Schöngefärbte Tourismus-Prognosen
Nochmal zurück zum eigentlichen Post. Gibt es verlässliche Zahlen oder eine Statistik, die man einsehen kann über die Entwicklung des Zustroms von Touristen auf der Insel? Mich würde interessieren, ob, und wenn wo der Zuwachs stattfindet.

LG Stefano
 
Seit vier Jahren gehen die Zahlen stetig zurück. Eine verlässliche Statistik gibt es nicht. Nach Medienberichten vom letzten Jahr bewegten sich die Zahlen auf dem Niveau wie vor 30 Jahren.
 
..ich kann anobius nur recht geben, auch hinsichtlich der mangelnden Sprachkenntnisse, man wundert sich, wenn in manchen Hotels, die vorrangig ausländische Gäste haben und sich auch gezielt um diese bemühen, weder Englisch noch Deutsch gesprochen wird; habe das im vergangenen Jahr mehrfach im Norden der Insel erlebt; d.h. konkret, dass das Englisch sehr rudimentär war und andere Sprachkenntnisse, ausser etwas Französisch, nicht vorhanden;

ich für meine privaten Reisen finde das ok, weil ich Italienisch spreche und die Sprache sehr liebe, aber die deutschen Gäste habe ich oft etwas perplex gesehen, wenn sie etwas bestellen oder erfragen wollten;

hier gibt es tatsächlich grosse Lücken und sollte investiert werden, nicht in einen neuen Flughafen für 700 (??) Gäste die Woche, stimmt diese Zahl? das sind doch nur 2 bis 3 Maschinen! oder fliegen die alle mit Privatjets ein??
 
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Ich habe den Flughafen Tortolì nur als ein Beispiel für Planungsinkompetenz (hier Infrastruktur u. Tourismus) erwähnt.
@ Sabina, der Flughafen ist schon rund 50 J. alt. Er ist seinerzeit für eine Papierfabrik gebaut worden, die es aber längst nicht mehr gibt. Alle Versuche, den Flugplatz für den Passagierverkehr zu nutzen, waren nur von kurzer Dauer. Austrian hat es mit Turbopropmaschinen versucht. Auch Meridiana hat es mal versucht, 2011 glaube ich, mit einem "Probebetrieb" von einigen Wochen.

Die Meldungen über die Pläne des russ. Reiseveranstalters u. die Fluggesellschaft Nordwind gibt es regelmäßig seit letztem Jahr. Da wird immer die Zahl 700 genannt, sie stammt also nicht von mir. Geflogen werden sollte ab Moskau mit einer Boeing. Das wären dann geschätzt 4 Flüge pro Woche, in der Saison. Bedrohlich fände ich das nicht. Ob das Projekt insgesamt sinnvoll ist, habe ich damit nicht gesagt. Es geht aber auch nicht nur um Touristen, sondern um Reisende aus der Region. Und von Tortolì mit dem Auto nach Olbia oder Cagliari zu fahren ist ein Akt.

Neu investiert werden muss da übrigens nicht, es ging um Mittel der Region um sich in das offensichtlich insolvente Betreiberkonsortium (Flughafengesellschaft) einzukaufen.

Günther
 
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@to whom it may concern

alles blinder Aktionismus bzw. Selbstbeweihräucherung oder sich selbst wichtig machen und ins Gespräch bringen. Es mangelt einfach an systematischer, nachhaltiger und permanenter Arbeitsweise. Weiterhin will man bis heute nicht erkennen, dass in einer globalen Welt auch „globale Sprachfähigkeiten“ erforderlich sind und hierfür auch ausgebildetes Personal mit einer adäquaten Entlohnung unabdingbar ist.

Solange Hotels und sonstige Beherbergungsbetriebe und Organisationen im Herbst und Winter in den totalen Winterschlaf verfallen, kein Backup-Office betreiben und keine Mails beantworten (ganz zu schweigen von den immerwährenden sprachlichen Defiziten) und solange all diese Betriebe nicht bereit sind auch nur einen Centesimo in qualifiziertes Personal zu investieren – solange werden weder diese Betriebe noch der Tourismus in Sardinien im Ganzen aus der wirtschaftlichen Talsohle rauskommen.

Auf Tourismus-Messen im Ausland siehste dann evtl. mal wieder einen sardischen Stand auf dem völlig unqualifiziertes Personal rumfleucht, deren Sprachkenntnisse sich in einem Yes oder No erschöpfen. Es ist unglaublich wie viel Geld für nix und wieder nix die Region oder auch Provinzen für den Schwachsinn ausgeben. In den hiesigen Medien wird dann (siehe Eingangsthread) großschweifig darüber berichtet wie toll doch die Selbstdarstellung der Insel auf dieser oder jener Messe ist. Meßbarer Erfolg: ZERO.

