. Der größte Pluspunkt für meine Frau,(die auf keinen Fall nach Sardinien wollte) war die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Sarden im Raum Fertillia / Alghero. Wir leben auf unserem Segelboot und haben soviel Hilfsbereitschaft von Fremden erfahren, wie wir sie aus Deutschland nicht kennen. Mittlerweile sind Freundschaften entstanden und deswegen bleiben wir dort. Über die Insel selbst können wir noch nicht viel berichten, da wir ständig auf dem Wasser waren. Jetzt haben wir das Auto dabei und legen uns noch einen Wohnsitz zu. Bin mal gespannt, ob wirklich alles so schön ist wie berichtet wurde. Gerne gebe ich meine kommenden Erfahrungen weiter.
 
Na, dann mal los und viel Glück!
Die Insel kann süchtig machen - wir hatten anfangs auch vor, in 'zwei Welten' zu leben. Erste Idee war, 6 Monate in D und 6 auf der Insel, dann wurden es eher 8 zu 4, später 10 zu 2 und inzwischen 11 zu 1 (verteilt auf 4 - 5 Kurzaufenthalte in D. So kanns gehen.
 
Auch von meiner Seite viel Glück und gutes Gelingen bei eurem Unterfangen, Alex. Wäre schön hier lesen zu können wie es euch so ergeht.

Meine Frau und ich spielen auch immer wieder mal mit dem Gedanken, nanch Sardinie zu ziehen. Aber meistens dauert dieser Gedanke wirklich nur sehr kurz, denn wir schätzen schon die Infrastruktur und die Möglichkeiten in Deutschland, gerade mit kleine Kindern. Hier haben wir eine gute Umgebung um Kinder aufwachsen zu lassen, zumindest für den Moment und für unserenn Maßstab. Am wahrscheinlichsten ist es, dass wir uns ein Haus kaufen für die Ferien und für verlängerte Wochenenden (wobei die Flüge echt teuer sind für mal 2-3 Tage mit 5 Personen) und dann, wenn es der Alltag mal erlauben sollte, mehrere Wochen/Monate am Stück auf der Insel bleiben.

Sardinien hat uns seit dem ersten Tag in seinen Bann gezogen. Das Meer, die Landschaft und vor allem, die Entschleunigung und Ruhe. Der leistunngesgeprägte, schnelllebige Alltag aus Deutschland vergesse ich auf Sardinien am schnellsten. In meinen Gedanke bin ich viel auf Sardinie und lausche dem Rauschen des Meers...
 
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