Sitten und Bräuche der Sarden.

Tobit

Sehr aktives Mitglied
Wer kann hier etwas über alte Bräuche in Sardinien, die vielleicht in der heutigen Zeit wieder entdeckt oder belebt wurden, erzählen?

Feiert man den Santaklaus oder Weihnachten auch so wie im restlichen Europa?

Wer weiss etwas über Sitten in Sardinien?

In einem vorhergehenden Thread wurde angeregt über das gemeinsamen Bier trinken, (ein Bier und vier Gläser), und dessen Bedeutung gesprochen. Währe ich in der Gaststube gestanden, hätte ich dies völlig falsch interpretiert. Sarden pflegen dieses Brauchtum, (so wurde es geschrieben) um so für den Erhalt und die Pflege der Gemeinschaft zu sorgen. Auf diese Auslegung wäre ich nicht gekommen. Eigentlich ein sehr schöner Brauch. Könnte man sich das bei uns auch vorstellen?

Än schönä Obig
Susanne
 
Weihnachten wird hier ganz unspektakulär begangen, also ganz anders als in Deutschland. Der Weihnachtsbaum ist üblicherweise aus Plastik. Das Essen am 1. Weihnachtstag ist kaum anders als sonst auch sonntags, eine Weihnachtsgans gibt es nicht.
Also alles entspannter als in D., aber mir schon fast zu "unfeierlich". Bei uns im Haus steht auch kein Plastikbaum, sondern eine echte Pinie, die wir von der Forestale geschenkt bekommen.

Günther
 
Zuletzt geändert:
Michaela,
danke für den Hinweis! Ich hatte damals diese Serie "Traditionen u. Aberglauben" völlig übersehen. Unser Sohn wurde vor 30 J. auf Sardinien getauft u. bekam als erstes einen schwarzen Stein in Silberfassung gegen den Bösen Blick in die sard. Wiege gelegt später habe ich ihm dann gezeigt, wie man sich mit überkreuztem Zeige- u. Mittelfinger wehren kann.

Was mir eben beim lesen aufgefallen ist: Viele Formen des Aberglaubens in verschiedenen Ländern u. Regionen (sozusagen vom Ruhrgebiet bis Sardinien) ähneln sich stark.

Günther
 
@Tobit

Hier gibt es etwas über die Osterbräuche zu lesen:
http://www.sardinienforum.de/threads/oster-brauch-auf-sardinien.1011/#post-9538

Es gibt bestimmt noch andere Threads zum Thema. Wenn dich und bestimmt auch andere diese Thematik besonders interessiert, wäre es eine lohnenswerte Sache für dich, die Suchfunktion zu nutzen, zu lesen und eventuell die Links von früher geschriebenen Beiträgen zum Thema hier einzufügen. Dann wiederholen wir uns nicht.

2 Links haben wir schon mal in der Sammlung.
Zu den alten Beiträgen kommen sicherlich noch viele neue dazu. Dann hätten wir eine tolle Informationssammlung zum Thema "Sitten und Bräuche der Sarden".

LG
Georgie
 
Zuletzt geändert:
Na, ihr Spielverderber. Ich habe den Thread, mit Schwerpunkt Aberglauben, aus dem Jahre 2012 gefunden. Hat in der Tat interessante Beiträge darunter wo es sich lohnt sie zu lesen.
Ich glaube in eurem Forum gibt es nichts worüber ihr nicht schon gequatscht habt. Aber es ist meiner Meinung nach nicht ganz das Selbe. Aberglauben und Mühten entstand oft mit religiösem, vorchristlichen Hintergrund und im Kontext der damaligen Zeit. Mich würde interessieren welche Bräuche sich bis zur heutigen Zeit hinüberretten konnten oder in einer gewandelten Art von den Sarden heute noch praktiziert werden.

