Hallo Ihr Lieben,
natürlich möchte man im Hochsommer allen Gästen die Sehenswürdigkeiten des Archipels gerne zeigen, doch gleicht das manchmal der Quadratur des Kreises, denn auch andere kamen eben just auf die gleiche Idee. Damit ein Naturschutzgebiet sich auch als solches definieren kann, hat die Parkverwaltung zu Recht im Laufe der Jahrzehnte den Verkehr, den Zugang und die Parcours reglementiert. Nicht immer ist es daher möglich die Wunschroute einzulegen und mit den Widrigkeiten der Natur (Wind, Wellen, Gezeiten und Strömungen) zurechtzukommen und den Segelgästen auch wirklich alles zeigen zu können. Natürlich würde ich gerne jedes mal in Santa Maria grillen und dann Roberto Benigni auf einen "Kaffeetscherl" einladen und Mauro in Budelli besuchen, damit ich doch den Regeln zum Trotz den Rosa Strand betreten kann.
Ich finde es immer wieder wirklich erstaunlich was viele Anbieter trotz der Umstände bewerkstelligen und aus ihren viel zu kleinen Bootsküchen bei gefühlten 50 Grad herauszaubern und auf Wünsche eingehen können (Glutenallergien, Veganer, Fischlieberhaber, Nicht-Fischliebhaber, Vegetarianer, Allergiker, Tomatenhasser und ähnliches).
Viele Segelyachtbesitzer stehen abends in der Küche und bereiten das Essen vor, sind 1-2 Stunden vor Abfahrt auf dem Schiff und kontrollieren das Schiff auf Tauglichkeit, füllen Süßwasser nach, tanken, ölen, fetten, schmieren, reinigen und reparieren und sind nach einem Tagestörn zumeist auch noch 1 - 2 Stunden später damit beschäftigt ihr Segelboot zu entsalzen, zu reinigen und flott für den kommenden Tag zu machen und das oftmals sind sie Unterhalter, Köche, Tourguides, Kapitäne, Pfleger in Personalunion und kennen jede Untiefe aus dem "EffEff" und bringen die Gäste sicher nach Hause.
Sicher: Vielleicht ist der Tag nicht so perfekt wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt habe, dennoch habe ich einen entzückenden Urlaubstag bei Sonne, Wind, azurblauen Farben, habe Menschen kennengelernt, photographiert, getaucht, geschnorchelt, gesegelt, war am Ruder, habe Winchen bedient und gesegelt, wurde bekocht und kam sicher und pünktlich nach Hause.
Ich habe einen Tag Menschen aller Couleur kennengelernt, gesehen wie sich der perfekt viersprachig sprechende Kapitän am Vor- und Hauptsegel bemüht, wie er geduldig und professionell auf Fragen eingeht, wie er über Geschichte und Historie erzählt, habe mir die Sonne aufs Haupt brennen lassen und am Vorschiff die Gischt abbekommen und wurde nassgespritzt.
Chapeau.
Just my 2 cents...