Bootstouren Bootstour mit Franco und Giuseppe
Claudius
Sehr aktives Mitglied
Ja - der alte Gegensatz: Segel- oder Motorboot.
Möchte dazu eine Geschichte erzählen; ...wehe es schläft jemand dabei ein.
Franco als Bootseigner vom "The Blue Rider!" fuhr in den 90ern mit einem Lateiner-Segelboot durch das Archipel. Allerdings nicht wirklich im Archipel herum, sondern zu den vorgelagerten Inseln von Korsika (z.B. Lavezzi, Cavallo).
Also auch durch die recht "gefährliche" Strasse von Bonifaccio. Das war so ganz nach seinem Geschmack.
Da segeln aber eigentlich - zumindest für die Besatzung -eine ziemliche Schufterei ist und auch Franco doch stets älter wurde und so eine Tagestour dadurch früher eher 11 Stunden ging, der erforderliche "Marinaio" meist jährlich wechselte, mit Pech mitten in der Saison, (diese tägliche Schufterei) wechselte er zu einem geräumigen Motorboot.
Damit schlug er mehrere "Fliegen mit einer Klappe". Er hatte mehr Zeit für seine Kinder, der Marinaio blieb mit Glück zwei Jahre, er hatte mehr Platz, eine Flying Bridge (noch n halbes Boot mehr sozusagen) und... er war windunabhängig.
Er baute das Kapitäns-, SteuermannHäuschen der ehemaligen Passagierfähre zwischen La Maddalena und Palau zu einer Küche um.
Das geniale an dem Boot ist, es ist eigentlich zugelassen für 30 Personen, alleine am Bug hat es Platz für 15 vorfreudig grinsende Gäste - selbstverständlich kontrolliere ich das immer. (12 werden mitgenommen)
Die meisten Segelboote als auch Motorboote haben vorne Platz für 4-6. Es ist eine "Riva" mit wenig Tiefgang, das bedeutet - im Gegensatz zu Segelbooten aufgrund des Kiels - man kann sich überall im Archipel ankern und tummeln.
Gerade auch im "piscine naturali" zwischen Budelli, Santa Maria und Razzoli. (ich muss mal Bilder posten)
Wie erwähnt, fuhr Franco nicht den ganzen Tag zwischen den Inseln herum, sondern raus Richtung Korsika, als er noch ein Segelboot hatte.
Zwischen den Insel ist sehr häufig zu wenig Wind zum Segeln.
Das hat leider zur Folge, das die Segelboote dann unter Motor fahren. Das nennt man dann "Showsegeln".
Franco macht 4 Stopps (er ist ja auch schneller unterwegs) und was ich immer sehr begrüsse, er variiert seine Touren gerne. Bestimmt damit ihm nicht langweilig wird; da ist dann auch mal Razzoli dabei und ein Spaziergang zum Leuchtturm mit spektakulärem Blick nach Korsika. Schafft ein Tagesausflug-Segelboot z.B. nicht.
Ausserdem ist er vielsprachig, nur mit dem deutschen hapert's ein wenig. Mea culpa- ich bin sein Lehrer.
Zusammengefasst:
Die romantische Vorstellung von Wind und den Elementen getrieben auf einem Segelboot lässt sich eher auf einer mehrtägigen Chartertour erleben, da zwischen den Inseln im Archipel... zuviel Inseln. Es sollen 62 sein. Wahrscheinlich wurde jeder herausragende Fels gezählt.
Eine herrliche Gegend, Karibik Europas, und mit einem Motorboot ist man flexibler, schneller und dann auch nicht im fetten Pulk in der Hauptsaison.
Und nun das grosse ABER: es ist überall schön auf Sardinien, und der Tagesausflug ins Archipel ist eine Reise wert, egal mit welchem Boot.
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