.. " Nun blieb mir von Sardinien nur noch Eines und zwar, wie ich hörte, das Wichtigste zu sehen übrig: die Grotte von Alghero. Dies ist eine Tropfsteinhöhle von ganz außerordentlicher Ausdehnung und seltenster Pracht, die von der Seeseite her einen Zugang hat. Der Besuch derselben ist nur in den Sommermonaten Juni, Juli, August möglich und auch da nicht immer. Ich hörte, daß in der letzten Zeit mehrere Familien von Sassari dort gewesen wären, und da stand meine Absicht fest, mein Glück zu versuchen.
Ein milder Abend war's, als ich, von Sassari kommend, die lange Linie des Vorgebirges am Horizonte leuchten sah, und die alterthümliche Stadt sich endlich zeigte.
In dieser alten catalonischen Stadt, die heute noch catalonisch spricht, fehlt es nicht an historischen Erinnerungen. Hierher kam Carl V. nach seiner zweiten africanischen Expedition, die so unglücklich wie die erste ausfiel. Man zeigt noch den schönen Palazzo Albis oder Maromolda, in welchem er wohnte und das Fenster, von dem er der Ausschiffung seiner Flotte zugesehn ...
Der Nachmittag war lieblich milde, ich ging eine weite Strecke die Meeresküste entlang. Die Wogen brachen sich mit regelmäßigem Donnerschall, sonst war nahe und fern in der Einsamkeit der Dünen kein Ton zu vernehmen. Endlich kam ich an das alte Gemäuer eines Wachtthurmes, der von einer Klippe ins weite Meer hinausschaut. Der wilde Feigenbaum hatte ihn mit seinen rankenden Aesten umklammert, eine Unzahl wilder Tauben horsteten oben in den Zinnen. Ich warf mich müde in seinen Schatten nieder und blieb lange dort.
An der Klippe unter mir kam eine kleine Feluke angefahren und warf ihre Netze aus. Es waren Korallenfischer. Alghero hatte in alter Zeit die Reputation, die vorzüglichsten Korallen im Mittelmeer zu liefern und hätte sie noch immer, wenn die von der Nordküste Afrika's nicht jetzt beliebter wären.
Die Art, wie hier die Korallenfischerei betrieben wird, ist die primitivste, die es geben kann. An ein Kreuz aus Latten, das in der Mitte mit einem großen Kieselstein beschwert und in seiner ganzen Länge und Breite lose mit Hanf umwickelt ist, sind vier Netze beutelartig befestigt. Die ganze Vorrichtung ist an zwei Seilen aufgehangen, von denen man eins an den Vordertheil, das andere an den Hintertheil des Bootes knüpft; nun wird das ganze ins Meer hinabgelassen Hier treibt die Gewalt des Wassers die Maschine gegen die Felsvorsprünge, auf welchen die Korallenbäume wachsen, die Aeste fangen sich im Hanf, brechen ab und fallen, zum Theil mindestes, in die Beutel, die nun heraufgezogen werden." ..
.. molto interessante .. eehhhh .. ach so, von wem das Buch ist, und wie es heißt .. ? .. ich weiß es .. wer noch ..?