Ausflug zum wohl exponiertesten Nuraghen Sardiniens

peko

Sehr aktives Mitglied
Nur wenige Kilometer von Tempio Pausania entfernt gibt es einen riesigen Steinbruch, in dem hochwertiger heller Granit abgebaut wurde. Eine gewaltige Klippe
hat man allerdings stehengelassen -

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- denn darauf befindet sich der

Nuraghe Polcu,​

einer dieser ursardischen Rundbauten, von dem leider nur noch die Grundmauern erhalten sind. Der Steinbruch scheint nicht mehr in Betrieb zu sein, ist aber dennoch (aus Sicherheitsgründen abgegrenztes) Privatgelände. Wenn allerdings an einem Herbst-Sonntag die Jägersleut' unterwegs sind, bleibt das Einfahrtstor "zufällig" auch mal offen. Naja, und Gelegenheit macht ... Besucher ;)

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Das ist mit ziemlicher Sicherheit der schwerstzugängliche Nuraghe Sardiniens. Angesichts der maschinellen Abbauspuren nehmen wir an, dass dieser Steinbruch eine moderne Bergbauanlage ist und nicht schon zur Zeit der Nuragher (oder auch später der Römer) existierte. Andernfalls wäre es nämlich eine praktisch nicht zu bewerkstelligende Aufgabe gewesen, das Baumaterial für den Nuraghen mit Steinzeittechnik auf diese Granitklippe hinaufzuschaffen. Es sieht so aus, dass da früher ein - mehr oder minder steiler - Hügel gewesen war, auf den die Ursarden in gewohnter Manier ihren Steinturm setzten. Der wertvolle Granit, vermuten wir, wurde erst später abgebaut. Leider waren die Jager alle damit beschäftigt, hinter ihrer künftigen Beute, den cinghiale, herzulaufen, sodass wir niemanden zur Historie des Steinbruchs fragen konnten.

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Es spricht jedenfalls für das sardische Traditionsbewusstsein, dass man auf den Abbau dieser mächtigen Felsklippe verzichtet hat ...


Übrigens, wer nix zum Fliegen mithat, kann auch den windumtosten Aufstieg über eine rostige Leiter benützen, um den Nuraghen von oben zu sehen. Mit Drohne ist's halt einfacher ;)

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Im Umkreis von +/- 10 Kilometern um den Nuraghen Porcu gibt's aber noch mehr zu sehen:

zB den Monte Pulchiana, einen gewaltigen Granitgupf als Erinnerung an den vulkanischen Ursprung Sardiniens (so verlockend die Flächen auch zum Runterrutschen erscheinen - Tipp unter Freunden: die Oberfläche ist ziemlich grobkörnigO_O)

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samt gegenüberliegender "Versteinerter Hexe"
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Oder das Landkirchlein San Leonardo: die einzige uns bekannte Kirche, die außer der Tür und zwei schießschartenartigen Fensterchen an der Rückseite überhaupt keine Maueröffnung hat. Muss wohl zur Zeit der Erbauung eine recht unsichere Gegend gewesen sein

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Ein weiteres Highlight in der Gegend sind die Dolmen von Luras ("Ladas" und "Ciuledda"), steinzeitliche Begräbnisstätten aus riesigen, in Relation sehr dünnen Felsplatten ... Stonehenge auf altsardisch:

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Schon häufig dran vorbei gefahren.
Beim nächsten Mal werden wir wohl anhalten und aussteigen.
Bisher fand sich noch in jedem Zaun einen Durchschlupf. ;)
 
Zuletzt geändert:
Wenn allerdings an einem Herbst-Sonntag die Jägersleut' unterwegs sind, bleibt das Einfahrtstor "zufällig" auch mal offen. Naja, und Gelegenheit macht ... Besucher ;)
Sieht abgefahren aus und ist bestimmt einen Besuch wert. Am Sonntag, wenn die Jäger unterwegs sind, aber besser noch ne orange Weste anziehen…
 
Nur wenige Kilometer von Tempio Pausania entfernt gibt es einen riesigen Steinbruch, in dem hochwertiger heller Granit abgebaut wurde. Eine gewaltige Klippe
hat man allerdings stehengelassen -

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- denn darauf befindet sich der

Nuraghe Polcu,​

einer dieser ursardischen Rundbauten, von dem leider nur noch die Grundmauern erhalten sind. Der Steinbruch scheint nicht mehr in Betrieb zu sein, ist aber dennoch (aus Sicherheitsgründen abgegrenztes) Privatgelände. Wenn allerdings an einem Herbst-Sonntag die Jägersleut' unterwegs sind, bleibt das Einfahrtstor "zufällig" auch mal offen. Naja, und Gelegenheit macht ... Besucher ;)

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Das ist mit ziemlicher Sicherheit der schwerstzugängliche Nuraghe Sardiniens. Angesichts der maschinellen Abbauspuren nehmen wir an, dass dieser Steinbruch eine moderne Bergbauanlage ist und nicht schon zur Zeit der Nuragher (oder auch später der Römer) existierte. Andernfalls wäre es nämlich eine praktisch nicht zu bewerkstelligende Aufgabe gewesen, das Baumaterial für den Nuraghen mit Steinzeittechnik auf diese Granitklippe hinaufzuschaffen. Es sieht so aus, dass da früher ein - mehr oder minder steiler - Hügel gewesen war, auf den die Ursarden in gewohnter Manier ihren Steinturm setzten. Der wertvolle Granit, vermuten wir, wurde erst später abgebaut. Leider waren die Jager alle damit beschäftigt, hinter ihrer künftigen Beute, den cinghiale, herzulaufen, sodass wir niemanden zur Historie des Steinbruchs fragen konnten.

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Es spricht jedenfalls für das sardische Traditionsbewusstsein, dass man auf den Abbau dieser mächtigen Felsklippe verzichtet hat ...


Übrigens, wer nix zum Fliegen mithat, kann auch den windumtosten Aufstieg über eine rostige Leiter benützen, um den Nuraghen von oben zu sehen. Mit Drohne ist's halt einfacher ;)

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Diese Nuraghe ist nicht immer frei zugänglich! Es existiert ein Zaun und es ist ein Privatgelände. Wenn man allerdings unter der Woche Glück hat ist der Besitzer anwesend und das Tor ist offen.

Er hatte mir einmal erzählt, er habe vor, hier einen Wohnmobil/Camper Stellplatz daraus zu machen.

Ich bin gespannt was da so kommt
 
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