Die meisten Sarden mögen kein deutsches Brot, die deutschen Sorten sind bei Lidl und Eurospin schnell aus dem Sortiment genommen worden, bis auf Laugenbrezeln gibt es da nichts mehr. Ich glaube in Cagliari gibt es einen deutschen Bäcker, wobei auch daran zu denken ist das der größte Teil der Touristen Italiener sind. Ich spreche aber nur von meiner persönlichen Meinung, vielleicht kann ja jemand was anderes berichten.
 
Kommt auch auf die Region an.
Wo Viele aus DACH ganzjährig leben, lohnt es sich vielleicht eher.
Die haben (wie wir) aber meist auch einen Brotbackautomaten.
Heute gibt es in den Läden schon etwas mehr Auswahl.
Daher ist der "dringende" Bedarf evtl. nicht mehr so groß.
 
Die Auswahl wird hier ja auch größer bei den einheimischen Bäckereien. Es gibt mehr Vollkorn und auch sonst mehr Auswahl als früher. Wobei auch hier die kleinen Bäckereien eher aussterben und größere mit Filialen übernehmen. Bevor ich solch eine Investition tätige würde ich eine Weile in einem bestehenden Betrieb mitarbeiten, um die Zusammenhänge und auch die Gewinnspannen einschätzen zu können.
 
In den Supermärkten gibt es Brottheken, wo auch meist frische dunkle Brötchen integrale im Angebot sind, meist nur eine Sorte, aber immerhin. Ich meine, dass der Bedarf für die Einheimischen damit gedeckt ist. Ich sehe nicht, dass diese dunklen Brötchen in sardischen Haushalten gegessen werden. In einem Land, wo der Geschmack von jeher auf Weißbrot gepolt ist, bleibt es vorwiegend dabei, das zeigt sich auch in anderen Ländern wie z.B. England. In den Backnischen bei Lidl gibt es dort nur ein kleines Angebot an lokalem brown bread, deutsches Brot nur in abgepackter Form, und das sogar in einer eher multikulti Gesellschaft, was Sardinien ja nicht ist.
Auf Sardinien hat man außerdem das unschlagbar beliebte sardische pane carasau. Ich sehe keinen Bedarf an deutschem Brot bei den Einheimischen.
Ich würde abraten.
 
viele Sarden kenn kein Roggenbrot.
Als ich mein selbstgebackenes Sauerteigbrot meinen Nachbarn mitgebracht hatte, haben sie erstmal gegoggelt was das überhaupt ist.
Es wurde dann zwar gelobt, aber auch nur pur gegessen.
Da hier weniger herzhaft gefrühstückt wird und ein Abendbrot nicht gekannt wird, sehe ich hier auch nicht wirklich einen großartigen Bedarf
 
Vielen lieben Dank für die ehrliche Einschätzung der Lage vor Ort. Hatte mir aber tatsächlich eine andere Tendenz erhofft. Ich hatte Berichte aus Schottland, Japan und Amerika gesehen bzw. gelesen wo die Leute verrückt nach deutschen Brot sind. ist dann wahrscheinlich nicht auf unsere Lieblings Insel übertragbar. Wir lieben im Prinzip auch den Italian Style und kaufen wenn wir vor Ort sind niemals deutsche Produkte.
 
Bei den jüngeren ändern sich die Essgewohnheiten schon, aber beim Grossteil beobachte ich da eher die Tendenz zu Fertiggerichten.
Und viele essen zumindest Sonntags bei Mamma oder nonna.
 
Auch auf die Touristen würde ich jetzt auch nicht wirklich zählen, denn ich kann mir vorstellen, dass es da etlichen ähnlich geht wie mir: Ich finde Pane Carasau und Guttiau toll, anderes Brot esse ich dann zu Hause wieder.
 
Besser ein kleines B&B eröffnen und Schwarzbrot in größern Mengen in die Kühltruhe oder selber backen und nur auf verlangen rausrücken ;).
 