Z.Bsp. Halloween ist ursprünglich ein keltischer, vorchristlicher Brauch und wurde in katholischen Gebieten meistens in Irland vom 31.10 - 1.11 praktiziert. Auswandere haben das Fest nach den Vereinigten Staaten und Kanada gebracht von wo aus Halloween in den 90iger nach Europa emigrierte Halloween ist heute eine Mischung von Herbst-Löse und Verkleidungsbräuchen, die regional noch unterschiedlich gehandhabt werden. Für mich ist es vor allem ein gefundenes Fressen für die Wirtschaft und ist heute das, was die Wirtschaft daraus gemacht hat.

Die alte Tradition bei uns der Martins- oder Sternsinger, die fast in die selbe Zeit fällt, hat es neben dem Halloween schwer. Junge Leute zieht das Hexentreiben, Geister verscheuchen und Fratzen in Kürbisse schneiden. leider mehr an. Und die Wirtschaft hat ihre helle Freude daran.

Hier sieht man gut wie sich Volksbräche mit der Zeit verändern können und heute einen ganz anderen Charakter, also mit dem Ursprung nicht mehr viel gemein haben.

Unser Weihnachtsfest, ursprünglich ein religiöses Fest, ist auch bei vielen Menschen zu einer reinen Familientradition mutiert. Kaum einer geht nach dem Weihnachtsfest noch in die Mitternachtsmesse. Fresst mich jetzt wegen der Äusserung nicht.:mad: Ich habe nichts gegen Familientraditionen oder Mitternachtsmessen. Manchmal ist das die einzige Möglichkeit einen lieb gewordenen Brauch, zwar in gewandelter Form, aber immer hin in die heutige Zeit hinüber zu retten.

Dieser Wandel von Sardischen Volks-Bräuchen: das wie sie ursprünglich waren und wie sie heute gelebt, respektive angewendet werden.Das würde mich interessieren.

Wenn ihr nun der Meinung seid es wurde schon viel zu viel darüber berichtet, oder es interessiert euch ganz einfach nicht, ist das euer gutes Recht. Ihr müsst hier nicht mitlesen. Ich bin der Meinung wir Menschen können das Rad nicht immer neu erfinden und somit ist es halt gegeben, dass es in gewissen Abständen immer wieder der selbe Themenkatalog ist, der uns mehr oder weniger beschäftigt.

Ich werde mich dem Verlauf der Diskussion anpassen, langweilen möchte ich euch nicht, wenn nötig werde ich den Thread wieder schliessen. Links möchte ich nur Ausnahmsweise einstellen, sie sind nicht immer passend.

Einen gemütlichen Abend wünsche ich euch:)
Susanne
 
Susanne, die Dinge werden laufen, wie sie laufen. Ein Beitrag, der niemanden interessiert, wird halt nicht "beschrieben" und schließt sich in Folge dessen von selbst. Es braucht in der Regel gar keine "Gebrauchsanweisung" vom Themengeber.

Übrigens hat bei uns im Ruhrgebiet Halloween dem Karneval bei den Kindern schon den Rang abgelaufen. Wir sind als Kinder noch an Karneval von Tür zu Tür gelaufen und haben uns präsentiert und dafür Süßigkeiten bekommen. Heute machen die Kinder das nicht mehr, bzw. an Halloween. Sogar der Duisburger Zoo hat sich darauf eingestellt und hat an Halloween bis spät abends geöffnet und das Gelände für die kleinen Besucher entsprechend geschmückt. Die Sternsinger sind dagegen bei uns sehr aktiv, aber erst nach Weihnachten.

Gruß,
Michaela
 
Sitten und Bräuche hin und her , wer es denn brauch ......, apropos Halloween , schwarze Kleidung , Freitag 13./17. usw. .....mh , da fällt mir ein , ist nicht heute BLACK FRRIDAY ......:D:D:eek:?
 
Hallo Frank,

ist nicht heute BLACK FRRIDAY ......:D:D:eek:?
schtümmt! Ich weiß zwar noch nicht, was der Hintergrund ist, aber zur Zeit werde ich mit Emails zugespamt, die hier 50% Rabatt, dort 30% und da 20% auf alle oder bestimmte Artikel bieten. Hat zwar jetzt nichts mit dem eigentlichen Ursprung des Beitrages von Susanne zu tun, aber wenn du es gerade so erwähnst ...


