Piscinas mit Minenschlamm verseucht! Stirbt nun das Paradies oder ist der Schlamm harmlos?

stammi bene

Sehr aktives Mitglied
Gerade in der L'Unione Sarda entdeckt:
https://www.unionesarda.it/lunione-in-edicola/veleni-in-paradiso-fascicolo-in-procura-yz7per2i


Ich hab mich schon vor Jahrzehnten gefragt was wäre wenn, und das Ganze kann ja nicht gesund sein. Da ist nicht nur Gutes zum Auswaschen benutzt worden.
Aber lest selbst!
Für alle nicht Italienischkönner:
Umweltkatastrophe in Piscinas. Seit gestern ist der Juwelenstrand der Costa Verde im Gebiet von Arbus von einem roten Fluss überflutet: Der Rio Irvi, der in diesen Meeresabschnitt mündet, hat die Rückstände des seit 40 Jahren stillgelegten und nie sanierten Bergbaus mitgebracht. Das ist sowohl aus Umweltsicht als auch kurz vor der Tourismussaison an der Costa Verde eine denkbar schlechte Nachricht. Experten arbeiten daran, zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, und Abhilfe zu schaffen.

Denn diesen rötlichen Wasserlauf hat es schon immer gegeben. Und seit "immer", d.h. seit die Minen ihre Arbeit eingestellt haben, schüttet er seine Abfälle ins Wasser. Aber in den letzten Stunden ist das Phänomen beeindruckend geworden. Und beunruhigend. Denn die Farbe wird durch das Vorhandensein von Schwermetallen verursacht. Hochgradig verschmutzend.

Der Rio Irvi ist auch vom Satelliten aus zu sehen. Eine dunkelrote Wunde, eingeklemmt zwischen den Bergen, die sich bis zur Küste im Westen zwischen den riesigen Dünen von Piscinas verbreitert. Bis hinunter zum Meer, das einst als gut geeignet galt, alles zu schlucken. Sogar die Gifte aus den Minen von Montevecchio. Macht nichts, es gibt ja Arbeit: so dachte man. Jetzt sind die Stollen verbarrikadiert, seit 1991 geschlossen. Arbeitsplätze gibt es nicht mehr. Was bleibt, sind die Abfälle der jahrzehntelangen unterirdischen Arbeit: eine Verseuchung, die sich über 50 Quadratkilometer erstreckt und das wilde Gebiet von Arbus verschmutzt.

 
Zuletzt geändert:
Rot = Eisenoxid , mal auf dem Gymi gelernt . :D Ist soweit ich weiß nicht giftig .Aber die verantwortlichen Behörden kontrollieren weiter die Gewässer , wie man aus lokalen Nachrichtensendern hört.
Radioaktivität alla Tschernobyl oder Fukushima scheint mir übertrieben .

Ein paar Mistraltage + die starken Strömungen gerade an der Costa Verde werden es schon hoffentlich wieder richten ….:confused:

Beunruhigender finde ich die 3 gestrandeten PottwalArten in den letzten Tagen weiter nördlich der Westküste , an der Küste von Arborea , San Giovanni Sinis und Marina di Bosa , teilweise mit den Mägen voll von Plastikzeug.:mad::eek:
 
@Frank, danke für die Info.
Solche "rostfarbenen" Flüsse Richtung Meer habe ich auch schon an Orten auf Sardinien gesehen, wo es keine Minen gab nach starken Niederschlägen (mit rotbraunem Meer als Folge). Also ob die Rotfärbung aus Minenabfällen erwächst scheint mir deshalb doch etwas fraglich, hängt mitunter auch damit zusammen, welche Gesteinsarten da in der entsprechenden Gegend vorhanden sind. Wäre super, wenn Du allfällige Resultate von den Proben posten könntest.
LG, Maren
 