Die einzigen die erfolgreich hier auf der Insel auch außerhalb der Saison arbeiten sind seltsamerweise Ausländer, die z.B. Anfragen aus den jeweiligen Ländern in der jeweiligen Muttersprache beantworten und seltsamerweise dann auch noch Buchungen bekommen. Warum wohl?

Ich erlebe das seltsamerweise immer im Winter, wenn wir selbst im Dezember und Januar unsere Häuser halbwegs gut besetzt haben und die Sarden fragen „Wie machste das nur?“.

Aber wenn’s dann darum geht das evtl. auch für die mitzumachen und wenn’s um die „Penunzen“ für einen solchen Service geht, ja dann wird’s heikel bzw. unmöglich.

Deren wirtschaftliche Sehweise beschränkt sich auf „We want it all!“ – was heissen soll, alle Einnahmen bei den Sarden bzw. Italienern und nach Möglichkeit wenig oder nix für die tatsächlichen „MACHER“ oder Dienstleister. So nach dem Motto: „Du bist doch so ein netter Mensch, das kannste Du doch einfach mal nur so für mich zum Gefallen mitmachen!“

Der qualitativ und quantitativ hohe Arbeitsaufwand hierfür wird einfach nicht eingesehen bzw. als solcher bewertet. Ich persönlich bin es satt, mit solchen Dilettanten und Ignoranten zusammen zu arbeiten.

Noch schlimmer ist deren betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise der Dinge.

Die Bearbeitung des italienischen Marktes ist ca. um das 6-10 fache arbeitsintensiver als jeglicher andere Markt der Welt und zudem nur für maximal ca. 2 Monate im Jahr ein Umsatzträger.

Quintessenz einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise: Keine Adressierung mehr des italienischen Marktes, da sollen sich diese Versager lieber selbst zeitintensiv die Zähne dran ausbeißen.

Wir haben schon in 2010 - 6 Leute frei gesetzt, die ausschließlich nur für den italienischen Markt zuständig waren (in Ermangelung weiterer sprachlicher Fähigkeiten). Erfolgsquote <0,0001 Prozent und das bei ca. 28.000 jährlichen Anfragen nur aus Italien.

Bei allen Anfragen aus dem Ausland immerhin eine Erfolgsquote von 38% und das bei ca. 6000 Anfragen aus dem Ausland. D.h. mit den 38% Erfolgsquote haben wir entweder die unfähigen Mitarbeiter finanziert bzw. einen Markt beackern wollen, der es einfach nicht wert ist – da Kostenfresser hoch 6.

Das Problem ist genau wie mehrere Vorschreiber bereits berichteten:
Die Sprachfähigkeiten sind in dem Bereich ein nicht zu unterschätzender wesentlicher Bestandteil, um evtl. einen erfolgreichen „Abschluss“ unter Dach und Fach zu bekommen und auch in der Abfolge und vor Ort Gäste zu betreuen oder weiteres Programm zu machen.

Hinzu kommt, der komplette Reisemarkt „Italien“ hat sich in den letzen 10 Jahren komplett geändert. Bis vor ca. 10 Jahren hat fast jeder Italiener im Schnitt mindestens für 1 Monat seinen Urlaub bzw. Unterkunft gebucht. Das ist dann vor ca. 6-8 Jahren schon auf gerade mal noch 14 Tagen runtergeschraubt worden und seit 2 Jahren sind die Anfragen von Festlanditalienern gerade mal noch für maximal 7-10 Tage.

Ein weiteres Problem sind konzertierte Aktionen, d.h., unterschiedliche Leistungsanbieter an einen Tisch zu bekommen, um vielleicht Programmurlaub mit diversen Aktivitäten anzubieten. Da gönnt der eine dem anderen nicht das Schwarze unter den Nägeln. Jeder sieht den anderen nur als Konkurrenten, der ihm eventuell für 2,50 Euro Butter vom Brot nimmt oder einer dann evtl. 3,50 mehr als er selbst verdient.

Es ist hier deshalb nahezu unmöglich entsprechende Strukturen zu entwickeln.

Das klappt seltsamerweise allerdings hervorragend mit allen halbwegs „weiterentwickelten“ Menschen der Gattung Homo Sapiens nordeuropäischer Provenienz. Der Homo Italiano oder Homo Sardo ist in der Beziehung noch immer zu egoverliebt and schafft demzufolge diesen zivilisatorischen Synergie-Quantensprung nicht.

