Kurzer Bericht im Stern #26 vom 23.06.16 über Sardinien...

Maik Decker

Sehr aktives Mitglied
...oder eher über einen (glücklicherweise) dickköpfigen sardischen Bauern.

Kurzfassung:
Ovidio Marras, 86 Jahre alt, verhindert wohl seit Jahren durch die Weigerung sein Land am Capo Malfatano den geplanten Bau eines Ferienresorts.
Ihm seien wohl schon vier Millionen € für sein Grundstück geboten worden, aber - Zitat aus dem Bericht - "Ich brauche kein Geld". Wasser braucht man, etwas zu essen, Tiere einen Garten. Aber Geld? "Ist nicht viel wert" - Zitat Ende.

Scheinbar denken diverse Landleute selbst in den verschiedensten Ländern doch oft gleich. Solcherlei "Dickköpfigkeit" kenne ich auch von niedersächsischen Bauern - siehe Gorleben - oder aus Friesland.
Und schon ist mir Sardinien gleich noch sympathischer. ;)
 
Wir hatten in Isernhagen aus so einen Bauern.
Den haben sie besch..... mit dem Land in der Innenstadt Hannover.
Allee was heute Volgersweg heißt gehörte seiner Familie.
Einer der reichsten Landwirte in Isernhagen.

Meine Eltern wollte später ein Grundstück in Isernhagen von ihm.
Seine Antwort;Ick verköpe nichts mehr.

Bea2
 
schööön!

hab gestern mit einem gesprochen, der hier in der Nähe seine 20 Schafe auf Pachtland stehen hat derzeit...
wir kamen auch aufs Thema Reichsein. Er sagte: Was bringt das, viel Geld zu haben? Was zählt ist die Sonne und der Wind in diesem Moment. Dass wir hier miteinander reden. Dass wir Essen und Wasser haben, ein Dach überm Kopf und Freunde und Familie. Das ist Reichtum. Wir sind reich.

Schön, dass es in einer Zeit, wo scheinbar so viele dem Geld hinterherrennen und ihr Leben dafür opfern, auch solche Leute gibt.
 
Schön, dass es in einer Zeit, wo scheinbar so viele dem Geld hinterherrennen und ihr Leben dafür opfern, auch solche Leute gibt.

Die Tage liefen auf ZDFneo mal wieder Berichte über italienische Regionen - Ligurien war dabei und der Küstenstreifen von Genoa bis Sestri Levante - und dabei wurden halt auch immer regionale Persönlichkeiten vorgestellt...
  • Der Mozzarella Hersteller, der für seine Wasserbüffel eine "Wohlfühlanlage" mit automatischer Melkeinrichtung (wobei die Büffelkühe selbst entscheiden können, wann sie gemolken werden) mit Biofutter etc. eingerichtet hat. Die Leute der Region stehen bei ihm Schlange und bestellen größtenteils sogar den Mozzarella vor, weil er halt nur eine bestimmte Menge prosuziert, um die Qualität beibehalten zu können. Lieber wenig gutes herstellen, als ne Menge Murks...
  • Ein junger Bursche, der in seiner Region den Anbau von Orangebäumchen zur Ernte der Orangenblüten wieder versucht, der dort ehemals eine große Rolle spielte, dann aber von künstlichen Orangenaromen abgelöst wurde. Er ist jetzt seit ein paar Jahren dabei, aber bisher kommen aus einer Jahresernte gerade mal 100 ml Orangenöl heraus, welches dann von seiner Großmutter als Orangenwasser bei der Dessertherstellung verbraucht wird. Wird noch ein paar Jahre dauern, bis die Produktion mal mehr abwirft - aber man hat ja Gedult und genießt die Qualität.
  • und diverse andere, die getreu dem Motto leben "wir könnten ja eine Menge mehr herstellen, aber dann würde die Qualität leiden."

Irgendwie ist diese Grundeinstellung in Italien weiter verbreitet als in Deutschland, scheint es mir.
 
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