Wenn es nur harmloses Eisenoxid wäre, würden nicht seit Jahren dort Hinweisschilder an der kleinen Straße stehen, dass dort gefährliche Schlämme sind, die man nicht betreten sollte.
Natürlich hört es sich schlüssig an, dass dort alle möglichen "Hilfsmittel" zum Abbau genutzt wurden.
Und das finde ich wirklich mehr als beunruhigend, wenn so etwas ins Meer fließt!
Und mir scheint es dann auch etwas sehr verharmlosend zu sagen, Mistral und Regen wird es schon richten.
So ein bisschen Umweltkatastrophe sieht man ja dann nicht mehr.
Vielleicht hattest Du es ja auch gar nicht so gemeint, ich es falsch interpretiert. Aber so oder so, wir sind nicht diejenigen, die vor Ort sind. Und in meinem Fall, ich bin absoluter Laie auf diesem Gebiet, habe nur meinen gesunden Menschenverstand:).
 
Frank, woher weißt Du von den Walen? Wo kann ich selber nachlesen?
Das macht mich immer sehr betroffen.
Tägliches Zeitungslesen , auch online , hilft ….mal : "capodoglio spiaggiato" in den Browser eingeben !


die Ursachen sind leider meist Unfälle mit Schiffen verschiedener Art oder Plastik im Bauch :



...wie auch der Fall im Jahr 2019 bei Porto Cervo , mit 20 Kilo Plastik in sich :(:eek:
 
so sieht das aus im Magen des kleinen Wals ,der vor Jahren vor Maddalena gestrandet ist ,zu sehen in dem sehr interessanten Museum auf der Insel .da wird einem schlecht und Wut kommt auf. IMG_6048.jpeg
 
Stand : heute 25.03. 13.45 Uhr

Roter Schlamm in Piscinas, der Verschmutzungsalarm wurde aufgehoben
Inspektion der Küstenwache im südsardischen Meer

Der Verschmutzungsalarm im Meer von Piscinas an der Südwestküste Sardiniens, das in den letzten Tagen durch den Austritt von Rotschlamm betroffen war, wird allmählich wieder aufgehoben.
Das Hafenamt von Oristano hat heute eine Inspektion am Strand von Piscinas in der Gemeinde Arbus durchgeführt, um zu prüfen, ob aufgrund der Nähe des Flusses "Irvi", in dessen Bett mit Erde vermischte Bergbaurückstände abgelagert werden, eine Meeresverschmutzung vorliegt.
Das Ergebnis der Maßnahme, die in Form einer Patrouille an Land mit Mitarbeitern und einer Patrouille auf See mit einem Patrouillenboot durchgeführt wurde", so die Küstenwache, "ergab keine sichtbaren Anzeichen einer Meeresverschmutzung.
Die Überwachungsmaßnahmen in dem Gebiet werden unter direkter Koordinierung der Seedirektion von Cagliari fortgesetzt, und bereits am kommenden Montag ist eine gemeinsame Aktion mit Arpas geplant, um das Wasser vor dem Strand zu beproben.

( Quelle: https://www.ansa.it/sardegna/notizi...nto_573b8b95-eaf2-41e5-8d1d-199c4a6cfabe.html )


(Übersetzt mit DeepL (https://www.deepl.com/app/)
 
Wenn man die SP 4 nach Portu Maga fährt, muss man das Bachbett kreuzen. Die Bachsohle kenne ich nicht anders, als mit rostbraunen Sedimenten bedeckt. Sollte eine Kontamination vorhanden sein, so hätte diese schon seit Betrieb der Mine Bestand.
Bei jedem stärkeren Regen werden vmtl. diese Sedimente ins Meer gespült.
 
Derweil übt man brav für ähnliche Vorfälle von Verschmutzungen im Archipel von La Maddalena:

Eine Übung zur Verschmutzungsbekämpfung in den Gewässern vor La Maddalena
Caprera 2024, simulierter Handelsschiffsunfall mit Ölaustritt.