Grüssle
Jürgen
 
Hat schon was mit Susannes Beitrag zu tun, sie spannt ja einen großen Bogen von den Kelten in Irland über USA bis hin zu den Sternsingern und Weihnachten in Deutschland. Da passt der Black Friday auch noch gut rein :)
 
Wikipedia schreibt dazu:
Da die meisten Amerikaner diesen Tag als Brückentag nutzen und erste Weihnachtseinkäufe tätigen, werden große Umsätze in den Geschäften gemacht. Viele Läden und Handelsketten öffnen schon in den frühen Morgenstunden – üblicherweise um fünf Uhr – und bieten Sonderangebote, Rabatte und Werbegeschenke. Deshalb warten viele Menschen nachts in langen Schlangen vor den Geschäften, um Schnäppchen (sog. doorbusters) zu ergattern. 2013 öffneten einige große Ladenketten ihre Geschäfte schon Donnerstag am frühen Abend. Entgegen früheren Annahmen werden erst seit 2005 in den USA am Black Friday die höchsten Umsätze des Jahres erzielt.
Im Jahr 2013 haben etwa 141 Millionen Amerikaner mehr als 57 Milliarden Dollar während des Black Friday ausgegeben, mit Online-Umsätzen von 1,2 Milliarden.
Wie krank ist das denn? :eek:

Und jetzt schwappt diese Welle auch noch zu uns uns über?!? Als ob wir mit Halloween nicht schon gestraft genug sind ...


konservatives Grüssle
Jürgen
 
Und warum heißt der jetzt BLACK? Weil die Leute schon um 5 Uhr, also quasi in rabenSCHWARZER Nacht die Geschäfte stürmen?
 
am besten finde ich den 6 januar(befana),wenn die bösen glühende kohlen, in die am kamin aufgehängten strümpfe bekommen.da fallen mir gleich etliche ein,die es verdient haben,leider auch welche von hier.

lg

klaus
 
Es gibt zum Beispiel den Brauch an den "Morti" für die Verstorbenen zu decken, die in der Nacht nach Hause kommen.
Natürlich eine piatto di pasta vino un etwas was sie ganz besonder gern hatten ein dolce oder eine Zigarre.

Bea2
 
Erwähnenswert ist das Feiern der "Novene" speziell im Zentrum der Baronia. Es ist eine Zeit (9 Tage, daher der Name) der Medition und Kontemplation, entspringt einer tiefen Religiosität. Meist Frauen, aber auch Männer, leben in einer Behausung, jeder in einem kleinen Zimmer,abseits allen normalen Lebens und geben sich ihrem Glauben hin. Die Verwandten besuchen ihr Familienmitglied, bringen Essen .... etc. vielleicht beten sie auch miteinander. Ich habe verstanden, dass es eine Art Versprechen an die Muttergottes ist, einmal im Leben die Novene zu begehen. Die Novene gipfelt in einer Prozession, z.B. ganz bekannt zum Felsenkirchlein Gonare bei Sarule. Hierzu habe ich ein wunderschönes Video aus dem Jahre 1967 gefunden:
Viele Bräuche, u.a. das Berühren der Madonnenstatue, die man immer und überall auf Sardinien erleben kann. Schaut euch das Video an. Es wird ziemlich schnell italienisch gesprochen, aber die Bilder sprechen für sich. Die Novena wird heute noch gefeiert, genau so wie früher.


Wer in der Nähe von Sarule ist, sollte unbedingt diesen alten Prozessionspfad zum Kirche Madonna di Gonare gehen, und dabei den Panoramablick "auf dem Dach Sardiniens" genießen.