Ein anderes Beispiel:
Vor 4 Jahren kam ein Empfehlungskontakt zustande, wo ein 4-Sterne+ Hotel hier an der Costa mich unbedingt als Geschäftsführer und CEO haben wollte. Das ganze Gespräch hat keine 15 Minuten gedauert und ich bin gegangen.

Grund:
Das Hotel schließt Ende September. Alle Mitarbeiter (ca. 60) werden entlassen.
Es gibt kein Backup-Office, das im Winter irgendwelche Mailanfragen beantwortet.
Das Hotel öffnet jährlich am 1. oder 15. Mai und man verlässt sich buchungshalber auf die paar internationalen Reisegesellschaften, die das Hotel aus irgendwelchen Gründen im Programm haben. Aber selbst deren Buchungsanfragen im Winter werden erst ab März beantwortet. Mit verständlicherweise fatalen Folgen. In jenem Winterhalbjahr waren insgesamt 3.500 Buchungsanfragen eingegangen – die meisten von Reiseunternehmen – hiervon führten dann gerade mal nur 250 zu Buchungen. Was für ein nicht wieder gut zu machender Verlust und Schaden.

Deren Erwartungshaltung:
Das Gespräch fand Ende März 2010 statt.
Eigentümer war eine italienische Hotelgruppe (Familienunternehmen) vom Festland.
Einstellung zum 1.5. mit einem 5-Monatskontrakt bis 30.9.

Eine der Forderungen:
Der Umsatz sollte verdoppelt werden (wie soll man das machen, wenn alle Tourismusmessen etc. bereits seit mindestens einem ½ Jahr bereits vorbei sind???) und gerade einmal nur mit 1 Monat Vorlaufzeit.

Generöses Arbeits-Angebot:
Euro 3.500,-- pro Monat (brutto) bei einer 60 Stunden Woche (7-Tage-Woche) mit 1 Tag frei pro Monat.

Für Hotels dieser Kategorie werden als Hotelmanager und CEO ca. mindestens monatlich Euro 8.000,-- und plus europaweit gezahlt.

Desweiteren auf meinen Vorhalt hin, warum denn für Rezeption und Office nicht auch ausländische Fachkräfte eingestellt würden. „Ja, die sind doch viel zu teuer und unsere Saison- Kräfte kosten nur zwischen Euro 900,-- - 1.800,--“.

Mit 3-4 internationalen und mehrsprachigen Fachkräften (die auch im Winter z.B. bei halber oder viertel Arbeitszeit) entsprechende Kunden-Kommunikation pflegen) wäre eine mittelfristige Umsatz- oder Auslastungserhöhung sicherlich möglich. Antwort der Eigentümer: „Wie sollen wir die denn bezahlen, wenn im Winter das Hotel zu ist und wir keine Einnahmen haben“. Die Denke, dass gerade dies oder nur eine solche Vorarbeit zu einer Gästezahl-Erhöhung führt, war schlicht weg nicht diesen Leuten beizubringen und das bei durchaus akzeptablen Gewinnzahlen. So ein Backup-Office mit 3-5 Personen ist im Winter für 6 Monate mit ca. 12.000,-- - 20.000,-- durchführbar und das wären in diesem Fall gerade mal zwischen 4-6% des zu versteuernden Gewinns gewesen mit der berechtigten Chance eine Umsatzerhöhung von 30-50% hinzubekommen.

Einfach nur auf einen wirklich minimalen Teil dieses Übergewinns zu verzichten und diesen im Winter in ein Backup-Office zu investieren. Dies als einsichtige und notwendige Investitionsmaßnahme zu sehen: Fehlannahme - Fehleinsicht.

Da werden lieber überproportionale Gewinne einzig und allein auf Kosten der Mitarbeiter erzielt. Soziale Mitarbeiterverantwortung etc. ist ein absolutes Fremdwort in „Bella Italia“ und „Bella Sardegna“. Die hemmungslose und schamlose Ausbeutung der Mitarbeiter ist fast allgegenwärtig. Es muß sich insofern kaum ein Unternehmer über Mitarbeitermotivation etc. wundern. Mitarbeiter werden geködert mit den unglaublichsten Versprechen. Wenn es dann an die Einlösung dieser Versprechen geht, dann ist das alles plötzlich nicht mehr wahr.

Viele der Arbeitsverhältnisse hier enden deshalb immer in Unfrieden, Streit und Vertragsbruch. Corporate Governance, Unternehmenskultur und die Befolgung der „Goldenen-Mitarbeiter-Regeln“ – hier alles bzw. oftmals ein Fremdwort.

Genauso verhält es sich aber auch in Politik und Verwaltung. Kein Wunder, dass die Ergebnisse so desolat sind. Wie es Anobius schon oben dargestellt hat, die sinnvolle Investition in dezentrale tourismusfördernde Seiten bzw. Unternehmen. Es sind die vielen kleinen Unternehmen, die den eigentlichen Tourismus fördern und denen wird permanent von staatlichen Stellen nur von hinten ans Knie gepinkelt.

