Erfahrungsbericht: Drei Wochen Sardinien – diesmal im Süden

Nachdem wir heuer zum vierten Male die Insel bereisten und ich seither eher Mitleser als Mitschreiber war, möchte ich hier einen kleinen Bericht über unsere Erfahrungen abgeben. Evtl. ist er für einige bei der Planung hilfreich - zum Anderen kann er auch Interesse wecken für Leute, die den Süden noch nicht gesehen haben.
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Am Dienstag, 3.7.12 fuhren wir in RLP los; Ziel war Genua, wo unsere Fähre gegen 22:00 Uhr ablegte. Die 800 km fuhren wir in einem Stück durch, nur unterbrochen durch eine Mittagspause in Bellinzona (Schweiz). Wenn man in D früh genug wegfährt, hat man in Genua noch wunderbar Zeit durch die Stadt zu bummeln, nachdem das Auto im Hafen schon abgestellt wurde. Die MOBY-Fähre fuhr pünktlich ab und war auch rechtzeitig in Olbia.
Da die Preise für das Essen auf den Schiffen m. E. günstiger geworden sind, kann man durchaus sein Frühstück und Abendessen dort einnehmen.
Nach dem Ausschiffen fuhren wir Richtung Süden, mit dem Ziel Arbatax, durch die Berge. Der CP Orri war unsere erste Anlaufstelle. Der CP ist durchaus empfehlenswert: Großer Pool, direkte Strandlage, Supermarkt in 4km Entfernung…
Der Nachbarplatz gehört dem Bruder des Chefs – diese beiden haben sich zerstritten und einen großen CP getrennt – nun machen sie sich gegenseitig Konkurrenz, wobei „Orri“ der bessere Platz ist.
Die Tage verbrachten wir am wunderschönen Sandstrand vor dem Platz, wir fuhren zu den roten Felsen von Arbatax, an den Torre San Gemiliano und an die Marina di Cea.
Das nächste Mal mieten wir uns auf alle Fälle noch ein motorisiertes Schlauchboot um zu den einsamen Buchten zu gelangen – beispielsweise Cala Luna, Cala Goloritze, …
Nun kommt der besondere Clou unseres Urlaubs:
Bisher war ich mit meiner Tochter im Auto alleine unterwegs, am Sonntag 8.7. gingen wir dann unsere Mutter vom Flughafen Cagliari abholen; sie ist mit Raynair günstig geflogen. Die anschleißenden 10 Tage hatten wir ein Ferienhaus bei Chia ganz im Süden gemietet.
Dieses lag wunderbar einsam und idyllisch in den Bergen. Wir hatten 1000m bis zur nächsten Teerstraße, aber dennoch waren wir in 3km an den schönsten Stränden. Das Haus hatte keine Nachbarn, ein riesiges Gelände mit Grillstelle, Pizzaofen und eigenem Tennisplatz.
Diese Tage verbrachten wir u.a. an den Stränden Tuarredda, Capo Malfatano, Cala Campana, da Colonia, la dune, Cala Cipolla und Torre Chia. Alle Strände sind superschön mit klarem, warmem Wasser und dennoch nicht zu überlaufen. Am wenigsten gefallen hat uns der Strand direkt am Torre Chia, wobei dieser Strand bei einem kleinen Spaziergang die besten Ausblick und Aussichten bietet – sollte also auch auf alle Fälle besucht werden. Des Weiteren machten wir noch eine Ausflug auf die Isola di San Antioco, sowie nach Cagliari. Zur Hauptstadt muss ich sagen, dass sie mich an Genua erinnert, wobei mir Genua besser gefällt. Für mich hat Cagliari nicht sonderlich viel zu bieten; und dort hat mich auch die lange Mittagspause (bis 17:00 Uhr) richtig gestört. Selbst die Touristenläden unter den Arkaden hatten fast alle geschlossen.
Am 18.7. flog unsere Mama wieder heimwärts und wir verbrachten noch eine Woche auf der Insel. Diese Kombination befanden wir alle für ein gute Idee: Mama fährt nicht gerne Auto, hat auch nicht drei Wochen Urlaub zur Verfügung, und wir konnten im Auto schon das Gepäck mitnehmen ohne auf Begrenzungen der Fluggesellschaft achten zu müssen. Da das Ferienhaus über eine Waschmaschine verfügte, war es auch schon möglich erste Klamotten vom Campen zu waschen….