Einen schönen ersten Advent wünscht
Georgie
 

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Vielen herzlichen Dank, Georgie. Dein Beitrag, insbesondere das schöne Video, haben mich gefreut. :)Es würde mich interessieren wann dieses Fest gefeiert wird? Wie fast bei allen religiösen Bräuchen haben dieselben noch eine andere Komponente als der Glauben. Diese Prozession wird auch als Anlass zu einem Familienfest benützt. Man muss gar nicht unbedingt mit Religion etwas am Hut haben um diesen Volks-Brauch zu mögen. Schon die Tatsache, dass hier die ganze Familie eingebunden wird, reicht mir persönlich völlig.
Die eingangs gespielte Musik deute ich als Sardische Volksmusik, ist das richtig? Aufgefallen ist mir auch, dass früher das Kopftuch auch in anderen Religionen, nicht nur im Islam, verbreitet war, zumindest bei der älteren Bevölkerung. Wird in Sardinien zeitweise immer noch ein Kopftuch getragen?
Ich bitte euch hier inständig: Wegen meinen Äusserungen, keine Diskussion um den Islam und das innerhalb dieser Religionsgemeinschaft getragene Kopftuch los zutreten. Mich interessiert nur das Kopftuchtragen, sozusagen als alte Tradition in verschiedenen Kulturen,ganz unabhängig von den Denominationen.

Än schönä Adventssonntag
Susanne
 
Die Morti sind am 31.11 überall werden Blumen auf die Gräber gestellt
es werden zu den Morti auch die Papasinis gebacken.

Tanti saluti
Bea2
 
Bea ist das mit unserem religiösen Fest, Allerheiligen am 1. November zu vergleichen? Da geht man ja auch auf den Friedhof. Und da auch wieder die Familien-Komponente: Anschliessend geht man zum gemeinsamen Essen. Da man die lieben Verwandet schon lange nicht mehr gesehen hat, ist es eine willkommene Gelegenheit sich auszutauschen.

Susanne
 
Susanne, die älteren Frauen tragen in Sardinien häufig noch Kopftuch, das ist gar kein seltenes Bild. Aber auch während unserer Urlaube in Oberbayern sehe ich in den kleinen Dörfern ältere Frauen mit Kopftuch oder sogar hier bei uns im Ruhrpott hat die ein odere andere ältere Dame noch für den Notfall ein Kopftuch in der Handtasche, das schnell rausgekramt wird, wenn ein überraschender Regenschauer kommt. Man muss also gar nicht so weit schauen.
 
Zuletzt geändert:
Ich wohne in einer städtischen Agglomeration-Gemeinde und kann dir sagen, dass ich seit einer Ewigkeit kein Kopftuch mehr gesehen habe. Im Gegenteil, wegen der dauernden Diskussionen, Kopftuch in der Schule ja oder nein, ist es bei uns mittlerweile verpönt ein solches zu tragen, zu welchen Gelegenheiten auch immer.

LG Susanne
 
Vereinfacht gesagt: Frauen in Europa trugen Kopftücher und vieleorts tragen alte Frauen nach wie vor Kopftücher (südliche Länder, Alpenregion usw).
Männer trugen Mützen oder Hüte . Ausser wie waren Piraten. Passt also gut, Frank.:)
 
Hallo Georgie

Dein Vorschlag finde ich eigentlich gut. Du und auch ein paar andere habe wahres Interesse an dem Thema "Sitten und Bräuche der Sarden" gezeigt.
Aber ich weiss nicht ob eine Sammlung der Links von allgemeinem Interesse wäre? Aber nichts für Ungut: Ich habe das Gefühl, dass es einigen auch nur ums Spass haben geht, was für mich auch okay ist. Humor tut der Seele gut. Ich würde mich als Schmarotzer fühlen wenn ich, (wenn tatsächlich ein breites Interesse vorhanden sein sollte), keinen Beitrag zur Sammlung leisten würde. Ich bin froh wenn sich noch andere dazu äussern.Hier sei an dieser Stelle euren Einsatz mir Fragen zu beantworten, ganz herzlich verdankt.

Gruss Susanne
 
Es ist heute noch so:

Sitzt man draussen auf der Strasse vor einer Bar und trinkt was und es kommt ein Trauerzug vorbei, stehen alle auf und warten still, bis der Zug vorbei ist. Da schließt sich keiner aus. Jedenfalls war das in Narcao so.
 
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