Die unsinnigsten Lizenzierungen, Verwaltungsprozedere und sonstige erschwerende Regelungen und Gängelungen verleiden auch dem letzten „Unternehmenswilligen“ die unternehmerische Investition. Es sind gerade staatliche Stellen, die jegliche Individualaktivität lähmen oder auch unmöglich machen.

Es wird Zeit, das staatliche Stellen und Institutionen komplett gesäubert und ausgekehrt werden. Das Polit- und Gesellschaftsverständnis bedarf einer kompletten Neuausrichtung und eines grundlegenden Rinascimentos, ansonsten „Buona Notte Italia“ und „Buona Notte Sardegna".
 
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Danke, Beppe,

dass du ausgesprochen hast, was ich mich seit Jahren nicht getraut habe ins Forum zu setzen. Um des lieben Friedens willen. Außerdem hast du es viel besser gegliedert als ich es je gekonnt hätte.
Wir haben die 100 Jahre nicht mehr, die wir bräuchten, in kleinen Schritten eine Verbesserung der Zustände zu erreichen.

Trotzdem: Frohe Ostern!!! GLG JU
 
Nur ein kleines Beispiel aus der Praxis, das Beppes Ausführungen noch unterstreicht:
Bei uns in A verdienen sich die Gemeinden ein sauberes Körberlgeld mit dem Verkauf von Angellizenzen an Touristen. Fischereivereine bringen damit gutes Geld für die Pflege und Erhaltung der Gewässer (zB auch für gewässergerechten Besatz) auf. Da ich beruflich ein wenig damit zu tun habe, weiß ich, dass für reinen Angeltourismus unglaubliche Beträge ausgegeben werden, und auch der "Normaltourist" ist vielfach bereit, fürs Fischen im Urlaubsland einige Scheine hinzublättern.

Und hier in Sardinien? Das Urlauberparadies kann es sich leisten, auf das Geld von allein 4 -5 Millionen deutschen Anglern (und nochmal knapp 1/2 Mio in Österreich), gar nicht gerechnet andere Nationen, zu verzichten.
Man schuf hier zwar eine Süßwasser-Anglerlizenz, macht es aber in der Praxis unmöglich, diese Lizenz für seinen Urlaub zu erhalten! Die 3 Monate gültige Lizenz selbst kostet unvorstellbare 26 ... Cent! Nicht €uro, sondern Cent! Die muss man auf ein italienisches Konto einzahlen und den Beleg darüber gemeinsam mit 2 Fotos und - jetzt kommts! - der Bearbeitungsgebühr von € 14,62 in Stempelmarken beim zuständigen Amt einreichen. Somit kann also kein Tourist im Normalfall seine Lizenz VOR dem Urlaub beantragen, denn wo im Ausland kriegt man italienische Stempelmarken?
Und selbst wenn man den Antrag an seinem 1. Urlaubstag stellt (weil man am Urlaubsbeginn ja nix anderes zu tun hat) - die Behörde hat sich einen Bearbeitungszeitraum von bis zu 90 Tagen für die Ausstellung und Zusendung der Lizenz genehmigt! 2013 habe ich über ein Monat darauf gewartet, dann angerufen: "Die zuständigen Bearbeiter sind in Urlaub, und die Vertretung ist krank geworden. Pazienza." (bei vielleicht zwei Wochen Urlaub...)

Abgesehen davon, das begeisterten Anglern damit gar keine andere Möglichkeit bleibt, wenn sie nicht auf ihr Hobby verzichten wollen, als Schwarzfischen - das könnten Millionen sein, die Sardinien NICHT einnimmt...

peko
 
"Mamma Mia Hilf" - Peko,

sowas wäre eigentlich so einfach, z.b. mit Bezahlung direkt übers I-Net und dem Ausdruck eines entsprechenden Belegs z.B. mit QR-Code.

Der wäre von Kontrollorganen dann mit entsprechenden Mobileinheiten (z.B. Smartphone) direkt auf Plausibilität und Gültigkeit überprüfbar.


Der Minister oder wer auch immer dieser Behörde vorsteht, müßte achtkantig gefeuert werden.

Steinzeitlich konserviertes Denken ist halt eben hier immer noch vorherrschend und vor lauter Pastabergen können die nicht mehr über den Tellerrand hinausschauen.
 
