„Die Sarden wollen eigentlich nur Hirten sein!“
Möglichkeiten gibt es auf der Insel genug für junge Leute. Mit den neuen Kommunikationsmitteln kann man gutes Geld verdienen. Das Hauptproblem scheint mir darin zu bestehen, dass die Jugend nicht beweglich genug ist um auf dem Kontinent sich die nötigen Kenntnisse anzueignen. Wer soll sie ihnen auch aufzeigen, wenn noch nicht genügend Vorbilder da sind, denen man nacheifern kann?
 
Mhhh,

Wer einmal in continente ist, um diese Kenntnisse zu erlangen, kommt meist nur noch als AIRE zurück. Wo sollen die jungen Sarden ansonsten ihr Können geldbringend einsetzen? In bella Sardegna jedenfalls nicht.
 
naja... vielleicht sollten wir alle mal etwas zurückstecken... in der BRD Überstunden + Hartz 4. Der Rest dieser EU ohne Arbeit und zerstritten... das System könnte man durchaus kritisch bewerten... lassen wir es am besten
 
Wer mehr über Schäfer auf Sardinien u. die Wandlungsprozesse, denen auch ihr Beruf unterliegt, erfahren möchte, empfehle ich das Buch von
Silvia Di Natale: Schäfer auf Sardinien. Ein archaischer Beruf im Kapitalismus. Campus-Verlag: Frankfurt/New York 1985.
Die Verfasserin ist als Kind einige Jahre in Cagliari aufgewachsen u. auch später immer wieder auf die Insel zurückgekehrt. Ihre empirische Untersuchung fußt auf zahlreichen Interviews mit sardischen Schafzüchtern. Außerdem hat sie Experten u. Politiker zu den Zukunftschancen des Berufs befragt.

Günther
 
Ich kann den Beitrag von mare nur gutheißen - spricht mir nicht nur voll aus dem Herzen, sondern ist auch richtig. Eines würde ich gerne noch anmerken: für Vor - und Nachsaison könnte schon noch etwas mehr getan werden. Radfahrer und Wanderer würden sicher mehr kommen, wenn man vor allem Wege besser kennzeichnen und mehr Übernachtungsmöglichkeiten in Pensionen oder B& B / Hotels anbieten würde. Da sind Mallorca oder auch Norditalien um einiges voraus. Die offerieren sogar ein spezielles, reichhaltiges Frühstück für die Radler.
Manche mir bekannten Radler suchen sich hier mittels Google maps und Wanderkarten ihre Touren mühsam selbst zusammen. Klar gibt's auch ein paar Guides, die man gegen Bezahlung haben kann, was aber auch nicht jedermanns Sache ist - ggf. beißt es dann schon an der Sprache aus.
 
War jetzt alles recht einseitig. Die Winzer wurden völlig vergessen - und die Häfen. Das gibt Arbeitsplätze. Bin selber Bootfshrer und fast jeden 2. Monat auf Sardinien.
Man braucht auch Ärzte, Apotheken, Gaststätten ( hat es viele). Taxifahrer, Busfahrer, Handwerker,...
Was fehlt, ist Industrie. Das Meer ist überfischt. Die frühereSardinen- und Thunverarbeitungsind ausgestorben.
Dennoch finde ich es schön und hoffe, es bleibt so und es kommen nicht mehr Touristen.
 
Bin mir nicht sicher, ob man vom Meer her die Probleme im Inneren richtig sehen kann. Die Sarden (wenigstens einige von ihnen) haben es ja mit Industrie versucht. Den Erfolg sieht man am besten in Ottana. Und Macomer.
Frage an die, die in der Nähe dort wohnen: Hat man die Ruinen inzwischen beseitigt oder stehen sie immer noch rum?
 
....es gibt tatsächlich auch Sarden welche nicht nur Hirten sein wollen:
In Sarroch (zwischen Cagliari und Pula ) gibt es am Samstagabend wieder ein "FEST DER NATIONEN". Dieses Jahr machen Bewohner aus 17 Staaten mit. - Organisiert von Sarden! Wer sich gerade im Süden aufhält, ist eingeladen.

https://m.facebook.com/VisitSarroch/


Ciao, Jürgen
 
Zuletzt von einem Moderator geändert:
Bin mir nicht sicher, ob man vom Meer her die Probleme im Inneren richtig sehen kann. Die Sarden (wenigstens einige von ihnen) haben es ja mit Industrie versucht. Den Erfolg sieht man am besten in Ottana. Und Macomer.
Frage an die, die in der Nähe dort wohnen: Hat man die Ruinen inzwischen beseitigt oder stehen sie immer noch rum?


Die Ruinen(alte, zerfallene Gewächshäuser) der "Tomatenaktion der EU" hier in der Ebene von Pula stehen auf jeden Fall noch!
Da ist mir das Gebimmel der Ziegen, die um unser Haus laufen, wesentlich lieber - und der Ziegenkäse erst recht!
Und das mit der Industrie? Dazu sage ich nur "SARRAS"(Raffinerie, die zur Hälfte den Russen gehört) ...ohne Worte
Ciao, Jürgen
 
Ne, Industrie ist nicht das Richtige für die Insel, das sehe auch so, vor allem, wenn mann sich anschaut, was hier angesiedelt wurde, und mit welchen Folgen.
Sanfter Tourismus ist neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen sicher gut.
Gewächshäuser gibt es leider auch viele, die nur solange interessant waren, als es Subventionen gab.
Zum Thema Campingplätze, die auch im Winter geöffnet haben - das sind sicher wenige, leider!
Zumindest einen Tipp kann ich abgeben: Torre Salinas, nahe Muravera, ist ganzjährig geöffnet, und man spricht auch deutsch dort. Eigentümer ist glaube ich ein ehemaliger Militärangehöriger, ein Schwabe, der auf Sardinien hängen geblieben ist.
Der Strand ist ganz nahe (fussläufig), und es gibt auch eine kleine Trattoria auf dem Platz. Nach Muravera sind es 6-7 km, ein Ort, der das ganze Jahr genügend Einkaufsmöglichkeiten bietet (auch kleines Hospital, Apotheken, etc.)
 
Wir planen für 2017 einen Sardinienurlaub im Herbst, da werden wir den Platz in Augenschein nehmen, für die Info danke ich schon mal recht sakrisch.
Grüße Hans
 
Zumindest einen Tipp kann ich abgeben: Torre Salinas, nahe Muravera, ist ganzjährig geöffnet, und man spricht auch deutsch dort. Eigentümer ist glaube ich ein ehemaliger Militärangehöriger, ein Schwabe, der auf Sardinien hängen geblieben ist.


Bist du dir da ganz sicher, daß er das ganze Jahr geöffnet hat.
Auf verschiedenen homepages steht Öffnungszeit bis 31.10.
Verfolge eigentlich immer die Öffnungszeiten der Campingplätze, da war aber noch nie die Rede von ganzjährig.
Scheint auch mehr als Villagio- Camping aufgerüstet zu haben, ob es noch der gleiche Besitzer ist, den du meinst. Schaut alles viel nobler aus, wie früher als ich ihn einmal angeschaut habe.

http://www.campeggi.com/de/italien/...io-camping-torre-salinas_cn1n1r20p92c7225s383

http://www.campingvillagetorresalinas.it/de/

Kenne eigentlich nur diese Ganzjahrescampingplätze:

http://www.sardinienforum.de/threads/ganzjahrescampingplätze.3124/
 
Anzeige

Themen mit ähnl. Begriffen

Top