Am Samstag, den 23. März, gegen 8.40 Uhr, meldete ein Handelsschiff in der Nähe des Golfs von Porto Palma, südlich der Insel Caprera, der Küstenwache den Aufprall auf einen Felsvorsprung aufgrund eines Defekts der Ruderanlage und das Auslaufen von etwa tausend Litern Dieselöl ins Meer.
Was wie ein Schiffsunglück aussieht, das das Meeres- und Landökosystem des Archipels von La Maddalena schädigen könnte, ist in Wirklichkeit das Ziel der Übung "Caprera 2024" zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung, einer jährlichen Veranstaltung, die vom Hafenamt von La Maddalena koordiniert wird und der Überprüfung der Wirksamkeit der Verfahren dient, die im "Lokalen Einsatzplan zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung" festgelegt sind, der auf der Grundlage der Leitlinien des nationalen Plans des Ministeriums für Umwelt und Energiesicherheit erstellt wurde.
An der Übung waren auch die Feuerwehr, das regionale Amt für Umweltschutz, die Gemeinde La Maddalena und der Verband der Freiwilligen des Zivilschutzes sowie der Chemieberater des Hafens beteiligt.
Bei dem Vorfall wurde auch die Verletzung eines Besatzungsmitglieds simuliert, für das eine medizinische Evakuierung und ein Transport in die Notaufnahme des Krankenhauses "P. P." erforderlich war.

Tradotto con DeepL (https://www.deepl.com/app/ )

Quelle :https://www.ansa.it/sardegna/notizi...ena_0cd44d1d-69fd-4fc1-b9ac-8a244ae3a3ca.html
 
Wenn es nur harmloses Eisenoxid wäre, würden nicht seit Jahren dort Hinweisschilder an der kleinen Straße stehen, dass dort gefährliche Schlämme sind, die man nicht betreten sollte.

Natürlich kann es sein, das in Abraumhalden und Schlämmen von Bergwerken giftige Stoffe enthalten sind.

Diese können aus dem Erz des Bergwerks selbst oder aus der "Verarbeitung" stammen.

Das mit Hinweisschildern vor gefährlichen Schlämmen gewarnt wird bedeutet aber nicht zwangsläufig, das diese Schlämme giftig sind.

Allein Schlamm als solches kann zum Tode von Unvorsichtigen führen, die auf der vermeintlich festen Oberfläche herumlaufen, einbrechen und versinken.
Darum stehen solche Schilder auch in Deutschland an jedem Regenauffangbecken.
 
So weit es mir bekannt ist, wurde ja in diesen Minen in Sardinien keine direkte Verarbeitung der Erze durchgeführt. Das Erz wurde gewaschen und dann mit Schiffen abtransportiert. Trotzdem ist vermutlich der Schlamm aus der Waschanlage auf Grund der Mixtur und der Vielfältigkeit an Mineralien nicht völlig unbedenklich.

Wenn jemand mehr über die Mine und die Rohstoffe wissen will:


 
So weit es mir bekannt ist, wurde ja in diesen Minen in Sardinien keine direkte Verarbeitung der Erze durchgeführt. Das Erz wurde gewaschen und dann mit Schiffen abtransportiert. Trotzdem ist vermutlich der Schlamm aus der Waschanlage auf Grund der Mixtur und der Vielfältigkeit an Mineralien nicht völlig unbedenklich.

Wenn jemand mehr über die Mine und die Rohstoffe wissen will:


ALCOA hat in Portovesme bis 2013 eine Alumium Schmelze betrieben, bekannterweise sehr energieintensiv.