An alle
Jupeidi und jupeida sind die Forumsmitglieder noch alle da? Hat es euch nach dem ausgezeichneten Beitrag von Beppe die Stimme verschlagen oder den Griffel und die Tastatur gelähmt?
Mit österlichen Grüssen
Sardinienfans
 
Nun, Sardinienfans,

solche u. ähnliche Themen interessieren hier doch kaum jemanden von fast 3.500 Mitgliedern u. noch einmal ca. fünfmal mehr Lesern. Es geht doch überwiegend um die begrenzte Perspektive für den eigenen Urlaub, wie ist das Wetter in O-N-W-S ist, u. wie ich von A nach B komme. Peinlich! Aber so ist es eben.
 
Also Günther, sei doch nicht so streng immer ;) Ich würde mal sagen, dass sich sehr viele Sardinienreisende in weit grösserem Masse für die Insel interessieren als sehr viele andere Reisende, die manchmal ja kaum wissen, wohin sie überhaupt fliegen, die ihren Urlaub denn in abgeschotteten Touristenzonen verbringen und wenns hochkommt gerade mal einen einheimischen Kellner zu Gesicht bekommen. Darüber hinaus wächst das Intersse dann ja oft, wenn man irgendwo mal gewesen ist, oder? Dazu kommt, dass dieses Thema hier mit Sicherheit sehr viele Leute hier interessiert nur verfügen sie nicht über das Fachwissen wie zB ein Beppe, was also sollen sie hier denn beitragen?
Fröhliche Pasquetta, hoffentlich habt ihr schönes Wetteer!
 
Doch Günther, ich habe den Beitrag mit großem Interesse gelesen, kann aber - wenn überhaupt - nur vom "Hörensagen" etwas dazu beitragen und das möchte ich bei so einem ernsten Thema nicht. Manchmal paßt dann auch der "Gefällt mir- Button" nicht, weil das falsch aufgefasst werden könnte. Vielleicht wäre ein "Ich lese interessiert mit, kann aber leider nichts beitragen-Button" für solche Beiträge ganz gut :)

Gruß,
Michaela
 
Maren und Michaela, ihr sprecht mir aus der Seele.
Ich bin sehr dankbar für all die politisch/sozialkritischen Beiträge, könnte die Themen aber größtenteils nur emotional kommentieren.
Doch was bringt das ? Wem nutzt es zu wissen, dass ich oft verzweifelt, traurig, wütend ... bin.

Deshalb an dieser Stelle ein extra Dankeschön an alle, die uns auf dem Laufenden halten und uns zum Denken und Hinterfragen anregen, Günther, Beppe, Anobius, Dieter, ....... alle die hier in diesem Sinne schreiben ....... :)
 
dank an andrea und michaela.

nicht zum ersten mal wird über desinteresse geklagt und ich kann auch verstehen, dass der eindruck entstehen kann, wenn die schriftliche resonanz zu einem thema gering ist. aber die anzahl der zugriffe lässt doch zumindest vermuten, dass diese themen durchaus auf großes interesse stoßen. vermutlich können sich jedoch nur wenige kompetent an der diskussion beteiligen.

ein grund, warum ich mich noch immer in diesem forum herumtreibe, liegt gerade in diesen denkanstößen, die meinen horizont erweitern und mich dazu bringen, weiter zu recherchieren.

bei solchen themen den "gefällt mir" button zu drücken, scheint mir nicht passend, aber wenn es den von michaela beschriebenen button gäbe, würde sogar ich drücken.

also (jungs) macht weiter. wir lesen und sind interessiert.
 
Ich bin mir sicher, es sind viele interessiert. Ich denke fast alle die schon mal besucht haben werden einiges von Beppe's und den anderen Beiträgen ...leider... kennen.

Ich muss allerdings ein paar Ausnahmen erwähnen: beim ersten Aufenthalt in Orosei vor einigen Jahren, Cruccuris bei Villasimius, und Angedras in Alghero, gab es Mitarbeiter an der Rezeption die englisch oder deutsch oder beides konnten. Natürlich nicht alle.

Glücklicherweise ist dieses *kein* Forum in dem jedes Mitglied eine ein silbige Antwort mit Smiley hinzufügt!
 
Ich meine, jetzt tun wir aber den "Normalturisten " Unrecht, wenn wir ihnen mangelndes Interesse vorwerfen. Wer von ihnen muss sich denn mit Bürokratie, Steuerbehörden, unverständlich und ständig sich ändernden Gesetzen rumschlagen, die auch noch von Gemeinde zu Gemeinde anders ausgelegt werden? Usw., usw.

Es wird gebucht, Urlaub genossen und danach wieder weg. Nichts dagegen einzuwenden. Erholsam soll Urlaub doch sein.