Als Tourist bin ich bei schönem Wetter den ganzen Tag am Strand.
Da wird dann als Selbstversorger gut gefrühstückt oder Abends Warm gegessen.
Früh wenn der Bäcker erst um 8.30 Uhr aufmacht ist Uns zu Spät.Also Back ich meist selbst.Und Abends wenn man noch Backwaren möchte ist meistens alle.
Also Unseren Sardischen Bekannten bring ich vom Häussler die Lauge und das Brezelsalz mit wenn gebraucht wird.Für Brezen.
Im Urlaub wird Relativ wenig Brotzeit gemacht.Bei den Italienern ist es nicht anders wie bei den Franzosen.Was man Früh kauft kann man Abends fast nicht mehr Beissen.
In Meiner Verwandtschaft gab es zwei Brüder.Einer war Bäcker und der andere war Konditor.
Der Bäcker hat sich grad so über Wasser gehalten und dem Konditor ging es richtig gut.
Wenn ich auf RTL manchmal das Auswandere Theater angucke.Ist mir in Erinnerung geblieben das Deutsche Bäcker noch in keinem Land der Welt gross rausgekommen sind.
 
@Pfeffii ich weiß ich nicht wo du zum Bäcker gehst, in meiner Umgebung machen die Bäckereien um 6.00 in der Früh auf und eigentlich kenne ich es auch nicht anders als das sie um 13.00 schließen und abends auch nicht mehr öffnen, anders ist es natürlich wenn man sein Brot im Supermarkt an der Brot Theke kauft, Sarden kaufen eigentlich in der Regel immer morgens ihr Brot, deshalb findet man dann Abends auch nicht mehr viel, denn Abendbrot wie in Deutschland ist hier nicht üblich.
 
Zuletzt geändert:
Ich backe mittlerweile mein Brot in Österreich selber und werde es auch in Sardinien so halten.
Für 2 oder 3 Wochen kann ich mit dem ital. Brot leben, dann geht mir das viele Weißmehl am Nerv und ich suche schon ein richtiges Brot. Des Zeug das überall in den Broten drinnen ist, damit sie haltbar sind kann ich nicht haben. Ich muss noch schauen ob es ein gscheites Roggenmehl gibt und wenn nicht, nehm ich mir immer einige Kilo mit.
Die Italiener vertragen auch unser Brot nicht so gut, sie klagen über starke Bauchschmerzen wenn sie das Brot essen.
Ausserdem müssen wir auch nicht jedem unsere Kultur aufzwingen, wir lieben ja das "Dolce vita" und ich das Klima. :)
 
Ich backe selber. Mein Mann und ein Teil seiner Familie liebt mein VK-Brot, ich musste es zum gemeinsamen Weihnachtsessen mitbringen (uebrigens auch meinen Stollen), die andere Haelfte ist der Meinung, bei VK-Brot handele es sich um eine Suessigkeit, das Brot an sich sei schon suess, zumindest nix um Kaese darauf zu essen. Eine Weile haben sie gekauftes dt VK-Brot mit Marmelade zum Fruehstueck gegessen ... Kommt also echt drauf an!
 
Ich habe immer einen Vorrat an Vollkorn Knäckebrot und Vollkorn Zwieback im Haus für den Fall, dass ich meine, mal was anderes als Weißbrot oder pane carasau essen zu müssen. Der Fall tritt allerdings so gut wie nie ein;))
 
Wobei so ein Laugenweckle zwischendurch schon lecker wäre. Wenn der finanzielle Aufwand nicht so groß ist und ihr einen Plan B habt, dann probiert euren Traum einfach aus ;)
 
die gibt's doch auch als TK Ware zum frisch aufbacken;)
Bringe ich mir einfach ab und an mal aus Deutschland mit.

Roggensauerteigbrot wird auf der Insel selbst gebacken.
Die Zutaten dazu sind immer mit an Bord.

Wir sprechen hier aber von reiner Selbstversorgung. Ob es wirklich Sinn macht, hier auf der Insel eine deutsche Bäckerei zu eröffnen, finde ich nicht wirklich lohnenswert.
 
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