Abbau und Schmelze ist gut beschrieben beim Hollywood Klassiker mit Julia Roberts ‚ Erin Brockovic‘ , das betroffene Unternehmen der wahren Geschichte ist auch bekannt
 
Zuletzt geändert:
ALCOA hat in Portovesme bis 2013 eine Alumium Schmelze betrieben, bekannterweise sehr energieintensiv.
Die Rohstoffe für die Aluminiumproduktion kamen nie aus Sardinien. In den Minen um die es hier geht wurden hauptsächlich die Rohstoffe für Zink abgebaut. Die Weiterverarbeitung (Schmelze) war ebenfalls in Portovesme, jedoch eben nicht in der unmittelbaren Gegend der Minen selbst.

Die wirkliche Apokalypse befindet sich im Industriegebiet Portoscuso / Portovesme.


In dem Dokument stehen auch einige interessante Infos über Italien im allgemeinen, leider nur in Englisch.
 
Die Rohstoffe für die Aluminiumproduktion kamen nie aus Sardinien. In den Minen um die es hier geht wurden hauptsächlich die Rohstoffe für Zink abgebaut. Die Weiterverarbeitung (Schmelze) war ebenfalls in Portovesme, jedoch eben nicht in der unmittelbaren Gegend der Minen selbst.

Die wirkliche Apokalypse befindet sich im Industriegebiet Portoscuso / Portovesme.


In dem Dokument stehen auch einige interessante Infos über Italien im allgemeinen, leider nur in Englisch.
Vielen Dank für die Korrektur
ALCOA hat in Portovesme nur eine Alu- Schmelze betrieben.
Möglicherweise logistische Gründe, da Minen im Umfeld

Alu Schmelze ( Hinweis auf Erin Brokovich Verfilmung)
Dioxine und Furane entstehen als Verunreinigungen bei thermischen Prozessen (Schmelzprozesse)? in kleinsten Dosen schädlich auf das Hormon- und Immunsystem.

Will hier nicht aufwiegeln oder verängstigen, reines Teilen von bekannten Informationen
 
Zuletzt geändert:

Die Parameter der Wasserproben, die im Meeresabschnitt vor dem Strand von Piscinas entnommen wurden, würden den Umweltqualitätsnormen entsprechen.

In den Wasserproben aus dem Bach, der in den Strand von Piscinas mündet, wurden Schwermetalle nachgewiesen: Arsen, Antimon, Kadmium, Kupfer, Blei und Zink.

Die Daten wurden dann mit denen der Proben verglichen, die in den letzten 10 Jahren, von 2013 bis 2023, entnommen wurden und sich immer auf die Probenahmestelle an der Messstation beziehen.

Die erreichten Konzentrationen, so Arpas, liegen in der Größenordnung oder niedriger als die in diesen Jahren gemessenen.
 

Die Parameter der Wasserproben, die im Meeresabschnitt vor dem Strand von Piscinas entnommen wurden, würden den Umweltqualitätsnormen entsprechen.

In den Wasserproben aus dem Bach, der in den Strand von Piscinas mündet, wurden Schwermetalle nachgewiesen: Arsen, Antimon, Kadmium, Kupfer, Blei und Zink.

Die Daten wurden dann mit denen der Proben verglichen, die in den letzten 10 Jahren, von 2013 bis 2023, entnommen wurden und sich immer auf die Probenahmestelle an der Messstation beziehen.

Die erreichten Konzentrationen, so Arpas, liegen in der Größenordnung oder niedriger als die in diesen Jahren gemessenen.
Wichtig erscheint mir eine Feststellung der aktuellen Unbenklichkeit

Die heutige Proben mit vergangen Proben zu rechtfertigen könnte ein wenig nach Täuschung aussehen

Bei der Aluminiumproduktion / Schmelze entsteht Rotschlamm Dabei fallen pro Tonne Aluminium bis zu vier Tonnen giftiger, durch eisenreiche Verbindungen rotgefärbter Schlamm an. Gelagert wird der sogenannte Rotschlamm in riesigen, offenen Auffangbecken, mit der Maßgabe der professionellen Entsorgung
Toxische Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber sind Nebenprodukte des Verfahrens .
 
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