Haben wir denn alles schon in den ersten Jahren richtig durchschaut? Also bei mir dauerte es sehr lange und dauert immer noch an. Lassen wir die Gäste doch den schönen Schein geniessen. Sardinien ist so wunderschön (einzelne Fleckchen ausgenommen). Ich freu mich über jeden begeisterten Turisten, der einen Reisebericht hier schreibt. Die Würmer sieht ja (fast) keiner.

P.S.: @ Beppe, ein Lichtblick, gestern gehört: Die kleinen Firmen in Sardinien bekommen einen Steuernachlass von 20.000 Euro um besser überleben zu können. Ist das wahr?
 
bo-ju u. ihr anderen,

mir liegt es fern, "Normaltouristen" zu stigmatisieren. Jedem nach seinen Interessen u. Bedürfnissen. Richtig ist aber auch, dass dieses Thema, wo es ja anfangs um "Tourismus"-Prognosen ging, nur von recht wenigen Leuten aufgerufen, also gelesen worden ist. Für einen Schreibzwang habe ich auch nicht plädiert.

Pasquetta-Grüße,
Günther
 
Zuletzt geändert:
@bo-ju

"Nachtijall, ick hör dir trapsen" - da wüßte ich mal gerne, wo Du das gehört hast, daß es für kleine Betriebe einen Steuernachlaß von € 20.000,-- geben soll. Da muss m.E. jemand was völlig und grundlegend mißverstanden haben. Es geht hierbei um kalkulatorische Freigrenzen/Freibeträge, aber nicht um einen Steuernachlass in dieser Höhe.

Ich denke mal, daß Du vielleicht dies hier aus dem Stabilitäts-Gesetz meinst:

.... gelten ab der 2. Einkommens-Stufe die nachstehenden Freigrenzen (Anwendungsgrenzen). Der Abzugsbetrag kommt zur Anwendung bei Einkommen über 8.000 € aber nicht mehr als 28.000 € (bisher: 15.000) und beträgt nunmehr 978 € (anstatt vorher 1338 Euro) plus dem Produkt von 902 Euro (vorher 502 €), welches sich aus dem Verhältnis von 28.000 (bisher: 15.000 €) vermindert um das Gesamteinkommen aber höchstens 20.000 € (bisher 7.000 €) ergibt;

Originaltext:
· viene rimodulata la seconda fascia di reddito considerata ai fini della detrazione, nonché il relativo importo. L’importo della detrazione spettante infatti per redditi superiori a 8.000 euro, ma non superiori a 28.000 euro (in luogo degli originari 15.000) è rideterminato in 978 euro (anziché gli originari 1.338 euro), aumentato del prodotto tra 902 euro (prima 502 euro) e l’importo corrispondente al rapporto tra 28.000 (e non più 15.000 euro) diminuito del reddito complessivo, e 20.000 euro (in precedenza 7.000 euro);

Quelle:
La legge di stabilità 2014 (articolo 1, comma 127 della legge n. 147 del 2013)

http://www.camera.it/leg17/465?area=20&tema=710&La+tassazione+delle+persone+fisiche+(IRPEF)
 
Prima, Beppe,

Du weisst genau Bescheid. Ich habs nur im Zuge meiner Ostergüße nach unten telefonisch gehört. Von der Büchereibesitzerin, die froh darüber war. Und es natürlich nicht genau erklärt hat, genauso wenig, wie ich es verstanden hätte.

Dich wenn wir nicht hätten! (In Hessen geht das Sprichwort dann weiter: und die Löffel, trinken müsste mer unser Supp.) LG Ju
 
@bo-ju

um es kurz und verständlich für alle Leser zu machen:

Die Gesetzes-Reform führt für diejenigen, die in der jährlichen Einkommensgruppe zwischen € 8.000,--
und € 28.000 liegen, im allergünstigsten Fall zu einer maximalen Nettolohn-Erhöhung von € 80,-- monatlich, also insgesamt maximal € 960,-- jährlich.
 
Ah Ju, vielleicht sind das die 80 € über die wir im Zusammenhang mit dem Steuernachlass gesprochen haben.
 
Noch eine kleine Ergänzung, zu allem was hier bereits so ausführlich und genau beschrieben worden ist: mich verwundert manchmal auch ein gewisses Desinteresse an neuen Aufträgen für die sardische Tourismusbranche, ein Beispiel hierzu: ich habe im vergangenen Jahr einige Hotels besucht, konzentriert auf den Norden/Nordosten um das passende Hotel für deutsche Reisegruppen zu finden; zumeist handelte es sich um 4-Sterne-Hotels, dann habe ich zum Vergleich noch ein 5-Sterne-Hotel besucht, auch wegen der fantastischen Lage... der Hotelmanager sprach zwar - einer der ganz wenigen Ausnahmen - halbwegs gut Englisch, war aber so arrogant und unangenehm und schaffte es nicht einmal, mir eines der Zimmer zu zeigen, mit der Ausrede, dass gerade alle Zimmer geräumt wurden.. stimmte zwar, denn es war Saisonende, aber der stand die ganze Zeit in der Lobby herum und hätte problemlos eines zeigen können, ob jetzt mit gemachtem Bett oder nicht, hätte in diesem Fall keine Rolle gespielt, der hatte einfach keine Lust/kein Interesse!! später habe ich im Ort erfahren, dass der immer Probleme mit seinem Personal hat und das Personal hier ständig wechselt, naja, mehr als verständlich nach meiner kurzen Erfahrung!

