Auch ein Reisebericht.

Vor vielen, vielen Jahren, als die Straße von Masua nach Aquaresi noch nichts von Asphalt gehört, geschweige denn gesehen hatte, quälten wir unseren schwerbeladenen Bulli auf den engen Spitzkehrend rutschend auf dem weissen Kies den Berg hoch. Zum Ausruhen kam uns der kleine Platz vor der alten Mine von Aquaresi grade recht.

Alte Mine? Was gibts da zu sehen? Hämmerchen in die Hand, raus aus dem Auto und umhergeschaut. Ein großer Calcit- Kristall schien interessant hinter der kleinen Rinne, die völlig ausgetrocknet aussah.

Dann aber sank mein rechter Fuß ein, immer tiefer, tiefer, tiefer, bis weit übers Knie. Keine Möglichkeit zum Festhalten um sich selber rauszuziehen.

Da half nur der Brüller nach ehelicher Hilfe. Er wurde erhört, meine linke Hand ergriffen und sehr langsam bekam ich den Fuß weder aus dem Schlamm des alten Minenkanals, der anscheinend immer noch in Betrieb war und dabei so unschuldig aussah.

Mein Guter schloss ohne Kommentar den Verlängerungsschlauch der Dusche an den Wasserhahn im Bus u. ich begann die Reinigung.
Heute in der Erinnerung an die Dusche in voller Montur (der Platz an der Strasse war ja einsehbar) dachte ich: Eigentlich schade, dass wir unsere Augen nicht wie die Camäleons in verschiedene Richtungen drehen können. Zu gerne hätte ich die Gesichter in den vorbeifahrenden Autos beobachtet, während ich eine wassersparende Säuberung versuchte.

Dem Kristall jedenfalls gönnte ich keinen Blick mehr.
 
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