Meine Tochter und ich fuhren dann gen Norden um einen weiteren CP zu suchen. Wir besuchten die Plätze „del Riso“, „Piscina Rei“ (nur Häuser, kein CP), Capo Ferrato und Tiliguerta (später wurde uns von anderen Campern gesagt, dass der Platz nicht empfehlenswert ist) – wobei die Namengebung sehr verwirrend ist, da der eine am Cap nicht Capo Ferrato heißt sondern Tiliguerta. Auf der Suche nach CP „4 Mori“ fanden wir CP Torre Salinas (macht von außen einen veralteten Eindruck), da unser Navi nach Angaben der Koordinaten uns dort hin lotste. Nach Rückkehr auf die Hauptstraße und einem Kilometer Richtung Muravera fanden wir den Platz „4 Mori“ auch (Koordinaten von der Abfahrt zum CP sind: N393801383° und O9.5923866°).
Der Platz ist sehr empfehlenswert: Die Parzellen sind alle gleichgroß (ca. 70 m²) mit teils alten Baumbestand (Schatten spendende Eukalyptusbäume, Büsche und Ziersträucher), direkte Strandlage, Bungalows und Häuser gibt es auch zu mieten, Supermarkt mit guter Auswahl am Platz und nicht teuerer als in Muravera (6km) Poolanlage, Tauchschule, Animation und super Restaurant…..
Der lange Sandstrand am CP war toll und mit Strandbar. Ein Spaziergang (15min) zum Turm Torre Salinas (einmalige Aussicht von oben) lohnt auf alle Fälle. Porto Corallo als „Feriendorf“ ist besichtigt worden, und über das Capo Ferrato (Staubpiste) sind wir an die Costa Rei gefahren. Dort ist es richtig voll und überlaufen gewesen (Ähnlich wie Rimini) – nicht für unseren Geschmack.
Ein Ausflug ins Landesinnere rundet unseren Aufenthalt am CP 4Mori ab. Ein Bad im Lago Mulargia (riesiger Stausee) und im Fluss Flumendosa (einer der wenigen Flüsse, die im Sommer Wasser führen) waren bei diesem Ausflug incl.
Am 23.7. hatten wir dann tatsächlich den einzigen Regentag (lt. Statistik) im Juli mit einem entsprechenden Sandsturm am Strand, der auf dem CP kaum zu spüren war.
Am 24.7. ging abends um 21:00 Uhr die Fähre ab Olbia wieder nach Genua.
Ich fand den Urlaub richtig toll – kann aber nicht mit Bestimmtheit sagen, welche „Ecke“ Sardiniens am schönsten ist: Der Süden ist touristisch noch nicht ganz so erschlossen (Ausnahme Costa Rei) wie etwa die Costa Smeralda. Der Norden mit Palau und Capo Tesa ist fantastisch ebenso wir die Costa Paradiso; die Strände um Stintino sind wunderschön; ebenso toll finde ich die Strände in der Gegend um die Sinis-Halbinsel; Wunderbare Strände bietet aber auch die Costa del Sud.
Auf Sardinien findet jeder sein persönliches Paradies!
Für „Ersttäter“ folgende Tipps von mir:
  • Fähre und/ oder Flug frühzeitig buchen
  • Genügend Zeit für die Anreise einplanen
  • Wer einen Schwerbehindertenausweis hat bezahlt keine Parkgebühren
  • Bungalows auf CP sind meist zu teuer im Vergleich zu anderen Wohnungen oder Häusern
  • Häuser nicht bis auf den letzten Schlafplatz ausnutzen (wir waren zu dritt im 6er-Haus)
Für Fragen oder Anregungen bin ich dankbar: eric@malermeister-ruppenthal.de

PS Wer kennt das Lebewesen auf der grünen Flosse????
 

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Hallo eric,

ein super Bericht. Das gefällt bestimmt nicht nur mir.

Deine Erfahrungen und Meinungen darüber, decken sich weitgehends mit meinen Erfahrungen.
 
eric, danke für deinen ausführlichen bericht!

... ich tippe auf ein seeigel-baby

gruß - daisy

p.s.: was ist denn bloß RLP? ach, jetzt weiß ich´s, es ist rheinland-pfalz, oder?
na ja, wir nordlichter kennen uns da "unten" nicht so aus.
 
Ciao Eric,

auch von mir vielen, vielen Dank für deinen tollen, ausführlichen Bericht mit tollen Tipps!

Stimmt das echt, dass man mit Schwerbehindertenausweis keine Parkgebühren (am Strand / in der Stadt?) bezahlen muss? Das hatte ich bisher noch nirgends gelesen.

LG - Barbara ;)
 
eric, lös doch bitte dein bilderrätsel auf. ich habe bestimmt gewonnen, außerdem rät niemand anders.
gruß - daisy
 
Was Eingerolltes aus dem Meer scheint es zu sein. Aber wenn Eric es auch nicht weiss, wie kriegen wir es dann raus?
 
Zu dem Bilderrätsel: Ich weiß es nicht - sonst würde ich ja nicht nachfragen. An ein Seeigelbaby glaube ich nicht, denn es war schon so groß wie ein seeigel ohne Stacheln.
Zu den Schwerbehindertenermäßigung bei Parkplätzen: bei privaten kann es sein, dass sie dich nicht umsonst parken lassen, bei den Komunalen hatte ich nie Probleme. Selbst in den Städten ging es! Ich habe noch einen Zettel in die Scheibe gelegt, dass mein Ausweis ein Dt. Schwerbehindertenausweis ist.
Gruß eric
 
Mein Schwerbehindertenausweis ist ein deutscher, u. ist daher anders als entsprechende Dokumente in I. Kann hier niemand lesen.
Ich lege dann auch im Auto immer einen "Erklärungszettel" daneben, so wie Eric.
Seit vielen, vielen Jahren sollte es längst einen EU-Ausweis geben - nichts ist passiert. "Behinderte" haben eben keine Lobby in dieser asozialen EU der Banker & Co.

Günther
 
Wie wäre es mit: "Passporto de handicapto"
Gruß Eric
PS: Das seltsame Wesen kennt wohl wirklich niemand!?
 
wenn du das tier im oder am wasser gefunden hast, bin ich immer noch für SEEIGEL.
es gibt darunter auch welche mit weichen stacheln wie z.b. den herzseeigel (Echinocardium cordatum).

wo sind denn die taucher unter uns?
 
Hab eben mal durchgegoogelt: scheint tatsächlich ein Herzseeigel zu sein, englischer Name: sea potato. Die verschiedenen Bilder ähneln erics Tier sehr.
 
Hallo zusammen und herzlichen Dank für die Auflösung!
Die Bilder stimmen überein - es ist tatsächlich ein Herzseeigel.
so einen hae ich noch nie gesehen.
Gruß Eric
PS Als Dankeschön hänge ich noch ein Bild einer Blumenkohlqualle an, die wir vor der Küste im freien Wasser fotografieren konnten.
 

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