Die anderen Hotelmanager waren sehr freundlich zu mir, hatten aber auch am Saisonende kein Interesse an die folgende Saison zu denken... und die Sprachkenntnisse waren hier insgesamt ganz schlecht!!

alles etwas zäh und für meine Begriffe 'undynamisch' - und auch einfach unverständlich hinsichtlich der Situation und der eher schlappen Saison..
 
Duplizität der Ereignisse:

am Samstag treff ich zufällig hier einen guten Bekannten, in Arzachena geboren und der in Italien und Schweden studiert hat und nunmehr schon seit "Jahrzehnten" in Stockholm lebt und wohnt.

Pasquale Inzaina ist ein "selbstloser" Macher und Organisator, der just aus Liebe zu seiner Insel und seinem Heimatland eine Webseite und Blog ins Leben gerufen hat und sehr umtriebig Touristen aus Skandinavien nach Sardinien "leitet". Aufgrund seiner mannigfaltigen Aktivitäten generiert er mittlerweile jährlich weit über 10.000 "Ankünfte" auf die Insel.

Aber auch er schlägt aufgrund der tagtäglichen Erlebnisse und Erfahrungen hier permanent nur die Hände über den Kopf zusammen.

In einem seiner Blogs appelliert er bereits in 2012 an das Selbstverständnis seiner sardischen Landsleute (siehe):

http://sardiniafocus.com/2012/01/sardegna-turismo-e-politica/

den ich hier mal kurz sinngemäß stehgreif übersetzt habe:

Sardinien: Tourismus und Politik


Die magischen Worte der sardischen Politiker:
Macht es mit System, nutzt Synergie-Effekte und versucht eine Saisonverlängerung auf die Beine zu stellen. Unsere sardischen Touristikmanager strömen immer wieder in Säle und Hallen, um diese immer gleichen Worte immer wieder von den jeweiligen Regierungs-Politikern zu hören und erwarten dann, dass genau "ER" ihre Probleme löst.

Werte Touristikmanager, eigentlich müsstet ihr es doch mit der bloßen Haut fühlen, dass dies lediglich Worte sind, die etwas bewegen und anstoßen wollen aber letztendlich nichts grundlegendes bewirken bzw. irgendeinen Umsatz generieren.

Dies sind doch nur Phrasen und solange nun schon dieses politische Mantra in Mode ist und verbreitet wird, solange wird die Saison ständig kürzer. Und jetzt ist bereits auch schon die Hochsaison verkürzt.

Die werden nicht müde und atemlos zu sagen: Systematik! Synergien!

Ihr solltet diese deshalb mal fragen, es etwas besser zu erklären und dann werden diese sicherlich anfangen zu erklären, dass sie ihren Einfluss nutzen wollen, denn auch sie hoffen eigentlich, einen „ER“ zu finden, der die Probleme lösen und Hindernisse aus dem Weg räumen wird.

Die Politiker, die wirklich wissen, was sie sagen, sind nur ganz wenige und die werden einfach nicht gehört.

Werte Touristikmanager, um die Saison zu verlängern und neue Kunden zu finden, da braucht man keinen politischen "ER" oder Messias.

Ihr müsst einfach systematischer und Synergiebewusster werden.

Diese „Politiker“ warten auf eine neue Generation, bewegt Euch endlich: ansonsten vergeudet Ihr nur Eure Zeit.

Nutzt die neuen Technologien: Setzt Euch vor den PC und helft Euch selbst.

Wer seine Arbeit und sein Handwerkszeug kennt, der sollte es wirklich tun und wer nicht, der sollte es schleunigst lernen.

_________________

Der Appell von Pasquale Inzaina ist eigentlich nichts anderes, was mehrere Vorschreiber bereits auch so oder so ähnlich sehen. Wenn ich jetzt noch dessen Erfahrungen & Erlebnisse der letzten Woche hier mit Unternehmen und Verantwortlichen hier vor Ort verlautbaren würde, dann würden manche einfach vom Glauben abfallen. Insofern schweige ich dies einfach mal für den Moment aus.
 
