Baubewilligungen – menschlicher Aspekt

ReiRei

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Hallo Zusammen,

Ich besuche Sardinien seit Jahren und habe mich nun entschlossen meinen Wohnsitz dorthin zu verlegen und ein Haus zu bauen. Der Entscheid ist gut überlegt und meine Lebenssituation erlaubt es mir im Moment einigermassen dies zu wagen. Also los.

Zuerst mal meine Idee:
Da ich eine mit Landwirtschaft verwandte Ausbildung besitze will ich ein nicht aktiv bewirtschaftetes Landwirtschaftsland kaufen und mein Leben darauf einrichten. Ich werde einen Landwirtschaftsbetrieb eröffnen, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass ich jeweils etwas damit verdienen werde (Das wird eher ein Verlustgeschäft), es geht mir eher um Erhalt der Arten / Naturvielfalt.

Ich kenne mich mittlerweile recht gut mit Vorgehensweisen im Immobilienbereich, den Zonen, Quoten etc. Was aber immer wieder bei meinen Gesprächen mit Einheimischen als Geister auftaucht sind die menschlichen Aspekte.

Z.b. hat mir vor nicht allzu langer Zeit ein Sarde erzählt, dass er als Besitzer eines 13ha grossen Landwirtschaft Grundstücks seit mehreren Jahren keine Bewilligung für kleines Haus bekommt obwohl z.B. seine Nachbarn in der Zwischenzeit eine Bewilligung erhalten und gebaut haben. Nach ihm passiert dies, weil jemand an seinem Grundstuck Interesse hat und ihm somit zur Aufgabe zwingen will.

Ein anderer sagte mir, dass Neid eine grosse Rolle bei vergabe der Bewilligungen spielt, konkret äussert es sich so dass obwohl die Landquote Bauten mit bis zu 3’000m3 erlauben wurde (10ha zu jeweils 0.03m3 pro m2) wird einem Bau eines Hauses mit 700m3 welches sonst mit allen anderen Anforderungen im Einklang steht untersagt (oder halt endlos Verschleppt), weil ‘so viel Platz brauchst Du doch nicht’.

Was sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Was war das Schwierigste im Baubewilligungsprozess auf Sardinien und habt ihr schon Absagen erhalten bzw. massgeblich in den Projekt eingreifen müssen obwohl rechtlich gesehen alles in Ordnung war?

Gruss

ReyRey
 
Zuletzt geändert:
Ciao ReyRey,

bei mir läuft gerade ein Bauantrag. Aber nicht landwirtschaftlich, sondern in einer historischen Altstadt. Da gibt es auch einiges zu beachten. Was ich im Verlauf der Antragstellung mitbekommen habe, ist, dass ich die Gesetze öfter ändern und es dauert bis diese Änderungen zu den Kommunen vordringen. Auch sind beim Genehmigungsverfahren, zumindest in meinem Fall auch das Land und noch so einige Stellen beteiligt.
Zeit braucht man auf jeden Fall und jemand, der sich richtig gut auskennt auch mit den Gesetzen oder bereit ist, sich da einzuarbeiten.
Meines Wissens wird nicht nach Sympathie entschieden, dazu wechseln die Mitarbeiter bei den Kommunen auch zu oft, die sich dann wieder einarbeiten müssen.

Was ich in den letzten Jahren auch festgestellt habe, ist, dass genauer kontrolliert wird, ob man sich an die Bauvorgaben gehalten hat. Da müssen zB Zimmer bei einem auf einem landwirtschaftlichen Anwesen abgerissen werden, weil die Größe nicht genehmigt war oder ein Dach 50 cm gesenkt werden, weil es nicht der der Genehmigung entsprochen hat. Und mit Strafe zahlen und das einfach dann so lassen, damit war es in diesen Fällen nicht getan.

Saluti Bisso
 
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