Eine noch junge Sprachhülse ist "Dynamischer Tourismus". Also nicht mehr "sanft" oder "nachhaltig". Ja, treibt nur jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf, so vergeht die Zeit, ohne etwas produktives tun zu müssen.

Und die Kreuzfahrt-Touristen werden jetzt in Olbia von "sardisch" kostümierten SchülerInnen der Tourismus-Fachschule mit "Hello Olbia" begrüßt:confused:
 
@Su Corvu

Ehi! Soll ich hierzu jetzt eher "Aja" oder eher "wow" sagen?

Jedenfalls zeugt so ein "Hello" doch schon mal von fundamentalen Fremdsprachenkenntnissen.

Die könnten ja auch noch ein "Aloha Olbia" anfügen, damit man auch deren globale Weitläufigkeit
so richtig würdigen kann.

Ein "Ajò" würde allerdings viel besser hierzu passen und wäre m.E. jedenfalls viel authentischer.
 
Hier in Alghero sieht es auch nicht besser aus. Der örtliche Gewerbeverein kommt auch nicht in die Puschen.

Wenn mal eine gemeinsame Veranstaltung geplant wird, verliert sich das in Klein-Klein. Jeder ist nur auf seinen eigenen Profit aus. – Der hat ja mehr davon als ich, weil er………..Jeder findet eine andere Ausrede.

Veranstaltungen wie z.b „Fiesta“ sind gut gelaufen und es wurden nicht nur Touristen, sondern auch die Bewohner der umliegenden Gemeinden angezogen. War allerdings nicht vom Gewerbeverein organisiert. So wurde die „Fiesta“ zerredet. ….die ziehen die Kunden aus der Stadt, weil es am Hafen stattfand. Ihre Umsätze seinen eingebrochen. Quintessenz, Absagen, zumachen….

Wieviele Menschen deshalb nach Alghero gekommen sind und ein anderes Mal wiederkamen um dann dort einzukaufen. Egal...

Man versteht die Welt einfach nicht mehr.

Überhaupt Veranstaltungen: Plakate zu den Veranstaltungen erscheinen meist nur einen Tag vorher. Oft fehlt der Veranstaltungsort, die Uhrzeit oder Ortschaft……Jeder muss es ja wissen oder erahnen.

Die Weihnachtsbeleuchtung kann man gar nicht mehr als solche bezeichnen. Einfach trostlos. Den Geschäftsleuten sind ein paar Euro für die Beleuchtung schon zu viel. Na, wenn sich das nicht irgendwann mal rächt.

150 Einzelhändler haben 2013 geschlossen. Sind alle Millionär geworden? (Noch) sieht man die Lücken nicht in und um die Altstadt herum, denn einzelne Läden werden kurzfristig als Parteiräume umfunktioniert (wenigstens bis zu den Europawahlen) oder Asiaten bieten in immer mehr Geschäften die gleichen Waren an. Sieht allerdings besser aus, als leer stehende Geschäfte.

Algheresen wacht langsam auf. Ihr könnt Euch nicht mit Mangel an Erfahrung an Tourismus herausreden, denn Alghero ist schon seit mehreren 100ten von Jahren Bäderstadt.


Der etwas traurige


Dieter
 
Zuletzt geändert:
Hier im kleinen Budoni sieht es genau so aus. Ein "runder Tisch" der Beherbergungs- u. Gastronomiebetriebe mit der Kommune vor rund 2 Jahren kreierte eine einzige Idee: Eine "Budoni-Card", auf die man bei den Betrieben einen kl. Rabatt bekommen sollte. Die Karte gibt es bis heute nicht, u. die Idee ist auch nicht originell.

Günther
 
So.
Da wir uns alle (mich eingeschlossen) einig sind, dass in Sardinien bezüglich Wirtschaft und vor allem Tourismus nix weitergeht und die Sarden vor lauter Schlafmützigkeit und Selbstmitleid sämtliche ökonomischen Chancen verpassen, bring ich jetzt mal einen anderen Gedanken ins Spiel, der natürlich alle Diskussionsbeteiligten auf die Barrikaden bringen wird:

Stellen wir uns als Gedankenexperiment einmal vor, das in diesem thread Beklagte würde durch ein Wunder (das ja eh nie eintritt) plötzlich funktionieren, was - ich stell die Frage einfach mal in den Raum - was würde Sardinien in touristischer Hinsicht dann noch von Mallorca unterscheiden? Ist nicht gerade das Engstirnig-Hinterwäldlerische mit all seinen Auswirkungen und Konsequenzen ein Teil dessen, was den Charme Sardiniens ausmacht?
Darf man über diesen Aspekt auch nachdenken?

peko
 
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